Trotz eines deutlichen Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren gehört Tansania nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Ein Grund ist die schlechte Bildungssituation mit teilweise rudimentär ausgestatteten Schulen. Jeder vierte Erwachsene kann nicht lesen und schreiben.
PROBONO Schulpartnerschaften für Eine Welt e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und engagiert sich u. a. für verbesserte Schutzausstattung und bessere Lernbedingungen an bedürftigen Partnerschulen in Ostafrika. Das aktuelle Projekt widmet sich dem Sportunterricht. Es ist belegt, dass Bewegung die Konzentrationsfähigkeit und damit auch die schulische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen verbessert. Auch die „Agenda 2030“ mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hebt die Bedeutung von Sport für die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hervor.
Obwohl der Sportunterricht in Tansania ein eigenständiges Fach in allen Schulen sein sollte, findet kaum Sportunterricht statt. In der Regel gibt es keinerlei Sportinfrastruktur und es mangelt an qualifizierten Sportlehrern. Mädchen in Tansania wachsen noch immer mit sehr konservativen Rollenbildern auf und sind von vielen Sportarten und oft von Sport generell ausgeschlossen.
Der Verein „PROBONO Schulpartnerschaften für Eine Welt“ setzt sich für die Etablierung von
Sportunterricht für alle Kinder im Nordosten von Tansania ein. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt ihn dort an 30 Partnerschulen von PROBONO und einigen weiteren Schulen bei dem Aufbau eines Sportangebotes für rund 20.000 Jungen und Mädchen. Dazu gehören die Schulungen von Lehrkräften und die Anschaffung von Sportausrüstung. Dabei wird darauf geachtet, dass auch Frauen zu Sportlehrerinnen weitergebildet werden. Erstmalig dürfen auch Mädchen neue Sportarten erlernen, die bisher nur Jungen vorbehalten waren. Besonders beliebt ist Fußball. Da das Sportangebot nur für Kinder gilt, die auch regelmäßig zu den anderen Unterrichtsfächern kommen, besuchen nun deutlich mehr Kinder die Schule.
Sport verbindet, trägt zur körperlichen und auch zur seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bei und verbessert die schulische Leistungsfähigkeit. Er macht Freude und fördert das Selbstvertrauen, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich an Regeln zu halten. Sport reicht in alle Schichten der Gesellschaft, ermöglicht Partizipation, baut Vorurteile ab und schafft ein Gemeinschaftsgefühl über ethnische und soziale Barrieren hinweg. Sowohl individuell als auch gemeinschaftlich ist Sport damit ein innovatives Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit.