Kategorie: Entwicklungsprojekte Asien

Laos | Renovierung des Viengkham-Lernzentrums, Nr. 160

In der abgeschiedenen, ländlichen Region von Viengkham mit weniger als 2.000 Einwohnern befindet sich das Viengkham- Lernzentrum. Es ist das einzige in der gesamten Region und spielt daher eine entscheidende Rolle für die Bildung der Kinder und Jugendlichen vor Ort. Über 200 Kinder besuchen regelmäßig das Lernzentrum. Sie kommen meist aus sehr armen Familien und haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, gesunder Ernährung oder medizinischer Versorgung. Der Projektträger die „contribYOUte gGmbH“ erläutert: „Das Lernzentrum verfolgt eine offene und inklusive Herangehensweise, indem es einen niederschwelligen Zugang zu Bildung für alle Kinder der Gemeinde gewährleistet. Es gibt keine Auswahlverfahren oder Teilnahmegebühren, sodass der Zugang für alle Kinder einer Altersgruppe möglich ist, egal, mit welchen Vorerfahrungen sie kommen.“ Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die dringend notwendige Renovierung des Lernzentrums, die Reparatur der Toiletten, der Elektrik und des Bodens, die Anschaffung neuer Tische, Regale und Lernmaterialien und die Einrichtung einer neuen Wasserversorgung.

Durch die geplanten Maßnahmen wird nicht nur die physische Infrastruktur verbessert, sondern auch ein inspirierendes und förderliches Lernumfeld geschaffen.

Nepal | Trinkwasserversorgung mit Wasser-Pumpsystem, Bagmati Province, Nr. 159

Die Gemeinschaft der indigenen Chepang im Projektgebiet hat kaum Zugang zu Bildungseinrichtungen, Wasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung.Der Verein „Nepal-Inzlingen, Hilfe für Kinder e. V.“ startete ein integratives Projekt, welches die Lebensqualität der Chepang nachhaltig verbessern möchte. Der Projektplan beinhaltet u. a. die Erstellung eines Schulgebäudes, die Versorgung mit Trinkwasser, die Erstellung eines Wasserrückhaltebeckens, den Bau von Toiletten und die Unterstützung der landwirtschaftlichen  Aktivitäten. Der Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser wird höchste Priorität eingeräumt, denn es besteht akuter Wassermangel. Die Bewohner sind abhängig von weit entfernten Wasserquellen, die unzureichend und nicht verlässlich sind. Die Georg Kraus Stiftung finanziertdie Erstellung des Trinkwasser- Pumpsystems. Das Wasser aus einem Tank der Middle Orbang Gemeinde wird über eine Distanz von 950 Metern und 300 Höhenmetern in einen Tank in der Upper Orbang Gemeinde hochgepumpt.

Zukünftig können 48 Haushalte mit Trinkwasser versorgt werden. Dies ist der entscheidende Start für die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen vor Ort.

Kambodscha | Aufklärungs- und Gesundheitsprojekt für Schulen – Nr. 156

In zahlreichen Regionen Kambodschas werden Sexualitätsthemen aus Gründen der kulturellen Normen geheim gehalten. Es mangelt an Aufklärung über Menstruation und Verhütung. Viele Schulen und Gemeinden bieten keine ausreichenden Bildungsprogramme an, wodurch Mädchen und Jungen nicht das notwendige Wissen erhalten, um informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Tabus in Bezug auf den Monatszyklus sind weit verbreitet und schränken die Teilhabe von Mädchen am Schul- und Gemeinschaftsleben stark ein. Sie bleiben daheim und verpassen den Unterricht, was zur Folge hat, dass sich Bildungslücken auftun. Das Risiko, in jungen Jahren schwanger zu werden erhöht sich aufgrund unzureichender Aufklärung. Als Folge heiraten die Mädchen in jungen Jahren und beenden ihre schulische Ausbildung.

