J.Dettmann
J.Dettmann

Malawi | Bau einer Schule in Lukalazi und Verpflegung für Schüler – Nr. 124


Das Gebiet rund um Lukalazi, im Norden von Malawi, 10 km von der Stadt Mzuzu entfernt, verzeichnet eine der höchsten Analphabetenraten Malawis. Zum Teil ist es darauf zu führen, dass die Kinder dort einen langen und schwierigen Schulweg haben. Viele der Kinder müssen eine Strecke von zehn Kilometern laufen. Überdies handelt es sich teilweise dabei um unwegsames Gelände, sodass der Schulbesuch an der nächstgelegenen Schule nur sehr niedrig ausfällt. Deshalb engagierte sich die Georg Kraus Stiftung in Kooperation mit Malawi Hilfe e. V. beim Bau einer Schule vor Ort.

Für die neue Schule wurde ein Grundstück von der Kommune kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Dorfmänner haben das Land gerodet und von Hand mit Pickel und Schaufel die Wurzeln, Sträucher und Bäume entfernt. Darüber hinaus beteiligen sie sich mit der Herstellung der Ziegel.
Im Frühjahr 2014 konnte ein Kindergarten eröffnet werden, 2018 wurde die Grundschule fertiggestellt. Die Schule bietet Raum für ca. 300 Schüler/-innen (Klasse 1 bis Klasse 8) für Altersgruppen zwischen 4 und 14 Jahren. Das Erziehungsministerium der Malawischen Regierung hat sich dazu verpflichtet, die Schule offiziell anzuerkennen und langfristig die Instandhaltung und Bezahlung der Lehrkräfte zu übernehmen. Durch eine Investition in dieser stark unterentwickelten Region profitiert die gesamte Gemeinde: Denn die Mädchen und Jungen verbessern durch die Möglichkeit zur Bildung ihre Zukunftschancen.

 


Die Georg Kraus Stiftung beteiligt sich seit 2018 auch an der Schulspeisung, da die Hungersnot im Norden Malawis extrem hoch ist. Dadurch wird doppelt geholfen: Die Eltern sind durch die Mahlzeit außer Haus finanziell entlastet und die Kinder müssen nicht hungrig lernen und können somit bessere Leistungen erbringen.

Die Schulspeisung wurde in 2023 fortgesetzt und die Georg Kraus Stiftung ermöglicht im Rahmen der Mädchenförderung ein Stipendien für vier Mädchen für den Zeitraum von vier Jahren.

Derzeit unterstützt die Georg Kraus Stiftung die Anschaffung von Betten und Matratzen für  das Mädcheninternat „Capuchin Mission“. 300 Mädchen  haben durch die Unterbringung im Internat die Möglichkeit die Secondary School zu besuchen.

 

Mali | Schulbau und Ausstattung im Dorf Djigué – Nr. 136



In Mali bekommen Frauen durchschnittlich 6,4 Kinder und sind in allen Bereichen stark benachteiligt. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen ist für viele undenkbar, insbesondere wenn die Schulbildung fehlt. Die soziale Anerkennung ist nicht sehr hoch, das beginnt schon im Kindesalter. Wenn eine Familie die Schulgebühren nicht für alle Kinder bezahlen kann, werden nur die Jungen zur Schule geschickt und die Mädchen bleiben zu Hause.

Der Verein Pro Afrika“ und die Partnerorganisation vor Ort, APA-Mali wollen diesem Zustand entgegenwirken. Im Dorf Djigué, welches mitten in der Sahelzone liegt, sind sie seit einigen Jahren aktiv. Mädchen- und Frauenförderung steht dabei im Fokus. In 2019 unterstützte die Georg Kraus Stiftung ein Landwirtschaftsprojekt für Frauen und finanzierte die Ausbildung für 32 Schülerinnen. 

