Mali | Sicherung der Ernährung im Dorf Djigué und Schulung für Frauen – Nr. 82

 

In Mali lebt circa die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Zudem gibt es einen Bevölkerungszuwachs von ca. 3% im Jahr. Eine Frau bekommt durchschnittlich 6,4 Kinder in ihrem Leben. Früh- und Zwangsehen sind verbreitet, 55% der Mädchen heiraten vor ihrem 18. Geburtstag, Ein weiteres Problem ist die weibliche Genitalverstümmelung. Fast 89% der Mädchen und Frauen sind beschnitten, 90% von ihnen vor ihrem 5. Lebensjahr.


Das „Landwirtschaftsprojekt für die Frauen in Djigué“ in Zusammenarbeit mit pro Afrika e.V. und der Partnerorganisation vor Ort, APA-Mali, leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Lebenssituation der Frauen, die der Frauenorganisation „Yiriwa ton“ des Dorfes Djigué angehören. Durch die landwirtschaftliche dreijährige Schulung der Frauen, die in diesem Projekt arbeiten, wird in Djigué die Armut bekämpft und die Ernährung sichergestellt. Zielsetzung ist u.a. die Verbesserung der Ernten durch Vielfalt und Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion. Das zu bebauende Terrain ist im Besitz der Frauenorganisation. Die Ernten sollen zum Eigenverbrauch innerhalb der Familien dienen und damit den „verborgenen Hunger“ eindämmen. Langfristig sollen die Überschüsse auf dem Markt verkauft werden und so zur Einkommenssicherung der Familien beitragen. Das Projekt soll das Selbstwertgefühl der Frauen steigern und die Abhängigkeit verringern.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützte  dieses Projekt und förderte die Schulung für 32 Frauen in Djigué. Die Schulung ist die Voraussetzung dafür, dass das Projekt nachhaltig durchgeführt werden kann.

2021 förderte die Georg Kraus Stiftung die weiterführende Schule in der Stadt N’Gabacoro. Die Schule hatte für 805 Schüler nur 138 Zweier-Sitzbänke, daher finanzierte sie die Anschaffung von Schulmöbeln.

Aktuell unterstützt die Georg Kraus Stiftung das Projekt: „Mit eigenem Einkommen aus der Armut – Hühnerzucht für Frauen aus Marseille”. Ziel ist es, dass die Frauen ihr eigenes Einkommen erwirtschaften und ihre Position in der Familie und in der Gesellschaft stärken können.