Ein Problem ist der Mangel an Unterstützung und Ressourcen in vielen Schulen, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Diese Schulen verfügen nicht über die notwendigen Mittel, um angemessene Menstruationshygiene-Dienstleistungen und Aufklärungsprogramme bereitzustellen.

In der Provinz Kampong hat sich der Verein „Kleine Hilfsaktion e. V.“ dieser Problematik angenommen. Das Projekt zielt darauf ab, diese Herausforderungen durch gezielte Maßnahmen und Interventionen zu bewältigen und somit die Lebensqualität und Zukunftschancen der betroffenen Mädchen zu verbessern.

Der Zugang zu angemessenen Menstruations-Hygieneprodukten wurde durch bereitgestellte Menstruationshygiene-Kits verbessert. Das Schulpersonal erhielt im Bereich Pubertät und Sexualität Weiterbildungen. Eine verantwortliche Person steht als Ansprechpartner den SchülerInnen zur Seite. Die Toilettenanlagen sind nun nach Geschlecht getrennt und entsprechend ausgestattet. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen werden die Bildungschancen der Mädchen und jungen Frauen deutlich verbessert.

Vietnam | Bildungsräume für das Waisenheim in Kon Tum, Projekt-Nr. 149

Das Waisenheim befindet sich in einem Vorort von Kon Tum Stadt, der Hauptstadt der Provinz Kon Tum, in der Region des zentralen Hochlands von Vietnam. Dort herrscht ein monsunbeeinflusstes, feuchtes subtropisches Klima. Die Provinzstadt. Die Bevölkerung dort lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft, insbesondere dem Anbau von Pfeffer und Kaffee.

Teresa, die Leiterin des Waisenheims, ist selbst in einem Heim aufgewachsen und hat dort sich zur Lebensaufgabe gemacht Kindern mit ähnlichem Schicksal eine glückliche Kindheit zu ermöglichen. Die heute Vierzigjährige war noch sehr jung als ihre Eltern starben und sie, ihre Schwester und ihr Bruder somit zu Vollwaisen wurden. Da sich niemand in ihrer Familie um die drei kümmern konnte, wuchsen sie in einem Waisenheim in der Region auf. Es handelte sich eher um eine nicht kinderfreundliche Unterbringung als um ein kindgerechtes Zuhause.

Mit viel Mut und Zielstrebigkeit gelang es ihr 2005 ein Waisenheim in der Hauptstadt der Provinz Kon Tum zu eröffnen. Der Verein „LittleBigDreams“ unterstützt das Haus und finanzierte Schlafsäle, Sanitärräume, eine Bäckerei, Wassertanks, Solaranlagen und ein Areal mit 300 Obstbäumen.

Zurzeit leben 93 Mädchen und Jungen ab einem Alter von zweieinhalb Jahren im Heim. Die meisten Kinder gehen zur Grundschule, 32 Kinder sind in der Mittelstufe, 13 besuchen die weiterführende Schule und fünf sogar schon die Universität. Die Mehrheit gehört der ethnischen Minorität der Montagnards an, die in extremer Armut leben. Derzeit erledigen die Kinder ihre Hausaufgaben in einem alten, halboffenen Klassenraum auf dem Heimgelände. In diesem Raum finden aber nur 15 von 93 Kindern Platz und es gibt keinen Schutz vor schlechten Wetterbedingungen. Daher finanziert die Georg Kraus Stiftung die Errichtung von zwei Bildungsräumen. Die neuen Lernräume dienen als gemeinschaftliche Arbeitsstätten, in denen Hausaufgaben erledigt und schulische Projekte bearbeitet werden können. Während der Ferien erhalten die Kinder dort die Möglichkeit, den Schulstoff auf spielerische Weise zu wiederholen und zu vertiefen. In den Räumlichkeiten findet auch der Englischunterricht statt. Wer Englisch sprechen kann, hat bessere Chancen in der Berufswelt. So können die Kinder gut ausgebildet in die Zukunft starten.