Nun wurde mithilfe der Georg Kraus Stiftung eine neue Schule gebaut und mit Mobiliar und Beleuchtung ausgestattet. Die Solarlampen ermöglichen auch die Nutzung in den Abendstunden für Dorf-Versammlungen.  In dem Gebäude sind Klassenräume für eine Grundschule und für eine weiterführende Schule untergebracht. Es werden auch die Kinder aus den umliegenden Dörfern die Schule in Djigué  besuchen, da es in der ganzen Gegend bisher keinen Zugang zu weiterführenden Schulen gab. Somit steigt durch den Schulbau die Chance auf eine bessere Bildung für eine ganze Region.

Es liegt auch das Augenmerk darauf, dass möglichst viele Mädchen die Schule besuchen, um so einen besseren Start in ein selbstbestimmtes Leben zu haben und gesellschaftliche Anerkennung zu erlangen.




Mali | Sicherung der Ernährung im Dorf Djigué und Schulung für Frauen – Nr. 82

 

In Mali lebt circa die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Zudem gibt es einen Bevölkerungszuwachs von ca. 3% im Jahr. Eine Frau bekommt durchschnittlich 6,4 Kinder in ihrem Leben. Früh- und Zwangsehen sind verbreitet, 55% der Mädchen heiraten vor ihrem 18. Geburtstag, Ein weiteres Problem ist die weibliche Genitalverstümmelung. Fast 89% der Mädchen und Frauen sind beschnitten, 90% von ihnen vor ihrem 5. Lebensjahr.


Das „Landwirtschaftsprojekt für die Frauen in Djigué“ in Zusammenarbeit mit pro Afrika e.V. und der Partnerorganisation vor Ort, APA-Mali, leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Lebenssituation der Frauen, die der Frauenorganisation „Yiriwa ton“ des Dorfes Djigué angehören. Durch die landwirtschaftliche dreijährige Schulung der Frauen, die in diesem Projekt arbeiten, wird in Djigué die Armut bekämpft und die Ernährung sichergestellt. Zielsetzung ist u.a. die Verbesserung der Ernten durch Vielfalt und Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion. Das zu bebauende Terrain ist im Besitz der Frauenorganisation. Die Ernten sollen zum Eigenverbrauch innerhalb der Familien dienen und damit den „verborgenen Hunger“ eindämmen. Langfristig sollen die Überschüsse auf dem Markt verkauft werden und so zur Einkommenssicherung der Familien beitragen. Das Projekt soll das Selbstwertgefühl der Frauen steigern und die Abhängigkeit verringern.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützte  dieses Projekt und förderte die Schulung für 32 Frauen in Djigué. Die Schulung ist die Voraussetzung dafür, dass das Projekt nachhaltig durchgeführt werden kann.

2021 förderte die Georg Kraus Stiftung die weiterführende Schule in der Stadt N’Gabacoro. Die Schule hatte für 805 Schüler nur 138 Zweier-Sitzbänke, daher finanzierte sie die Anschaffung von Schulmöbeln.

Anschließend unterstützt die Georg Kraus Stiftung das Projekt: „Mit eigenem Einkommen aus der Armut – Hühnerzucht für Frauen aus Marseille”. Ziel ist es, dass die Frauen ihr eigenes Einkommen erwirtschaften und ihre Position in der Familie und in der Gesellschaft stärken können.

Aktuell unterstützt die Georg Kraus Stiftung das „Transfair“ – Frauenprojekt. Es soll entwurzelten Frauen vom Land im städtischen Raum geholfen werden, sich eine eigene wirtschaftliche Existenz aufzubauen. Deshalb haben sich ca. 30 Frauen zu einer Assoziation zusammengeschlossen. Für gesellschaftliche Anlässe  wie Hochzeiten, und Taufen bereiten sie Speisen und Getränke für die Gäste zu. Sie produzieren auch Seife, die ein begehrtes Geschenk bei solchen Anlässen ist.

Schulungen, Produktionshilfsmittel und Energieversorgung zur Kühlung der Lebensmittel  werden finanziert, damit die mittelosen Frauen bessere Zukunftschancen mit ihrer Geschäftsidee haben.

