J.Dettmann
J.Dettmann

Austausch über Entwicklungszusammenarbeit

Die Georg Kraus Stiftung mit Sitz in Hagen ist weltweit in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv. Sie pflegt ein großes Netzwerk von Kooperationspartnern, Ehrenamtlichen, Vereinen und Förderern. Am 29.03.2025 trafen sich die Vertreter der Intuitionen im Mercure Hotel  Hagen. Sie sind der Einladung der Georg Kraus Stiftung gefolgt, die jährlich eine Netzwerktagung ausrichtet. Im Zentrum der diesjährigen Tagung stand die Arbeit in Kleingruppen. Das Thema war die Entwicklung der Hilfs-Projekte unter dem Aspekt der nationalen und internationalen politischen Veränderung.

Rund 70 Teilnehmer aus ganz Deutschland nutzen die Gelegenheit sich kennenzulernen und sich auszutauschen. Auch lokale Vereine waren anwesend, wie z.B.  die „Deutsch-Indischen Gesellschaft e. V. Hagen “. Das Vorstandsmitglied Molly Ponatu erklärt: „Wir sorgen dafür das die Fördergelder der Georg Kraus Stiftung ohne jeglichen Abzug direkt in unser Projekt in Kerala fließen. Wir finden es wichtig, an der Netzwerktagung teilzunehmen. Je mehr die Vernetzung funktioniert, desto effektiver ist letztendlich die Hilfe im Projektland.“

Kambodscha | Aufklärungs- und Gesundheitsprojekt für Schulen – Nr. 156

In zahlreichen Regionen Kambodschas werden Sexualitätsthemen aus Gründen der kulturellen Normen geheim gehalten. Es mangelt an Aufklärung über Menstruation und Verhütung. Viele Schulen und Gemeinden bieten keine ausreichenden Bildungsprogramme an, wodurch Mädchen und Jungen nicht das notwendige Wissen erhalten, um informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Tabus in Bezug auf den Monatszyklus sind weit verbreitet und schränken die Teilhabe von Mädchen am Schul- und Gemeinschaftsleben stark ein. Sie bleiben daheim und verpassen den Unterricht, was zur Folge hat, dass sich Bildungslücken auftun. Das Risiko, in jungen Jahren schwanger zu werden erhöht sich aufgrund unzureichender Aufklärung. Als Folge heiraten die Mädchen in jungen Jahren und beenden ihre schulische Ausbildung.

Ein Problem ist der Mangel an Unterstützung und Ressourcen in vielen Schulen, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Diese Schulen verfügen nicht über die notwendigen Mittel, um angemessene Menstruationshygiene-Dienstleistungen und Aufklärungsprogramme bereitzustellen.

In der Provinz Kampong hat sich der Verein „Kleine Hilfsaktion e. V.“ dieser Problematik angenommen. Das Projekt zielt darauf ab, diese Herausforderungen durch gezielte Maßnahmen und Interventionen zu bewältigen und somit die Lebensqualität und Zukunftschancen der betroffenen Mädchen zu verbessern.

Der Zugang zu angemessenen Menstruations-Hygieneprodukten wurde durch bereitgestellte Menstruationshygiene-Kits verbessert. Das Schulpersonal erhielt im Bereich Pubertät und Sexualität Weiterbildungen. Eine verantwortliche Person steht als Ansprechpartner den SchülerInnen zur Seite. Die Toilettenanlagen sind nun nach Geschlecht getrennt und entsprechend ausgestattet. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen werden die Bildungschancen der Mädchen und jungen Frauen deutlich verbessert.

Internationaler Frauentag

Der 8. März ist Weltfrauentag. Die Unterstützung von Frauen in den armen Ländern des Globalen Südens steht nach wie vor im Fokus der Georg Kraus Stiftung. Der Zugang zu Bildung und zu einer beruflichen Qualifikation ist dabei der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Unsere  Bildungsprojekte zeigen eine breite Berufspalette, z.B.: Schneiderhandwerk, Krankenschwesterausbildungen, Gemüse- und Kräuteranbau, Bäckerhandwerk, Alpaka- und Hühnerzucht, Siebdruck, Kälte- und Klimatechnik, Lebensmittelproduktion und Vermarktung.

Eine berufliche Ausbildung erhöht die Chancen auf eine fair bezahlte und sichere Arbeitsstelle. Selbst verdientes Geld bringt mehr Unabhängigkeit, soziale Teilhaber und Selbstbewusstsein. Ein wichtiger Schritt für die Frauen, die in zahlreichen Ländern dieser Erde noch immer im Schatten der Gesellschaft stehen.

