J.Dettmann
J.Dettmann

Indien | Kinderheim in Bhopal – Nr. 25

 

Ein Zuhause – das ist etwas, das manche Kinder allenfalls vom Hörensagen kennen. Sie leben auf der Straße, allzu oft auf sich allein gestellt, ohne Eltern und Angehörige. Zum Überleben sind sie auf Almosen angewiesen. Sie haben keinen sicheren Platz zum Schlafen und wenn sie krank werden, fehlt es an medizinischer Hilfe und Fürsorge. Sie stehen in der ständigen Gefahr, misshandelt und ausgenutzt zu werden.

Diesen Kindern zu helfen, hat sich Nitya Seva zur Aufgabe gemacht. Vor nunmehr 23 Jahren hat die deutsch-indische Organisation in Bhopal vier Kinderheime eingerichtet, in denen ca. 180 Mädchen und Jungen betreut werden. Sie finden dort eine Unterkunft, erhalten täglich drei nahrhafte Mahlzeiten, Kleidung, Spielsachen und ärztliche Versorgung. Nitya Seva stellt die in Indien vorgeschriebenen Schuluniformen zur Verfügung, damit die Kinder öffentliche Schulen besuchen können.

Die Kinder gehen gerne zur Schule. Sie werden täglich von Nachhilfelehren bei den Hausaufgaben betreut und erhalten bedarfsorientierte Nachhilfe. In speziellen Lernkursen erfahren die Kinder eine zusätzliche Förderung, die sich auch auf die Berufsfindung und Berufsausbildung erstreckt.

Die Arbeit von Nitya Seva zeigt gute Erfolge: Einige, die als Straßenkinder ins Heim gekommen waren, besuchen inzwischen die Universität.

 

“Unsere Schützlinge führen ein glückliches Leben in Geborgenheit und Zuneigung. Wir haben uns dieser Kinder angenommen, um Ihnen ihre Kindheit wiederzugeben. Sie nehmen uns als Eltern an, die Ihnen Vertrauen und die Sicherheit eines Zuhauses geben.”, berichtet Claus von der Fink, Vorsitzender des Vereins Nitya Seva.

Äußerst wichtig für die Entwicklung der Kinder ist das gemeinschaftliche Leben im Heim. Auf dessen Gestaltung wird viel Wert gelegt. Es vermittelt ihnen die Erfahrung von Zuwendung und Gemeinschaft und stärkt ihr Selbstwertgefühl.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt weiterhin die Schul- und Universitätsausbildung der Schützlinge in den drei Kinderheimen in Bhopal und aktuell zusätzlich die Schulgebühren für Heimkinder.

Indien | Stipendienprogramm für benachteiligte Frauen in Südindien

 

 

Dass Armut und Ausgrenzung von Frauen aus sozial schwachen Gruppen kein Schicksal ist, sondern überwunden werden kann, beweist das Projekt „Zukunft durch Bildung – Stipendienprogramm für benachteiligte Frauen in Südindien“.

 

Frauen in Indien erfahren Diskriminierung und Ausgrenzung, auch bei Bildung und Berufsqualifizierung. Vor allem sozial schwache Familien, wie die „Kastenlosen“ treiben die Ausbildung der Söhne auf Kosten der Mädchen voran.

Dem sucht „Bildungschancen für Frauen in Indien e.V.“ entgegenzuwirken. Das Projekt „Zukunft durch Bildung – Stipendienprogramm für benachteiligte Frauen in Südindien“ fördert angehende Krankenschwestern durch Stipendien in Tamil Nadu und Kerala. Stipendien erhalten die jungen Frauen, die den gesellschaftlich ausgegrenzten Gruppen angehören,  Halb- oder Vollwaisen sind oder deren Eltern als Tagelöhner kein geregeltes Einkommen haben. Das Studium dauerte vier Jahre. Eine solche Ausbildung verhindert das Armutsrisiko für Frauen, fördert Bildungsgerechtigkeit und Selbstbestimmung. Ein wichtiger Faktor ist auch, dass eine Verbesserung der lokalen Gesundheitsversorgung in den südindischen Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala geleistet wird.

Die jährlichen Kosten für die Ausbildung beinhalten den Internatsaufenthalt, die Studiengebühren, die Arbeitskleidung und die Materialien. Die Georg Kraus Stiftung fördert seit 2019  die jungen  Frauen, eine weitere Unterstützung  ist vorgesehen.

“Unsere” Krankenschwester-Schülerinnen engagierten sich für die Eindämmung der Corona-Pandemie. Sie sind in einem Video zu sehen, dass die Bevölkerung über wichtige Schutzmaßnahmen aufklärt.

Link zum Video

Indien | Förderung von SchülerInnen mit geistiger Behinderung – Nr. 122

Das Leben von Kindern und jungen Erwachsenen mit geistiger Behinderung ist in Indien zumeist von Armut und sozialer Ausgrenzung geprägt. Religiöse und kulturelle Vorurteile der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderung schüren zudem unberechtigte Ängste und führen zu noch mehr Diskriminierung.