Senegal | Berufsbildungszentrum Waoundé – Nr. 128

Die Gemeinde Waoundé von rund 15.000 Einwohnern liegt in Westafrika am Flusstal des Senegal. Die Bevölkerung lebt von Viehzucht und Landwirtschaft, die in der trockenen Region wenig ertragreich ist. Für die Jugendlichen gibt es kaum Möglichkeiten sich beruflich anderweitig zu orientieren. Hier hat die „Selbsthilfegruppe der Bürger Waoundés in Europa e.V.“ das Berufsbildungszentrum ins Leben gerufen. Es wurde zu einem wichtigen Baustein um den jungen Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive zu geben und somit auch die Region wirtschaftlich zu stärken.

Seit 1997 wird das Projekt von der Georg Kraus Stiftung bis heute begleitet. Als das Berufsbildungszentrum für Holz- und Metallbearbeitung errichtet wurde, spendete die Gesellschaft zur Förderung konkreter Entwicklungsprojekte e.V. (Vorgängervereinigung der Georg-Kraus-Stiftung) die gesamte Werkstatteinrichtung.

In den Jahren 2001-2014 entwickelte die Organisation Selbsthilfegruppe der Bürger Waoundés in Europa e.V. das Projekt immer weiter. So entstanden neue Unterrichtsräume, Ausbildungszweige für Frauen kamen hinzu, die Metallwerkstatt und der Mehrzweckraum wurden erweitert und ein Ausbildungsgang in Kälte- u. Klimatechnik eingerichtet. Der Staat Senegal ist von der Wichtigkeit des Projektes überzeugt und stellt Ausbilder und Teile der Ausstattung zur Verfügung. Seit 2008 werden staatlich anerkannten Diplome ausgestellt.

Mit der Unterstützung der Georg Kraus Stiftung werden jährlich 25 Jugendliche in Installation und Wartung von Photovoltaikanlagen ausgebildet. Ihre Aussichten eine Beschäftigung zu bekommen, sind sehr gut. Der Einsatzbereich der Anlagen reicht von der privaten Stromversorgung, Solarpumpen für die Wasserversorgung und Bohrtürmen bis zur industriellen Nutzung. Im 80 km entfernten Matam wird Phosphat abgebaut, dadurch gibt es eine wachsende Nachfrage an technisch qualifizierten Arbeitskräften. Auch im Bereich der Weiterentwicklung und Nutzung von Photovoltaikanlagen mangelt es an Facharbeitern. 

Das Berufsbildungszentrum ist auch für junge Frauen zum Sprungbrett geworden, die zur Schneiderin und Elektrikerin ausgebildet werden oder das Friseurhandwerk erlernen. Auch eine Fortbildung zur Geschäftsführung wird angeboten und findet regen Zuspruch. Von jungen Männern werden die Ausbildungszweige Holzverarbeitung, Metallbearbeitung, Photovoltaik und Elektrik bevorzugt. Das Berufsbildungszentrum bedeutete einen Quantensprung für die jungen Menschen in der Region. Da alle Absolventen ein staatlich anerkanntes Diplom erhalten, haben sie beste Voraussetzungen für eine hunger- und sorgenfreie Zukunft.

Im Sommer 2019 wurde das Zentrum vom Staat zum Prüfungszentrum befördert. Das heißt, es kommen jetzt Schüler und Lehrer aus anderen Landesteilen an das Zentrum, um ihre Prüfungen abzulegen. Dies bedeutet Anerkennung und somit Unterstützung für das Zentrum und auch einen Entwicklungs-Sprung für die Region.

Bei den Prüfungen der Berufsschule im Sommer 2022 konnten fast alle Auszubildenden mit ihren Fähigkeiten überzeugen. Im Bereich Elektrik haben 84 % bestanden, eine Wiederholung der Prüfung ist vorgesehen. Im Bereich Schneiderhandwerk, Friseurhandwerk, Holzbearbeitung, Metallbearbeitung und Kälte-und Klimatechnik haben sogar 100% der Prüflinge bestanden. Ein sehr erfreuliches Ergebnis.

