Brasilien | Kinder- und Jugendzentrum “Portas Abertas” in Centenário – Nr. 115

 

 

Das bevölkerungs- und ressourcenreiche Brasilien befindet sich aktuell in einer der erheblichsten wirtschaftlichen und politischen Krisen seit Jahrzehnten. Dies trifft besonders die arme und sozial benachteiligte Bevölkerung, welche in städtischen Elendsvierteln bzw. Favelas oder in ländlichen Gebieten lebt. In Rio de Janeiro gibt es mehr als 1.000 Armenviertel, ohne sauberes Wasser und durchgängige Stromversorgung, geprägt von Gewalt und Drogenhandel.

Der Kinder in Rio e.V. unterstützt dort armutsbetroffene Kinder und Jugendliche auf ihrem Lebensweg, damit sie nicht in die Spirale aus Kriminalität und Gewalt geraten. Das Kinder- und Jugendzentrum „Portas Abertas“ (dt. Offene Türen) bietet den Kindern eine Ganztagsbetreuung. Sie finden dort was vielen von ihnen fehlt: einen friedlichen und geschützten Ort, Freiräume, Bildung, qualifizierte Vertrauenspersonen und Halt. So können sie sich eigenständig ihr Umfeld erschließen und ihre eigene Persönlichkeit entfalten. Sie erhalten Nachhilfeunterricht, Computerschulungen, Musikunterricht, Sportkurse und haben Gelegenheiten ihre Talente zu entdecken und zu entwickeln und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

 

Zusätzlich gibt es regelmäßig stattfindende Treffen für Mädchen- und Frauengruppen. Wichtige Themen wie Gesundheit und Vorsorge, häusliche Gewalt und Reflexion werden von Fachkräften ausführlich dort besprochen. Darüber hinaus gibt es kulturelle Aktivitäten und Schneider- und Nähkurse. Mithilfe solcher Angebote kann man jungen Frauen, die oft keinen Schulabschluss oder keine Berufsausbildung haben, gezielte Zukunftschancen bieten.

 

Das Kinder- und Jugendzentrum „Portas Abertas“ ist viel mehr als eine Kinderbetreuung. Es schenkt den Kindern einen sicheren Ort und eine glückliche Kindheit und legt den Grundstein für eine bessere Zukunft.

Die Georg Kraus Stiftung fördert seit 2015 dieses Projekt. Sie finanzierte die Anschaffung von pädagogischer und didaktischer Ausrüstung, von Instrumenten, Sportbekleidung und Lehrmitteln, sowie die Durchführung von Förderkursen. Seit 2020 unterstützte sie das Projekt “Erziehung zum Frieden” für Mädchen und Jungen aus einer Favela in Rio de Janeiro. Des Weiteren wurden Schulmaterialien und Lebensmittel für Kinder aus einer Favela in Rio Comprido gestiftet.