Laos | Bau eines neuen Vor- und Grundschulgebäudes im Dorf Tahuak Neua, Provinz Salavan – Nr. 120

In den ländlichen Gebieten der Provinz Salavan liegt die Einschulungsrate außerhalb der Hauptverkehrsstrecken unter 80 %. Nur ca. 50 % beenden die fünfte Klasse. Auch nach Abschluss dieser Klasse können viele Kinder nur ansatzweise schreiben, lesen und rechnen. Insbesondere sind die Mädchen betroffen, die oftmals nur ein oder zwei Jahre die Schule besuchen, da sie ihren Familien helfen müssen.

Alle Einwohner gehören zu der Ethnie Pakok. In den Familien wird nur die ethnische Sprache gesprochen und ca. 70 % der 5-jährigen Kinder haben keine Möglichkeit der Teilnahme an einer frühkindlichen Bildung. Somit ist der Start ins Schulleben durch mangelnde Vorbereitung und das Erlernen einer fremden Sprache doppelt schwer.

Die alte Grundschule Tahuak Neua wurde vor vielen Jahren von der Dorfbevölkerung selbst gebaut. Sie befindet sich in einem sehr schlechten Zustand und ist inzwischen viel zu klein. Das alte Haus wurde während der Regenzeit fast jährlich überschwemmt. Deswegen hat das Dorfkomitee beschlossen, die neue Grundschule an einen sichereren Platz umzulegen. Die Deutsch-Laotische Gesellschaft (DLG) e.V errichtet dort mit Unterstützung der Georg Kraus Stiftung ein neues Schulgebäude. Es umfasst drei Klassenräume, davon einen für die Vorschule. Für ganzjährig frisches Trinkwasser sorgt ein Brunnen mit Solar-Pumpe. Ein Sanitärbereich, eine Spielplatzgestaltung und eine Umzäunung komplettieren das Schulgebäude.

Der Neubau bietet für Lehrer und Kinder ein verbessertes Lernumfeld. Es gibt mehr Platz, Sauberkeit und Schutz vor Regen, Kälte, Sonne und Staub. Die tägliche Allgemeinhygiene wird ganzjährig durch Fließendwasser gewährleistet und deutlich verbessert. Die Kinder lernen, mit Toiletten und Handwaschmöglichkeiten umzugehen, da sie Zuhause nicht über solche Einrichtungen verfügen.

In der neuen Schule können nun auch die Vorschulkinder auf die Schulzeit vorbereitet werden, insbesondere lernen sie die laotische Sprache. Dadurch schaffen die Kinder den Anschluss an den Unterricht in der Grundschule deutlich leichter – ein guter Start in Richtung Zukunft.

Bangladesch | Förderung von Schulprojekten- Nr. 121

 

Die Kinder in Barai leben in einem Gebiet direkt an der Ostgrenze Bangladeschs zu Indien, das verkehrstechnisch schlecht erschlossen ist. Es führen nur gestampfte Wege zu dem Dorf. Ein Großteil der Familien arbeitet als Holzsammler oder Landwirtschaftshelfer, Helfer auf Obstplantagen oder als Haushaltshilfen. Das Einkommen dieser Familien – teilweise hüten die Kinder Vieh oder helfen bei elterlichen Arbeiten – ist sehr gering. Viele können die Gebühren für Schulprüfungen, die in Bangladesh obligatorisch sind, nicht bezahlen.

Die Grundschule in Barai (Upazilla Kasba) betreut rund 200 Schüler. Sie ist halbstaatlich, d.h. die Lehrer erhalten ein kleines Gehalt, das Gebäude ist vom Staat gebaut. Darüber hinaus gibt es jedoch kaum finanzielle Unterstützung. Es fehlt an allem. Seit 1998 arbeitet der Verein UDOY vor Ort. Im Laufe der Jahre wurden bereits einige Anschaffungen gemacht, Toiletten gebaut, Schulkleidung und Material für den Sportunterricht organisiert sowie einige Reparaturarbeiten durchgeführt. Jetzt soll Lehr- und Lernmaterial für die Klassen 1 – 5 angeschafft und bedürftige Schüler sollen unterstützt werden.