Aktuell unterstützt die Georg Kraus Stiftung das Berufsbildungszentrum bei einem neuen Projekt, das weiteren Jugendlichen eine Chance auf eine berufliche Entwicklung gibt. Es wird eine Siebdruckwerkstatt für Papier- und Textilsiebdruck errichtet. In Kombination mit dem Schneiderhandwerk ergeben sich dadurch ganz neue Fertigungstechniken und der Siebdruck eröffnet auch Jugendlichen mit gestalterischer und kreativer Begabung eine Förderung ihrer Talente. Die selbst bedruckten Stoffe erweitern zudem die Produktpalette und können gut vermarktet werden.

Tansania | Schulmöbel und Stockbetten in Ushrika – Nr. 138

Tansania weist ein hohes Bevölkerungswachstum auf, ein großer Teil der Einwohner ist unter 15 Jahre alt. Es gibt dem entsprechend aber nicht genügend staatlichen Schulen. Privatschulen fangen dieses Defizit teilweise auf, aber viele Familien sind nicht in der Lage die damit verbunden Kosten aufzubringen. Der Verein „GO for Tansania“ hat sich zur Aufgabe gemacht, benachteiligten Kindern eine Chance auf eine gute Schulbildung zu ermöglichen. Er kümmert sich in Ushrika um die durch Spenden finanzierte „Brilliant School“, eine Vor- und Grundschule. Sie ist ein Lernort für Kinder, die sonst keine Chance auf Bildung hätten, weil die Eltern die Schulgebühren nicht aufbringen können oder die Kinder keine Angehörigen mehr haben. Die überwiegende Zahl lebt in der Schule. Dies entlastet die Eltern zusätzlich, da sie selbst kaum genug zum Leben haben.

Die „Brilliant School“ hat so viele Kinder wie möglich aufgenommen, doch die Schulmöbel reichten nicht mehr aus. Viele Kinder konnten nur auf dem Boden sitzend dem Unterricht folgen. Das war besonders beim Schreiben lernen hinderlich. Auch in den Schlafräumen fehlten Möbel. Die kleineren Kinder mussten zu zweit in einem Bett schlafen.

Die Georg Kraus Stiftung spendete neues Mobiliar. Dadurch konnte die Lern- und Wohnsituation deutlich verbessert werden. Die Schulmöbel und Stockbetten wurden durch lokale Handwerker gebaut. So profitierte auch die lokale Wirtschaft von der Maßnahme.   Die neuen Tische und Stühle erleichtern zudem die Umsetzung der Abstandsregeln der Schulbehörden aufgrund der Corona-Pandemie. Aktuell unterstützte die Georg Kraus Stiftung Renovierungsarbeiten für Dach, Fenster und Türen an den Gebäuden und die Einrichtung einer Küche.

Der Verein „GO for Tansania“ erhält Unterstützung von dem Gymnasium Mainz-Oberstadt. Ziel ist es, die Bildungsmöglichkeiten der Kinder zu verbessern und eine Basis zur Selbsthilfe zu schaffen. So helfen Kinder in Deutschland Kindern in Tansania eine bessere Schulbildung zu bekommen. Diese ist für sie das Sprungbrett in eine bessere Zukunft.

Togo | Neues Schulgebäude für 100 Schüler im Dorf Gléi – Nr. 131


Die Republik Togo liegt in Westafrika am Golf von Guinea und gehörte zur sogenannten Sklavenküste, einem Zentrum des europäischen Sklavenhandels. 1884 wurde das Küstenland zum deutschen Schutzgebiet gemacht. Zu Anfang des ersten Weltkriegs wurde Togo zwischen dem königlichen England und Frankreich aufgeteilt. Der französische Teil erhielt 1960 die Unabhängigkeit.

Das Klima ist tropisch mit annähernd gleichbleibend hohen Temperaturen das ganze Jahr über. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt. Knapp drei von 100 neugeborenen Kindern sterben, etwas mehr als fünf Kinder von 100 feiern nicht ihren ersten Geburtstag.

