Guinea-Bissau. Die Schule „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo
Willkommen Generation Web 2.0! Was für Menschen in der nördlichen Hemisphäre Alltag ist, wird auch zum Alltag in Guinea-Bissau, einem der ärmsten Staaten des afrikanischen Kontinents.
Guinea- Bissau liegt als eines der kleinsten Länder des afrikanischen Kontinents weitgehend abseits der öffentlichen Wahrnehmung und des Interesses. Zuwenig ist bekannt über dieses Land an der Westküste. Auf einem Gebiet kleiner als die Schweiz leben 1,5 Millionen Menschen.
Die portugiesische Kolonialzeit und ihre Ausbeutung des Landes vom 15. Jahrhundert bis zum Ende des Befreiungskrieges 1973 prägt bis heute Guinea-Bissau. Wirtschaftlich auf wackligen Füssen erlebte das Land seit vierzig Jahren politische und wirtschaftliche Instabilität. Putsche und Interventionen seitens des Militärs sprechen eine deutliche Sprache.
Über sechzig Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Zwar wird staatlicherseits eine sechsjährige Schulzeit angestrebt, doch dieses Ansinnen wird, wenn überhaupt, nur in Teilen der Hauptstadt und den größeren Städten erreicht. Die durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs im gesamten Land liegt nur bei 2,3 Jahren. Obligates Schulgeld erschwert den Zugang zu grundlegender Bildung für große Teile der Bevölkerung. Dramatisch ist die Lage auf dem Land: nur wenige Kinder besuchen die Schule, da viele von ihren Familien in anderen Aufgaben eingesetzt werden, wie z. B. in der Landwirtschaft.
Die Region Cacheu in Nordwesten des Staates ist typisch für diese ländliche Infrastruktur, eine Leben an der Peripherie von Bildung und Entwicklung. Die Region mit dem Ort Sao Domingo steht im Fokus von „Nô Lanta Djunto e.V.- Gemeinsam stehen wir auf“. Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Guinea-Bissau, in Verzahnung mit der Partizipation lokaler Vereine und betroffener Menschen. Ein Schwerpunkt der Arbeit war von Anfang an die Bildung. Mit dem Verein AD (Acçao para o desemvolvimento) in Guinea-Bissau fanden sie einen zuverlässigen Partner vor Ort.
Durch die Partnerschaft mit dem Verein AD in Guinea-Bissau unterstützen Nô Lanta Djunto das Schulprojekt der „Escola Sabunhima“. Das Schulprojekt beeindruckt durch ein hohes Maß an Eigeninitiative und Engagement. Mittelpunkt des Engagements ist die „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo. Die Schule entstand im Jahr 2002, die Lehrer begannen in einer Hütte zu unterrichten. Ziemlich schnell gab es eine große Nachfrage von Seiten der Eltern, so dass ein größeres Schulgebäude gesucht werden mussten.
Inzwischen existieren zwei Gebäude, in denen 360 Kinder durch Bildung ihre Lebensperspektive finden können.
Diese bedeutet beispielsweise für Nô Lanta Djunto die Akquise von Ressourcen oder Finanzen. Hier kommt die „Georg Kraus Stiftung. Gemeinnützige Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit“ ins Spiel. Der Auftrag der Stiftung findet sich prägnant in ihrem Motto wider: „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“. So finanziert sie in Zusammenarbeit mit ihrem Partner „Nô Lanta Djunto“ die Schulausstattung für „Escola Sabunhima“, die ortsansässige Handwerker komplett fertigen.
Pondingo Saliha von Medem, Initiatorin von „Nô Lanta Djunto“, besuchte kürzlich die „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo. Mit berechtigtem Stolz konnte sie von den vielen kleinen Fortschritten in dem Ort berichten, von den Kindern, die lesen, schreiben und rechnen können, und nun den großen Wunsch haben ins Internet zu kommen. Willkommen Generation Web 2.0!