Aktuell wird besonders eine Vorschulklasse aufgebaut, in die die 5-jährigen Kinder gehen. Zurzeit werden in der Vorklasse 35 Kinder betreut. Hier wird pädagogisches Material und Spielzeug dringend benötigt.

Inzwischen ist neben der Grundschule in Barai noch eine weitere Schule in Tantar (Upazilla Akhaura) in der Nähe von Brahmanbaria dazu gekommen, die unterstützt werden soll. Diese neue Schule (gegründet Anfang 2016) ist noch im Aufbau. Sie ist eine Privatinitiative für Kinder ab der 6. bis zur 10. Klasse und vorerst für Schüler, die Schwierigkeiten in den staatlichen Schulen haben. Die staatlichen Schulen haben oft eine Klassenstärke von 50 und mehr Schülern. Individuelle Förderung ist praktisch nicht möglich. Die Schule in Tantar bereitet vorerst auf die Prüfungen vor, die jeweils am Ende des Schuljahres stattfinden, über die Versetzung entscheiden und Gebühren kosten.

Für den Aufbau der Schule werden Tische und Bänke, die von örtlichen Schreinern hergestellt werden sollen, benötigt. Tafeln, Schränke sowie Lehr- und Lernmaterial müssen gekauft werden, ebenso Schulkleidung für bedürftige Schüler außerdem arbeiten einige Lehrer ohne Bezahlung. Dringend notwendig ist auch der Bau einer Toilette sowie die Installation einer Wasserpumpe.

Zusätzlich soll in Tantar neben der Schule eine Bücherei entstehen, in erster Linie für die Schüler aber auch für die interessierte Bevölkerung. Dazu müssen ein Raum angemietet sowie verschließbare Bücherschränke hergestellt werden, Leseecken eingerichtet und der gesamte Bücherbestand gekauft werden. Außerdem wird ein Schreibtisch für die Verwaltung der Bücherei benötigt. Die Bücher sollen auch gegen angemessene Gebühren ausgeliehen werden. Der Leihbetrag wird bei der Rückgabe erstattet. An einem Tag der Woche soll die Bücherei ausschließlich für Frauen geöffnet sein.

Udoy e.V. arbeitet eng zusammen mit der Lehrerschaft in Barai und Tantar. Die Ausgaben werden jeweils vorher abgesprochen. Da die Projekte mindestens einmal im Jahr besucht werden, können Fortschritte der geplanten Aktionen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Die Georg Kraus Stiftung fördert das Projekt „Schulprojekte in Bangladesch“, indem sie die Ausstattung von Klassenräumen, die Anschaffung von Lehr- und Lernmaterial mitfinanziert und den Aufbau einer Bücherei unterstützt.

Indien | Kinderheim in Bhopal – Nr. 25

 

Ein Zuhause – das ist etwas, das manche Kinder allenfalls vom Hörensagen kennen. Sie leben auf der Straße, allzu oft auf sich allein gestellt, ohne Eltern und Angehörige. Zum Überleben sind sie auf Almosen angewiesen. Sie haben keinen sicheren Platz zum Schlafen und wenn sie krank werden, fehlt es an medizinischer Hilfe und Fürsorge. Sie stehen in der ständigen Gefahr, misshandelt und ausgenutzt zu werden.

Diesen Kindern zu helfen, hat sich Nitya Seva zur Aufgabe gemacht. Vor nunmehr 23 Jahren hat die deutsch-indische Organisation in Bhopal vier Kinderheime eingerichtet, in denen ca. 180 Mädchen und Jungen betreut werden. Sie finden dort eine Unterkunft, erhalten täglich drei nahrhafte Mahlzeiten, Kleidung, Spielsachen und ärztliche Versorgung. Nitya Seva stellt die in Indien vorgeschriebenen Schuluniformen zur Verfügung, damit die Kinder öffentliche Schulen besuchen können.

Die Kinder gehen gerne zur Schule. Sie werden täglich von Nachhilfelehren bei den Hausaufgaben betreut und erhalten bedarfsorientierte Nachhilfe. In speziellen Lernkursen erfahren die Kinder eine zusätzliche Förderung, die sich auch auf die Berufsfindung und Berufsausbildung erstreckt.

Die Arbeit von Nitya Seva zeigt gute Erfolge: Einige, die als Straßenkinder ins Heim gekommen waren, besuchen inzwischen die Universität.

 

“Unsere Schützlinge führen ein glückliches Leben in Geborgenheit und Zuneigung. Wir haben uns dieser Kinder angenommen, um Ihnen ihre Kindheit wiederzugeben. Sie nehmen uns als Eltern an, die Ihnen Vertrauen und die Sicherheit eines Zuhauses geben.”, berichtet Claus von der Fink, Vorsitzender des Vereins Nitya Seva.

Äußerst wichtig für die Entwicklung der Kinder ist das gemeinschaftliche Leben im Heim. Auf dessen Gestaltung wird viel Wert gelegt. Es vermittelt ihnen die Erfahrung von Zuwendung und Gemeinschaft und stärkt ihr Selbstwertgefühl.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt weiterhin die Schul- und Universitätsausbildung der Schützlinge in den drei Kinderheimen in Bhopal und aktuell zusätzlich die Schulgebühren für Heimkinder.

Indien | Förderung von SchülerInnen mit geistiger Behinderung – Nr. 122

Das Leben von Kindern und jungen Erwachsenen mit geistiger Behinderung ist in Indien zumeist von Armut und sozialer Ausgrenzung geprägt. Religiöse und kulturelle Vorurteile der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderung schüren zudem unberechtigte Ängste und führen zu noch mehr Diskriminierung.

Von offiziell ca. drei Millionen Kindern mit Behinderung in Indien besucht etwa ein Drittel nicht die Schule. Das Problem tritt zudem verstärkt in ländlichen Gebieten auf. Von den Kindern mit geistiger Behinderung gehen sogar ca. 50% nicht in die Schule.

Hinzu kommt, dass Kinder mit Behinderung, nur selten eine weiterführende Schule nach der Grundschulausbildung besuchen. Mangelhafte Schulprogramme auf staatlicher Ebene für Kinder mit Behinderungen führen dazu, dass diese Kinder die höheren Schulklassen nicht mehr besuchen. Letztendlich führt dies zu stark verringerten Chancen auf dem Arbeitsmarkt und somit langfristig in die Armut und zu einer noch stärkeren Ausgrenzung durch die Gesellschaft.

Die Deutsch-Indische Gesellschaft e.V. Hagen wurde im Jahre 2000 gegründet und hat es sich zum Ziel gemacht, den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Indien zu fördern. Kern der Aktivitäten der DIG e.V. Hagen ist die Förderung von geistig behinderten Schülern und Schülerinnen sowie jungen Erwachsenen. In diesem Rahmen wird das Institut Nirmala Sadan in Muvattupuzha (Kerala, Süd-Indien) unterstützt. Hier werden ca. 230 Schüler mit geistiger Behinderung, von denen 53 im Wohnheim der Einrichtung untergebracht sind, besonders gefördert.

In Indien gibt es für Behinderte und ihre Familien keine staatliche Unterstützung. Den Familien fällt die Bewältigung des Alltags daher besonders schwer. Insbesondere die Lage der o.g. permanenten Bewohner der Einrichtung ist prekär: 40 von den oben genannten 53 Menschen kommen aus Familien, die kein geregeltes Einkommen haben und sich den Beitrag für die Unterbringung nicht leisten können.