Seit 2012 engagiert sich OHUTO e.V. (Organisation für humanitäre Unterstützungen in Togo) im Bereich Schule und Kinderhilfe besonders in Gléi, einem Dorf etwa zwei Stunden nördlich von der Küstenhauptstadt Lomé entfernt. Es gehört zu den ärmsten Dörfern in Togo.
Das Lycée von Gléi ist derzeit eines der Überfülltesten des Landes. Baulich besteht es hauptsächlich aus wellblechgedeckten Steinbauten die akustisch nicht voneinander isoliert sind. Manche Räume haben keinen festen Boden. Bei Regen muss der Unterricht ausfallen, weil Dächer nicht dicht sind oder ganz fehlen. Die Klassenzimmer sind mit 70 Schülern überfüllt. Auf einer Schulbank für zwei Kinder müssen vier Schüler sitzen. Es herrscht großer Raum- und auch Materialmangel. Die übervollen Klassen reduzieren die Lernerfolge der Kinder erheblich. Eine individuelle Förderung ist unmöglich.

Um die Qualität des Unterrichtes zu verbessern, wurde mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung ein neues Schulgebäude errichtet. Es entstanden neue Schulklassen , in denen je maximal 50 Schüler lernen. Das wäre in Deutschland undenkbar, für Togo stellt dies aber schon eine deutliche Verbesserung der Lernsituation dar. Langfristig wird eine Reduzierung auf 30 Schüler pro Klasse angestrebt.
Auch die neue Schule wird Eigentum des Dorfes Gléi. Ein Schulkomitee ist vor Ort und kümmert sich um die Weiterentwicklung, Nachhaltigkeit und neue Schulprojekte, sodass die Schule auch in Zukunft „gut behütet“ sein wird und hoffentlich vielen Kindern den Zugang zur Bildung ermöglicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Togo | Förderung eines Schulkomplexes in Adétikopé – Nr. 105

 

 

 

Adétikopé liegt in einer ländlichen Region, ca. 25 km nordöstlich der Hauptstadt Lomé. Die Lebenssituation hier ist prekär: Die kinderreichen Großfamilien leben größtenteils als Selbstversorger von der Landwirtschaft. Von den Ernten können sie manchmal kleine Überschüsse verkaufen, in der Folge haben die meisten Familien kein geregeltes Monatseinkommen. Das Monatseinkommen dieser Familien liegt häufig unter 30 Euro. Somit ist der Lebensstandard extrem niedrig, ebenso wie das Bildungsniveau der Gesamtbevölkerung (mehr als 70% Analphabeten).

Zwar gibt es in Togo eine Schulpflicht für die Grundschule, aber die Schulen erheben Baubeiträge in Höhe von 1 € pro Monat. Selbst diesen Beitrag können die Familien oft nicht aufbringen, zumal wenn sie mehrere Kinder im schulpflichtigen Alter haben.

Avenir-Togo e.V. und der Partnerverein Avenir Adétikopé-Togo im Land will dem entgegenwirken und betreibt seit 2005 in der Region einen Schulkomplex mit einem Kindergarten, einer Grund- und Sekundarschule sowie Lehrerhäuser und Sanitäreinrichtungen.

Die Georg Kraus Stiftung förderte in 2014 und 2015 den Bau einer Schulkantine. Dadurch hat sich die Ernährungssituation der Kindergarten- und Schulkinder, vor allem der 150-180 Kinder, die mehr als 2 km von der Schule entfernt wohnen und die auf Wunsch der Eltern mittags in einer Schulkantine essen möchten, verbessert. So können diese Kinder am Ganztagsunterricht teilnehmen und erhöhen durch Bildung ihre Lebenschancen. Der Zusammenhalt und die Verantwortung der betroffenen Eltern wird durch dieses Projekt gestärkt, da sie selbst – nach entsprechender Anleitung – in der Schulkantine kochen und höhere Ernährungsstandards kennenlernen.