Uganda | Regenwasseraufbereitungssystem zur Garten-Bewässerung – Projekt-Nr. 155

Die vorschulische Bildung in Uganda ist stark unterrepräsentiert. Von zehn Kindern im entsprechenden Alter besuchen zwischen sechs bis neun Kindern niemals eine vorschulische Bildungs- und Betreuungseinrichtung. Die Abbruchsraten in der Grundschule sind hoch: ca. sieben von zehn Kindern schließen diese nicht ab.

Kisoboka e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für nachhaltige und qualitativ hochwertige Bildung in Uganda einsetzt und ein frühkindliches Bildungszentrum  in dem Dorf Busami in der Gemeinde Kasanje  erbaute hat.  Kunst- und Musikprojekte sind genauso Teil des Alltags wie haptische Aktivitäten, Gymnastik und Lesestunden. Die Kinder werden stets ermutigt ihre eigenen Kompetenzen ohne Grenzen selbst zu erlernen und zu erforschen. Die frühe Kindheit ist der prägendste Lebensabschnitt und legt damit den Grundstein für jegliches weiteres Lernen.

Zu dem Bildungszentrum gehört ein Garten  mit diversen Gemüse- und Obstsorten. Dieser konnte bisher wegen unzulänglicher Wasserversorgung nicht optimal  genutzt werden. Die Georg Kraus Stiftung unterstützte den Bau eines ausgeklügelten Regenwasseraufbereitungssystems. So wird eine ertragreiche und nachhaltige Bewirtschaftung möglich. Die Pumpe kann sowohl mit Normalstrom als auch Solarenergie gespeist werden.

Da der Garten selbst auch Teil des Bildungsangebotes ist, werden die Kinder regelmäßig mit dem Bewässerungssystem in Kontakt sein und dessen Folgen  wie Wachstum von Pflanzen, Gemüse, Kräutern und  Obst  hautnah miterleben. Das Klima in der Zentralregion erlaubt es, fast alle Gemüsesorten zweimal jährlich zu ernten. Die Kinder werden Teil dieses Prozesses sein und die Ernten schließlich gemeinsam bei den Mahlzeiten zu sich nehmen.

 

Veränderungen im Vorstand

In der Gremiensitzung am 21. November 2024 wurde ein neues Vorstandsmitglied berufen. Ab dem 01.01.2024 bereichert Herr Thomas Thimm den Vorstand der Georg Kraus Stiftung, den nun aus vier Personen besteht. Er hat bereits Erfahrungen in der Ehrenamtsarbeit und möchte sich zukünftig für die Stiftungsziele der Georg Kraus Stiftung einsetzten. Der Vorstand freut sich auf eine gute Zusammenarbeit!

 

Auf ein Neues

Liebe Freundinnen und Freunde der Georg Kraus Stiftung,

für das neue Jahr wünschen wir Ihnen alles Gute, Gesundheit und Glück! Wir werden Sie auf dem Laufenden halten über spannende, herausfordernde und aktuelle Projekte im Jahr 2025. Wir werden weiterhin unsere Stiftungsziele im Fokus behalten, um Bedürftigen eine Chance auf eine bessere und lebenswertere Zukunft zu geben. Danke, dass wir Sie an unserer Seite haben!

Rückblick und Dank

Liebe Freundinnen und Freunde der Georg Kraus Stiftung,

in diesem Jahr ist vieles ein wenig anders. Nach dem Abschied von Erich G. Fritz gehen wir nun als Stiftung mit einem neuen Vorstand in eine neue Phase. Außerdem dürfen wir Stefanie Walkhoff als neue Projektmanagerin begrüßen, die die Nachfolge von Cristina Silva Braun angetreten hat. Einige wichtige Entscheidungen wurden getroffen, darunter die geplante Reduzierung der Büroflächen, um Ressourcen zu schonen. Im November haben wir den Umzug erfolgreich abgeschlossen – unser neues Büro befindet sich weiterhin im Stadtteil Hagen-Haspe, an der Frankstraße 1, 58135 Hagen. Die übrigen Kontaktdaten bleiben unverändert.

In den Gremiensitzungen im November wurde außerdem beschlossen, dass ab Januar 2025 ein neues Vorstandsmitglied dazukommen wird.

