Peru | Unterstützung von Alpakazüchter-Familien in der Region Cusco, Apurimac und Nation Qero – Nr. 146

Die Gemeinden der Nation Qero befinden sich im andinen Hochland von Peru. Die Familien züchten Alpakas und verkaufen die Wolle. Dabei sind sie auf Zwischenhändler angewiesen, die auch die Verkaufspreise der Alpakawolle bestimmen.

Obwohl Frauen die Arbeiten der Alpakazucht fast ganz alleine bewältigen, sind sie an den Verkaufsaktivitäten nicht beteiligt. 90% der Frauen erhielten nie die Möglichkeit eine Schule zu besuchen, sodass sie vom allgemeinen Arbeits- und Wirtschaftsmarkt ausgeschlossen sind.

Der Verein „Noqanchis-Zusammenstehen“ hat daher ein Projekt ins Leben gerufen, welches die wirtschaftliche Situation der Züchterfamilien und auch die Rolle und Wertschätzung von Frauen in der männerdominierten Gesellschaft verbessert. In einem Zentrum zur Klassifizierung, Sammlung, Verkauf und Versand der Alpakawolle wird ein direkter Verkauf der Wolle an die verarbeitende Industrie unter Umgehung der Zwischenhändler ermöglicht. Das Zentrum bewirtschaften hauptsächlich Frauen aus den Gemeinden der Nation Qero. Zuvor erfolgte die Ausbildung von 20 Frauen aus verschiedenen Gemeinden zur Klassifizierung von Alpakawolle. Der bisherige Profit der Zwischenhändler kommt nun den Züchterfamilien zugute. Die Frauen können jetzt zeigen, dass sie durchaus in der Lage sind, den Vertrieb selbst zu organisieren, wirtschaftlich zu denken und gute Geschäfte zu machen.

 








Bei dem Bau des Zentrums ist ein modernes Abwassermanagement mit einer biologischen Kleinkläranlage umgesetzt worden. Die Duschen werden mit Solarthermie betrieben und eine Frischwasseranlage mit Brunnen und Solarpumpe wurde installiert. Die Georg Kraus Stiftung förderte die Errichtung der umweltschonenden Sanitäranlagen. Die Gebäude gehen nach Ende des Projektes in das Eigentum der beteiligten Gemeinden der Nation Qero über.

Das Zentrum wird von den Züchterfamilien besonders  gut angenommen, denn sie erhalten bessere Preise für ihre Produkte. Der Weg aus der Armut ist ein wichtiger Aspekt dieses Projektes, aber es soll auch verdeutlichen, dass dies am besten gelingt, wenn die tradierten Rollen der Frau überdacht werden.