Von offiziell ca. drei Millionen Kindern mit Behinderung in Indien besucht etwa ein Drittel nicht die Schule. Das Problem tritt zudem verstärkt in ländlichen Gebieten auf. Von den Kindern mit geistiger Behinderung gehen sogar ca. 50% nicht in die Schule.

Hinzu kommt, dass Kinder mit Behinderung, nur selten eine weiterführende Schule nach der Grundschulausbildung besuchen. Mangelhafte Schulprogramme auf staatlicher Ebene für Kinder mit Behinderungen führen dazu, dass diese Kinder die höheren Schulklassen nicht mehr besuchen. Letztendlich führt dies zu stark verringerten Chancen auf dem Arbeitsmarkt und somit langfristig in die Armut und zu einer noch stärkeren Ausgrenzung durch die Gesellschaft.

Die Deutsch-Indische Gesellschaft e.V. Hagen wurde im Jahre 2000 gegründet und hat es sich zum Ziel gemacht, den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Indien zu fördern. Kern der Aktivitäten der DIG e.V. Hagen ist die Förderung von geistig behinderten Schülern und Schülerinnen sowie jungen Erwachsenen. In diesem Rahmen wird das Institut Nirmala Sadan in Muvattupuzha (Kerala, Süd-Indien) unterstützt. Hier werden ca. 230 Schüler mit geistiger Behinderung, von denen 53 im Wohnheim der Einrichtung untergebracht sind, besonders gefördert.

In Indien gibt es für Behinderte und ihre Familien keine staatliche Unterstützung. Den Familien fällt die Bewältigung des Alltags daher besonders schwer. Insbesondere die Lage der o.g. permanenten Bewohner der Einrichtung ist prekär: 40 von den oben genannten 53 Menschen kommen aus Familien, die kein geregeltes Einkommen haben und sich den Beitrag für die Unterbringung nicht leisten können.

Neben der klassischen Schulbildung werden auch die Talente und Vorlieben der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung durch Sport- und Kulturprogramme gefördert. Das gesamte Umfeld, d.h. Familien und Dorfgemeinschaft, werden für Menschen mit geistiger Behinderung sensibilisiert, um einen nachhaltigen Beitrag zur Inklusion zu leisten.

Dieses Projekt soll dazu führen, dass die Betroffenen eine Basis für die berufliche Zukunft geboten bekommen und durch Schule und Ausbildung dazu befähigt werden, ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu führen.

Die Georg Kraus Stiftung finanzierte im Jahr 2017 die Ausstattung der Behindertenwerkstatt. Die Unterstützung beinhaltet die Finanzierung von notwendigen Schulutensilien für die Schule und Material für das Wohnheim sowie von professionellen Geräten und Maschinen für die Werkstatt.
In 2018 unterstützte die Georg Kraus Stiftung weiterhin das Institut „Nirmala Sadan”. Es wurden Unterrichtsmaterial und behindertengerechte Möbel zur Verfügung gestellt.
In 2019 übernahm sie die Kosten für Schuluniformen, Bücher und weiteres Schulmaterial. Auch in 2022 wurde das Projekt weiter gefördert mit behindertengerechten Möbeln, Schuluniformen, Trainingswerkzeuge für motorische Übungen und weitere Materialien. In 2023 wurde das Außengelände aufgewertet und mit diversen Sportanlagen ausgestattet.

Indien | Kinderheim in Tamil-Nadu – Nr. 134

Kinder aus armen Verhältnissen ohne Eltern oder Angehörige in Tamil-Nadu haben kaum eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft. Sie sind auf Almosen angewiesen und leben auf der Straße. Besonders schwer haben es die Mädchen, sie leben in ständiger Angst vor gewalttätigen Übergriffen und stehen in der Gesellschaft noch immer an letzter Stelle.

Es wird noch ein weiter Weg zur Gleichberechtigung der Frauen in Indien sein, aber der Verein ISA-Childrens-Home Untersützungsverein möchte den Weg ebnen. Daher hat er ein Waisenhaus für junge indische Mädchen aus armen Verhältnissen ins Leben gerufen. Es existiert seit 15 Jahren und das Motto lautet: „Ohne Verwaltungskosten. Mit viel Herz.“ Die Kinder können hier an einen sicheren Ort schlafen, erhalten ausreichend Nahrung und medizinische Versorgung. Die Geborgenheit des Heims gibt ihnen Kraft und Zuversicht. Besonders stolz sind sie darauf, die Schule besuchen zu dürfen. Sie nutzen ihre Chance und erbringen gute Leistungen, denn ein Schulabschluss öffnet ihnen das Tor in eine bessere Zukunft. Einige junge Frauen studieren sogar, andere finden eine gute Anstellung und können so ein selbstbestimmtes Leben führen.

