Guatemala | Schulen für Indianerkinder – Nr. 10

 

 

 

Wer nicht lesen und schreiben lernt, kann niemals in der sozialen Stufenleiter aufrücken. Im abgelegenen Hinterland Guatemalas bekommen Ixil-Indianer dank Schulgründungen eine Chance.

“APEI, Amigos para las Escuelas Ixiles“, eine gemeinnützige Asociacion, arbeitet im Norden Guatemalas in der abgelegenen Ixil-Region. Im Bürgerkrieg wurde dieses Gebiet, Lebensraum eines Mayastammes, der Ixil-Indianer, weitgehend zerstört  Hier sind abgelegene Dörfer des mittelamerikanischen Landes Guatemala auch heute noch besonders unterentwickelt. Die Armut ist sehr groß, eine medizinische Versorgung fehlt fast völlig, die Infrastruktur ist mangelhaft und die Analphabetenquote ist extrem hoch.

Entsprechend unserem Motto „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“ ist eine gute Schulbildung die wichtigste Voraussetzung für eine langfristige und dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen. APEI arbeitet seit 1994 in Guatemala daran. Für APEI unterrichten ausschließlich einheimische Lehrer und  zwar nur in Dörfern, in denen der Staat noch keine Schulen betreibt. In 48 Dörfern entstanden innerhalb von 25 Jahren bereits Schulen. Die überwiegende Zahl dieser Schulen hat der Staat inzwischen  dauerhaft ins staatliche Schulsystem übernommen. Dieses Konzept ist ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit von Entwicklungszusammenarbeit. Letztendlich will sich APEI überflüssig machen, wenn der Staat überall alle Schulen selbst betreibt. Zurzeit unterrichtet APEI mit 9 Lehrern, in 6 Dörfern über 300 Kinder. In 17 Dörfern hat APEI bereits neue, massive Schulgebäude gebaut.

 

 

 

Der Bau der neuen Schule ging nur sehr langsam voran. Sämtliche Baumaterialien mussten zu Fuß oder mit Eseln transportiert werden, ein enormer Aufwand. Alle halfen mit, auch die Frauen und Kinder. Das Gelände war unwegsam, die Wege oft schlammig und es standen nur einfache Gerätschaften zur Verfügung. Aber die Bauern dieser Region sind diese Umstände gewohnt und der gute Zweck lies viel Mühen vergessen. Anschließend hat die feierliche Schuleinweihung stattgefunden.


Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die Arbeit von APEI seit 1994 und setzt auch nach über 20 Jahren ihre engagierte Arbeit fort, wie es in dem neuen Film Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“ zu sehen ist:

In diesem Clip ist der 13-jährige Ixil-Indianer Diego  der “kleine Filmstar”. Er  lebt mit seiner Mutter und vier Geschwistern in ärmsten Verhältnissen in dem Dorf Esperanza Amakchel in Guatemala. Diegos Vater ist kürzlich verstorben und so ist es fast unmöglich geworden, das Nötigste zu erwirtschaften. Es fehlt an allem und die Kinder müssen bei der Landwirtschaft und im Haushalt mithelfen. Nach der Schule gibt es keine Zeit zum Spielen, sondern es geht direkt zur Feldarbeit. Gerne möchte Diego die weiterführende Schule besuchen, doch seine Mutter braucht ihn als Arbeitskraft um die Familie zu ernähren.

Somit ist sein Schicksal eines von tausenden Kindern in armen Regionen der Erde. Die Philosophie und Ideologie der Stiftung ist es, genau diesen Kindern eine Zukunftsperspektive zu bieten. Gemeinsam mit den Verein „ APEI“ hilft sie seit 1994 bei dem Bau und der Ausstattung von Schulen im abgelegenen Ixil-Dreieck. Hinzu kommt Aufklärungsarbeit, denn viele Eltern müssen noch überzeugt werden, dass nur ein Schulbesuch der Schlüssel zu einem bessern Leben für ihre Kinder ist. Auch Diego soll es ermöglicht werden, die Schule weiter zu besuchen. „Überzeugungs“- Gespräche mit der Mutter werden bereits geführt.

Die Aufnahmen wurden von Walter Sittler und Sigrid Klausmann im Sommer 2018 mit Unterstützung von Martin Müller (APEI) in Guatemala gedreht.

In 2020 wurden mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung in den Dörfern Esperanza Amakchel und Nuevo San José neue Küchengebäude erreichtet. Aufgrund der Corona-Pandemie und der verheerenden Unwetter haben sich die Bauarbeiten länger hingezogen, als geplant. Dann konnten beide Küchengebäude endlich eingeweiht werden. Mütter von Schulkindern aus den Dörfern kochen abwechselnd nach einem festgelegten Plan täglich Mahlzeiten für die Schulkinder.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützte das Internat in Sumalito mit technischer Ausstattung, die Freude über die Computer war bei den Kindern besonders groß.

Aktuell werden für den Sachunterricht in Sumalito Gerätschaften angeschafft für die Bereiche Holzbearbeitung, Schneiderei und Bäckerei.