Insgesamt konnten wir dieses Jahr 60 Projekte erfolgreich umsetzen, davon 17 mit neuen Partnern. Es freut uns sehr, dass die vorgestellten Projekte der Vereine und Initiativen in Einklang mit unseren Zielen der Entwicklungszusammenarbeit stehen. Da wir unsere Fördermittel für das kommende Jahr erhöht haben, hoffen wir auf eine weiterhin starke Nachfrage.

Das Jahresende ist immer auch eine Zeit des Dankes – und auch wir möchten uns von Herzen bei Ihnen bedanken. Sie haben in vielerlei Hinsicht aktiv mitgewirkt, unterstützt und gespendet.

Wir hoffen, dass Sie die Weihnachtszeit mit Familie und Freunden friedlich und freudvoll verbringen können und wünschen Ihnen für das kommende Jahr Zuversicht, Gesundheit und viele glückliche Momente.

Peru | Empowerment von Frauen in der Provinz Urubamba – Nr. 154

In Peru herrschen nach wie vor extreme soziale Ungleichheiten und die große Mehrheit der armen Bevölkerung ist indigener Abstammung. Indigene Frauen haben mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten und sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als andere Bevölkerungsgruppen. Zudem verrichten sie häufiger unbezahlte Arbeit oder werden für dieselbe Arbeit schlechter bezahlt als andere Arbeiterinnen. Die Mädchen in den hochandinen Gemeinden brechen oft frühzeitig ihre Schullaufbahn ab, da der Besuch einer Sekundarschule aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen nicht möglich ist. Für diese Mädchen fehlt es an Weiterbildungsmöglichkeiten.

Auf einer Höhe von 2.500 bis 4.500 Metern in der Provinz Urubamba leben die Menschen im östlichen peruanischen Andenhochland überwiegend in Armut. Die Gemeinden der Region sind infrastrukturell sehr unterschiedlich ausgestattet. Im ländlichen Raum ist vor allem der Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen stark eingeschränkt. Der Verein „Herzen für eine Neue Welt“ setzt Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Frauengesundheit ein, um die Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen in der Provinz Urubamba zu verbessern. In Schulungen erwerben junge Frauen praktische Kompetenzen wie Nähen, Backen und Weben sowie Kenntnisse im Bereich des Kleinunternehmens. Sie gewinnen Selbstvertrauen und Mut, ihre Lebensbedingungen selbst zu verbessern. Darüber hinaus werden Frauen aus hochandinen Gemeinden in Kooperation mit örtlichen Gesundheitsbehörden in den Bereich der Frauengesundheit geschult. Sie fungieren als Multiplikatorinnen und Vertrauensleute. Sie bieten in ihren Gemeinschaften Beratungen an.

Es werden zusätzliche Bildungsangebote in den Bereichen Sport, Kultur und Naturwissenschaft eingeführt, um die Bildungsgerechtigkeit zu fördern, insbesondere für Mädchen. Dadurch werden ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bildung erhöht. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter und ein gleichberechtigtes soziales Leben zu erreichen.

1055 Mädchen und junge Frauen aus der Provinz Urubamba nutzen ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten, ebenso wie ihre neu erworbenen Kompetenzen, um eigenständig ihre Lebenssituationen zu verbessern. In selbst organisierten Gruppen stärken sie sich gegenseitig und sind für Themen der Frauengesundheit sensibilisiert. Diejenigen, die aus derselben Gegend kommen, vernetzten sich und bleiben  auch nach Abschluss ihrer Schulung in Kontakt. Die Gruppen öffnen sich für weitere Frauen der Region und geben ihr Wissen weiter.

Behütetes Zuhause für demente Senioren

Zu den Stiftungszielen der Georg Kraus Stiftung gehört auch die Altenhilfe. Im Mai 2022 eröffnete Anne Kraus, die gemeinsam mit ihren Mann Hang-Georg Kraus die Stiftung gegründet hat, die Villa Elisa. Ältere Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leben dort in einer Wohngemeinschaft zusammen, betreut von professionellen Pflegekräften.

Im  November fand eine Adventfeier statt, zu den die Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter und Freunde eingeladen waren. Die Bewohner genossen sichtlich die gemütliche und gesellige Atmosphäre. Eine besondere Überraschung war die von einer Mitarbeiterin selbst angefertigte Torte mit Fotomotiven.

Wir bedanken und für das tolle Engagement und die Ausrichtung der Feier, die von dem Team der Villa Elisa neben der normalen Pflege-Tätigkeit gestemmt wurde!