Neben der klassischen Schulbildung werden auch die Talente und Vorlieben der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung durch Sport- und Kulturprogramme gefördert. Das gesamte Umfeld, d.h. Familien und Dorfgemeinschaft, werden für Menschen mit geistiger Behinderung sensibilisiert, um einen nachhaltigen Beitrag zur Inklusion zu leisten.

Dieses Projekt soll dazu führen, dass die Betroffenen eine Basis für die berufliche Zukunft geboten bekommen und durch Schule und Ausbildung dazu befähigt werden, ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu führen.

Die Georg Kraus Stiftung finanzierte im Jahr 2017 die Ausstattung der Behindertenwerkstatt. Die Unterstützung beinhaltet die Finanzierung von notwendigen Schulutensilien für die Schule und Material für das Wohnheim sowie von professionellen Geräten und Maschinen für die Werkstatt.
In 2018 unterstützte die Georg Kraus Stiftung weiterhin das Institut „Nirmala Sadan”. Es wurden Unterrichtsmaterial und behindertengerechte Möbel zur Verfügung gestellt.
In 2019 übernahm sie die Kosten für Schuluniformen, Bücher und weiteres Schulmaterial. Auch in 2022 wurde das Projekt weiter gefördert mit behindertengerechten Möbeln, Schuluniformen, Trainingswerkzeuge für motorische Übungen und weitere Materialien. In 2023 wurde das Außengelände aufgewertet und mit diversen Sportanlagen ausgestattet. 2024 konnte eine Renovierung der Klassenräume realisiert werden.

Indien | Kinderheim in Tamil-Nadu – Nr. 134

Kinder aus armen Verhältnissen ohne Eltern oder Angehörige in Tamil-Nadu haben kaum eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft. Sie sind auf Almosen angewiesen und leben auf der Straße. Besonders schwer haben es die Mädchen, sie leben in ständiger Angst vor gewalttätigen Übergriffen und stehen in der Gesellschaft noch immer an letzter Stelle.

Es wird noch ein weiter Weg zur Gleichberechtigung der Frauen in Indien sein, aber der Verein ISA-Childrens-Home Untersützungsverein möchte den Weg ebnen. Daher hat er ein Waisenhaus für junge indische Mädchen aus armen Verhältnissen ins Leben gerufen. Es existiert seit 15 Jahren und das Motto lautet: „Ohne Verwaltungskosten. Mit viel Herz.“ Die Kinder können hier an einen sicheren Ort schlafen, erhalten ausreichend Nahrung und medizinische Versorgung. Die Geborgenheit des Heims gibt ihnen Kraft und Zuversicht. Besonders stolz sind sie darauf, die Schule besuchen zu dürfen. Sie nutzen ihre Chance und erbringen gute Leistungen, denn ein Schulabschluss öffnet ihnen das Tor in eine bessere Zukunft. Einige junge Frauen studieren sogar, andere finden eine gute Anstellung und können so ein selbstbestimmtes Leben führen.

Der Wunsch einen Gemüsegarten zu bewirtschaften, wurde nun Wirklichkeit. Die Georg Kraus Stiftung finanziert den Brunnenausbau für die Gartenanlage. Dieser konnte nun auf rund 150 Meter Tiefe gebohrt werden, damit er wieder genügend Wasser führt. Hinzu kommen die Pumpenanlage, die Verrohrung und die Errichtung einer Stützmauer. Auch eine Solaranlage, Arbeitsgeräte und Saatgut können von der Spende der Georg Kraus Stiftung angeschafft werden.  

Der Garten bietet mehrfachen Nutzen: Die Ernährung der Kinder wird verbessert, sie lernen, wie man einen Garten bewirtschaftet und die überschüssige Ernte wird bei den Nachbarn gegen Milch eingetauscht oder auf dem Markt verkauft.

Die Mädchen können auch ihre erworbenen Kenntnisse über Gemüseanbau nutzen und später selbst einen Nutzgarten anlegen und ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben.

