Die gezielte Förderung im Grundschulbereich ist für die Schüler und Schülerinnen Grundlage, um später Zugang zu einer Weiter- und Ausbildung zu erhalten, die ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern kann.
Die offizielle Armutsrate in Laos lag 2015 bei 23,2 %, die Mehrheit der Betroffenen lebt auf dem Land. Die ländliche Bevölkerung lebt meist von der Subsistenz-Landwirtschaft und ist abhängig von ihrem Boden und den natürlichen Ressourcen. Die Familieneinkommen reichen oftmals nicht aus, um den Kindern eine solide Ausbildung zu ermöglichen und um den Familien eine Gesundheitsversorgung und vollwertige Ernährung zu gewährleisten.
Vor allem in den ländlichen Gebieten erreicht das laotische Bildungssystem die Bevölkerung nur unzureichend. Außerhalb der Hauptverkehrsstrecken liegt die Einschulungsrate unter 80 %. Die Unterrichtsqualität an den Grundschulen ist mangelhaft. Offiziell besuchen 94 % der Kinder die Grundschulen, aber nur ca. 50 % beenden die fünfte Klasse. Auch nach Abschluss der fünften Klasse können viele Kinder nur ansatzweise schreiben, lesen und rechnen. Insbesondere sind die Mädchen betroffen, die oftmals nur ein oder zwei Jahre die Schule besuchen, da sie dann im Familienhaushalt und bei der Betreuung von kleineren Geschwistern helfen müssen.
Die Schulen und die Schulausstattung sind in vielen ländlichen Dörfern noch immer in einem äußerst armseligen Zustand. Die Organisation Deutsch-Laotische Gesellschaft e. V. (DLG) sucht dem entgegenzuwirken. Mit der Förderung von Grundschulen und einem Kindergärten sollen Familien die Chance haben, ihre Kinder in die Schule schicken zu können. Nachdem die Schulen in Kokmeuad und Apier fertigestellt wurden und bereits im Betrieb sind, beteiligt sich die Georg Kraus Stiftung wieder an neuen Schulprojekten in Laos: Bau einer Grundschule mit Kindergartennutzung in Ban Chalamkao, Bezirk Thateng, Sekong Province.
Das Dorf Chalamkao liegt 16 km vom Bezirkszentrum entfernt. Die Dorfbewohner bestehen aus 93 Familien mit 446 Einwohnern. Sie gehören zur ethnischen Gruppe der Triang. Es sind zwei alte Schulgebäude vorhanden, die viel zu klein geworden sind und nicht über ausreichende Sanitäreinrichtungen verfügen.
Nach 5 Monaten Bauzeit ist der Neubau der Schule fertigstellt und die Toilettenanlagen sind saniert, sodass die Einhaltung hygienischer Standards möglich ist.75 Kinder im Alter von unter 5 Jahren und 59 Kinder im Alter von 6-10 Jahren und die drei Lehrer freuen sich über ausreichenden Platz und gutes Lernklima. Mit dem Ausbau der Schule wird zusätzlich ein Ort für einen lernfördernden Unterricht geschaffen, so dass auch die Mädchen eine bessere Chance haben, die Schule zu besuchen.
Der Ort liegt im Ta Oi District, Salavan Province. Das Dorf ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. 105 Familien mit 554 Einwohner leben dort. Davon sind 75 Kinder im Alter von unter 5 Jahren und 59 Kinder im Alter von 6-10 Jahren. Das alte Schulgebäude bestand aus 3 Unterrichtsräumen und einem kleinen Lehrerbüro. In diesem waren bisher 26 Kindergartenkinder im Alter von 3 bis 5 Jahren untergebracht, da das alte Kindergartengebäude baufällig war und nicht mehr genutzt werden konnte. Die Schule war schon lange viel zu klein geworden und vier Kinder mussten sich eine Schulbank teilen. Dies wirke sich negativ auf die Lernerfolge aus.
Nun wurde auf Wunsch der Dorfbewohner neben dem bestehenden Gebäude ein neues Schulgebäude mit 3 Räumen geplant. Es besteht aus:1 Klassenraum für die Grundschule, 2 Klassenräumen für den Kindergarten und einer Toilettenanlage. Baubeginn war im April und die Arbeiten werden gemeinsam mit den Dorfbewohnern umgesetzt. Die Folgekosten für Reparaturarbeiten und Instandhaltung werden von der Dorfgemeinschaft und vom Bildungsdepartment in Ta Oi District übernommen und die Lehrer werden staatlich gestellt.
Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die Schulprojekte in Kooperation mit den Partnern GLAD und DLG e.V, denn Bildung ist das Sprungbrett zur Verbesserung der Denkfähigkeit und damit zu lösungsorientiertem Denken.
Im Dorf Donkha Jung hatte die lokale Sekundarschule keine Wasserversorgung. Die SchülerInnen mussten das Wasser einen Kilometer vom Fluss zur Schule
tragen. Wenn in der Trockenzeit der Fluss kein Wasser führt, ist die Wasserversorgung ein großes Problem. Nun wurde mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung eine konstante Wasserversorgung durch eine Tiefbohrung sichergestellt.
Nach Fertigstellung der Wasserbohrung geht die Verantwortung für die Anlage an das Dorfkomitee und an die Distriktverwaltung über. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer, Eltern und die Dorfbevölkerung können auf die neue Wasserversorgung zugreifen. Somit stellt das Projekt auch eine Verbesserung der Infrastruktur des gesamten Dorfes dar.