Das Gebäude (Pavillon) für die Schulkantine existierte bereits. Nach einem fachgerechtem Umbau durch einen erfahrenen Architekten ist es nun für die Nutzung als Kantine sehr geeignet. Der Pavillon ist in stabiler Bauweise mit Zementsteinen im Jahr 2004 erbaut worden und diente mit seinen 2 relativ offenen, luftigen Räumen (insgesamt 32 qm) und seinem Zementboden als Vorläufer der Grundschule.

Da sich die Schüler/innen – bedingt durch den Bau der Kantine und die damit verbundene Einnahme des Mittagessens – nun länger auf dem Schulgelände aufhalten (vor allem während der Mittagszeit) und durch die angestiegenen Schülerzahlen der Raumbedarf insgesamt steigen wird, ist die Errichtung eines Freiluft-Klassenraumes für die Installation von Solarenergie notwendig geworden. Außerdem wird dringend ein Gebäude mit einem soliden Dach und einer geeigneten Dachausrichtung für die Solarzellen benötigt. Dieses neu zu erstellende Gebäude soll sich räumlich genau zwischen den beiden bereits vorhandenen Schulgebäuden befinden, sodass somit nicht nur die beiden Schulen sondern auch die Kantine mit Solarenergie versorgt werden könnte.

Der Partnerverein ist aufgrund einer Schenkung im Besitz von 1 Hektar Grundstücksfläche, auf dem der Kindergarten, die Grundschule, die Sekundarschule und die von der Georg Kraus Stiftung geförderten Schulkantine sich befinden. Auf diesem Areal wird auch der neu zu erstellende Freiluftklassenraum seinen Platz haben. Ferner hat der Partnerverein Nutzungsrechte an weiteren 6 ha für landwirtschaftlichen Anbau. Diese 6 ha gehören einem deutschen und einem togolesischen Vorstandsmitglied. Die Nutzungsrechte sind notariell vereinbart, solange die Bildungseinrichtungen von dem Verein Avenir-Adétikopé-Togo betrieben werden. Die Pflege einer selbst angelegten Obstplantage sowie eine Tierhaltung, bestehend aus Schafen und Ziegen, wird von dem Partnerverein in Eigeninitiative durchgeführt.

Die Georg Kraus Stiftung förderte die Errichtung einer Schulkantine. Dadurch hat sich die Ernährungssituation der Kindergarten- und Schulkinder deutlich verbessert.  Anschließend beteiligte sie sich an dem Bau von Ausweichräumen für die überfüllte Sekundarschule.

Unterstützt wir auch die Einrichtung eines Klassenraums mit kleinem Labor und Materialraum für den naturwissenschaftlichen Unterricht, denn das Schulprogramm strebt eine ganzheitliche Erziehung an. Es geht vor allem um eine Verbindung von  theoretischer und praktischer Arbeit, z.B. in der  Landwirtschaft, Aufzucht von Tieren, Bau von Ställen und die  ökologische Sensibilisierung. Auch nach Schulschluss können interessierte Kinder in Workshop experimentieren und forschen. Der praxisorientierter naturwissenschaftlicher Unterricht bereichert die Schulausbildung und bietet neue Möglichkeiten bei der späteren beruflichen Orientierung.

Uganda | Jugendförderung und Berufsvorbereitung – Nr. 71

 

Mit über 60 % Jugendarbeitslosigkeit bestehen in Uganda kaum Chancen für junge Menschen eine Arbeit zu finden. Besonders dann, wenn man, wie so viele Mädchen, schon jung ein Kind bekommt oder aus anderen Gründen die Schule abgebrochen hat. So ist für die meisten der Zugang zu Ausbildung erschwert, wenn nicht gar unmöglich.

Das Rainbow House of Hope Uganda (RHU) ist eine lokale, regierungsunabhängige Organisation (NGO) in Nansigo, einem kleinen Vorort von Kampala, der Hauptstadt Ugandas. 1998 von 2 Sozialarbeitern gegründet, um den dort lebenden benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Sie sollen durch viele verschiedene Aktivitäten und Projekte gefördert und gestärkt werden. Dadurch werden ihre sozialen und auch ökonomischen Fähigkeiten entwickelt. Um unterprivilegierten Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, wurde 2004 der “School Fees Fund” ins Leben gerufen.