Weiterhin unterstützte die Georg Kraus Stiftung die Anschaffung eines Fahrzeugs für den Transport der Kinder zu Schule, den Bau eines Raumes mit Duschkabinen und die Errichtung eines Schlafraumes für 8 Mädchen.

Indien| Lern-Wohnzentrum für Mädchen mit Behinderung in Kanekal – Nr.143

 

In Indien verabschiedete das indische Parlament 2016 ein Gesetz, dass Kinder mit Behinderung ein Recht auf Schulbildung bis zur Vollendung ihres 14. Lebensjahres haben. Aber besonders im ländlichen Raum gibt es kaum spezielle Schulen für Kinder mit Behinderung. Sie gehen dann auf öffentlichen Schulen. Da sie dort weinig Förderung erfahren, ist die Schullaufbahn oft schon früh beendet und die Kinder haben dann nur sehr geringe Chancen auf eine Ausbildung und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben.

 

Dies möchte die Vicente Ferrer Stiftung ändern, die sich seit über 50 Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen im ländlichen Indien engagiert. Gemeinsam mit dem Rural Development Trust, der planenden und ausführenden Organisation vor Ort, werden Programme und Projekte zur ländlichen Entwicklung mit Hilfe von Spenden und Fördermitteln realisiert.

Sie unterhalten mehrere „Inclusive Primary Schools“, sogenannte Lern-Wohn-Zentren, für Kinder mit Behinderung. In dem Zentrum in Kaneko leben und lernen nur Mädchen. Sie haben entweder Hör- und Sprachbeeinträchtigungen, Sehbeeinträchtigungen oder motorische Behinderungen. Sie sind zwischen fünf und 12 Jahren alt. Die Gemeinschaft stärkt sie und sie erfahren soziale Kontakte in ihrer Altersklasse. Speziell geschulte Lehrkräfte, die sowohl in Braille-Schrift als auch in Gebärdensprache ausgebildet sind, unterrichten die Mädchen an vier Tagen in der Woche in dem Zentrum. An zwei Tagen gehen die Kinder in die öffentliche Schule und werden gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung unterrichtet. Dies fördert die Inklusion und die Kinder ohne Behinderung lernen, sich nicht diskriminierend zu verhalten.

Die Eltern erfahren eine große emotionale und finanzielle Entlastung, da die Kinder während des Schuljahres in dem Zentrum leben und gut versorgt und gefördert werden. Für viel der einkommensschwachen Familien wäre das so nicht leistbar. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt daher das Projekt mit der Finanzierung von Schuluniformen Unterrichtsmaterialien, behindertengerechten Hilfsmitteln wie z.B. Blindenstöcke, sowie Unterkunft und Verpflegung für die Kinder.

 

Nach der Grundschule können die Kinder auf eine der beiden Sekundarschulen der Stiftung gehen. Eine der Schulen ist auf Kinder mit Hörbeeinträchtigungen spezialisiert, die andere Schule ist eine „Inclusive Secondary School“. Wenn die Kinder auf öffentliche Schulen gehen, übernimmt der Projektpartner die Schulgebühren, Kosten für Schulmaterialien, Kosten für Unterbringung im Wohnheim und die medizinische Versorgung. Die Kinder werden auch bis zum Abschluss eines Hochschulstudiums unterstützt und solange wie nötig von Mitarbeitenden der Partnerorganisation betreut.

Die Mädchen erhalten zusätzliches Training in Orientierung, Mobilität und lebenspraktischen Fähigkeiten, um selbstständig ohne Hilfe von anderen ihren Alltag gestalten können. Dies steigert auch das Selbstwertgefühl und die Selbstständigkeit. Ein weiteres Ziel ist es, gesellschaftliche Teilhabe fördern, damit auch Kinder im Schatten des öffentlichen Lebens eine reale Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Aktuell finanziert die Georg Kraus Stiftung diverse Schulmateriealien.