 

RHU gibt auch Jugendlichen die Möglichkeit, sich als Automechaniker ausbilden zu lassen und hat ein eigenes Ausbildungsprojekt MyRoS (My Rainbow of Skills) für die Bereiche Schneiderei, Schreinerei und Friseur entwickelt. Die Ausbildung ist zu 80 % praktisch, deshalb spielt der Schulabschluss für die Aufnahme keine Rolle. Die Unterrichtszeiten sind wochentags von 9.oo – 17.oo Uhr. Die Dauer und die Gestaltung des Trainings sind flexibel und auf den Einzelnen angepasst, aber folgt dem DIT (nationales Curriculum für niedrigschwellige Ausbildung).

Das Ausbildungsprojekt MyRoS setzt in der Praxis an und bemüht sich um jeden Einzelnen. Selbst tun ist das Motto. Unternehmerische Fähigkeiten und Sozialkompetenz stehen auf dem Lehrplan. Sozialpädagogische Betreuung der Auszubildenden sowie ihrer Kinder wird gewährleistet.

 

Es werden auch gesellschaftspolitische Probleme angesprochen und in Form von Musik, Theater und Tanz in die Öffentlichkeit getragen, um breit diskutiert zu werden. Besondere Förderung soll dabei den Mädchen zu Teil werden, sie betreffen Themen wie Analphabetenrate, frühe Schwangerschaft, HIV/AIDS, Prostitution, Drogenmissbrauch.

Die Georg Kraus Stiftung fördert gemeinsam mit Rainbowhouse of Hope Uganda e.V. 35 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren. Einige von Ihnen haben keinen Schulabschluss. Davon sind 12 junge Frauen alleinerziehende Mütter. Diese jungen Menschen erhalten die Möglichkeit, eine Ausbildung in den Bereichen Schneiderei, Schreinerei oder Friseur zu absolvieren. Benachteiligte, auf der Straße wohnende oder ansonsten unterprivilegierte Jugendliche sollen eine Perspektive für ihr Leben bekommen. Mit dem erlernten Handwerk können sie sich langfristig einen Lebensunterhalt sichern. Sie werden in ihrer persönlichen, sozialen und beruflichen Kompetenz so gestärkt und geschult, dass sie auf eigenen Beinen stehen können

Ein neuer Ausbildungszweig ist die Schweinemast. Hierbei handelt es sich um ein Projekt für alleinerziehende Mütter. Sie erwerben auf einer Lernfarm  Kennnisse über die Tierhaltung und erhalten anschließend selbst ein Schwein zur Aufzucht. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt dieses Projekt mit einer Zaunanlage für die Farm.

Hier beispielhaft  die Geschichte von  Shakirah: Sie ist 17 Jahre alt und kommt aus der Demokratischen Republik Kongo. Als eines Tages Soldaten gewaltsam Zivilisten aus ihren Häusern vertrieben haben, änderte sich ihr Leben schlagartig. Sie musste ohnmächtig vor Angst mit ansehen, wie auch ihren Eltern grundlos Gewalt angetan wurde. Ihre Familie war gezwungen zu fliehen, um den Übergriffen zu entkommen. Doch sie verloren nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre Heimat. Shakirahs Familie musste den Kongo verlassen und flüchtete nach Kampala, wo sie bei anderen kongolesischen Flüchtlingsfamilien lebten – traumatisiert, mittellos und ohne Perspektive.
Die junge Frau hörte zufällig von der Möglichkeit der Kurzzeitausbildung bei Rainbow und ergriff sofort die Gelegenheit. Rainbow konnte sie in den Schneiderkurs aufnehmen, den sie erfolgreich abschloss. Das hat ihr ein neues Lebensgefühl gegeben. Sie kann nun eigenes Geld verdienen und es war schon immer ihr Traum gewesen, selbst geschneiderte Kleidung zu tragen und herzustellen. Sie lacht und sagt: „Meiner Meinung nach sind die Kongolesinnen sowieso viel schicker als die Uganderinnen.“

Uganda | Schulerweiterung um ein LehrerInnnenhaus – Nr.113

In einem ländlichen und schwer zugänglichen Gebiet in der Gemeinde Hamukaka im äußersten Westen von Uganda liegt die Amasiko Greenschool. Seit 2013 unterstützt der deutsche Verein „Amasiko” die Schule bei der Unterhaltung und Entwicklung.
Nun wird mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung ein neues Projekt umgesetzt: Das Gebäude bekommt einen Anbau, in dem die Lehrkräfte untergebracht werden. Diese  Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, um die Zukunft der Schule zu sichern, denn die Straßen und Wege sind wegen der häufigen starken Regenfälle oft unpassierbar. Dies bedeutet, dass die Lehrkräfte aus den umliegenden Gebieten dann die Schule nicht erreichen können und der Unterricht ausfallen muss. Es müssen gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um die vorhandenen LehrerInnen an der Schule zu halten und neue qualifizierte Lehrkräfte anwerben zu können. In dem Anbau können bis zu 10 Personen wohnen und müssen keine weiten Wege mehr zum Arbeitsplatz zurücklegen.

 

Die Bauarbeiten haben unter Leitung des örtlichen Maurermeisters stattgefunden und gaben mehreren Männern aus der Gemeinde Beschäftigung und Einkommen. Weiterhin wurden zwei Ausbildungsverträge für das Bauhandwerk mit Absolventen der 7. Klasse und dem Maurermeister Kabarebe geschlossen.

Die neue Schulleiterin der Amasiko Greenschool
Clidence Nyakiira, ist 27 Jahre alt und stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Ihr Vater starb, als sie noch jung war. Ihre Mutter ist gehbehindert und kann nicht mehr allein laufen. Zuhause ist sie auf Hilfe angewiesen. Mit starkem Willen hat Clidence ihr Ziel Lehrerin zu werden verfolgt. Für die Position als Schulleiterin benötigte sie eine zusätzliche pädagogische Ausbildung. Diese konnte sie aber nicht selbst  finanzieren. Daher übernahm die Georg Kraus Stiftung die Kosten für die dreijährige Ausbildung. Nun ist Clidence Schulleiterin und stolz und froh, dass sie ein gutes Vorbild für andere Kinder sein kann. Sie sagt„Meine Motivation ist es, dass die Schülerinnen und Schüler gute akademische Leistungen erbringen. In diesem Jahr haben alle gute Abschlüsse bekommen, und alle haben den Eintritt in die Sekundarstufe geschafft. Ich bin dankbar für die Unterstützung, die mein Leben veränderte. Ich danke Amasiko und der Georg Kraus Stiftung, dass sie an mich geglaubt haben.“

Sonntag, 18. September 2022: 9. Benefizwanderung „Bildung ist Leben“

Bereits zum neunten Mal lädt die Georg Kraus Stiftung nach dem Motto „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“ zu einer Wanderung zu Gunsten von Bildung für Kinder. Diesmal werden wir für ein Buchprojekt in Laos unterwegs sein. Ein Büchermobil fährt in ländliche Regionen und bringt die Lektüre direkt in die Dörfer. Spielerisch werden die Kinder dann an die Bücher herangeführt. Mehr Infos zum Projekt: Büchermobil Laos

Zwei Routen startend von Berlin Wannsee stehen zur Auswahl, nach Sacrow, ca 10 km oder nach Glienicke, ca 14 km.  

 Anmeldung:          bis 15.09.2022 an c.b@kulturausflug.de
Treffpunkt:             11:00, Bahnhof Wannsee an der Dampferanlegestelle
 Kosten:                   5 € Startgeld         
Strecke:                  1)nach Sacrow 10 km, 2) LiteraTour nach Glienicke ca14 k