Der Wunsch einen Gemüsegarten zu bewirtschaften, wurde nun Wirklichkeit. Die Georg Kraus Stiftung finanziert den Brunnenausbau für die Gartenanlage. Dieser konnte nun auf rund 150 Meter Tiefe gebohrt werden, damit er wieder genügend Wasser führt. Hinzu kommen die Pumpenanlage, die Verrohrung und die Errichtung einer Stützmauer. Auch eine Solaranlage, Arbeitsgeräte und Saatgut können von der Spende der Georg Kraus Stiftung angeschafft werden.  

Der Garten bietet mehrfachen Nutzen: Die Ernährung der Kinder wird verbessert, sie lernen, wie man einen Garten bewirtschaftet und die überschüssige Ernte wird bei den Nachbarn gegen Milch eingetauscht oder auf dem Markt verkauft.

Die Mädchen können auch ihre erworbenen Kenntnisse über Gemüseanbau nutzen und später selbst einen Nutzgarten anlegen und ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben.

Weiterhin unterstützte die Georg Kraus Stiftung die Anschaffung eines Fahrzeugs für den Transport der Kinder zu Schule, den Bau eines Raumes mit Duschkabinen und die Errichtung eines Schlafraumes für 8 Mädchen.

Indien| Lern-Wohnzentrum für Mädchen mit Behinderung in Kanekal – Nr.143

In Indien verabschiedete das indische Parlament 2016 ein Gesetz, dass Kinder mit Behinderung ein Recht auf Schulbildung bis zur Vollendung ihres 14. Lebensjahres haben. Aber besonders im ländlichen Raum gibt es kaum spezielle Schulen für Kinder mit Behinderung. Sie gehen dann auf öffentlichen Schulen. Da sie dort weinig Förderung erfahren, ist die Schullaufbahn oft schon früh beendet und die Kinder haben dann nur sehr geringe Chancen auf eine Ausbildung und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben.

Dies möchte die Vicente Ferrer Stiftung ändern, die sich seit über 50 Jahren für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen im ländlichen Indien engagiert. Gemeinsam mit dem Rural Development Trust, der planenden und ausführenden Organisation vor Ort, werden Programme und Projekte zur ländlichen Entwicklung mit Hilfe von Spenden und Fördermitteln realisiert.

Sie unterhalten mehrere „Inclusive Primary Schools“, sogenannte Lern-Wohn-Zentren, für Kinder mit Behinderung. In dem Zentrum in Kaneko leben und lernen nur Mädchen. Sie haben entweder Hör- und Sprachbeeinträchtigungen, Sehbeeinträchtigungen oder motorische Behinderungen. Sie sind zwischen fünf und 12 Jahren alt. Die Gemeinschaft stärkt sie und sie erfahren soziale Kontakte in ihrer Altersklasse. Speziell geschulte Lehrkräfte, die sowohl in Braille-Schrift als auch in Gebärdensprache ausgebildet sind, unterrichten die Mädchen an vier Tagen in der Woche in dem Zentrum. An zwei Tagen gehen die Kinder in die öffentliche Schule und werden gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung unterrichtet. Dies fördert die Inklusion und die Kinder ohne Behinderung lernen, sich nicht diskriminierend zu verhalten.

Die Eltern erfahren eine große emotionale und finanzielle Entlastung, da die Kinder während des Schuljahres in dem Zentrum leben und gut versorgt und gefördert werden. Für viel der einkommensschwachen Familien wäre das so nicht leistbar. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt daher das Projekt mit der Finanzierung von Schuluniformen Unterrichtsmaterialien, behindertengerechten Hilfsmitteln wie z.B. Blindenstöcke, sowie Unterkunft und Verpflegung für die Kinder.

Nach der Grundschule können die Kinder auf eine der beiden Sekundarschulen der Stiftung gehen. Eine der Schulen ist auf Kinder mit Hörbeeinträchtigungen spezialisiert, die andere Schule ist eine „Inclusive Secondary School“. Wenn die Kinder auf öffentliche Schulen gehen, übernimmt der Projektpartner die Schulgebühren, Kosten für Schulmaterialien, Kosten für Unterbringung im Wohnheim und die medizinische Versorgung. Die Kinder werden auch bis zum Abschluss eines Hochschulstudiums unterstützt und solange wie nötig von Mitarbeitenden der Partnerorganisation betreut.

Die Mädchen erhalten zusätzliches Training in Orientierung, Mobilität und lebenspraktischen Fähigkeiten, um selbstständig ohne Hilfe von anderen ihren Alltag gestalten können. Dies steigert auch das Selbstwertgefühl und die Selbstständigkeit. Ein weiteres Ziel ist es, gesellschaftliche Teilhabe fördern, damit auch Kinder im Schatten des öffentlichen Lebens eine reale Chance auf eine bessere Zukunft erhalten.

Laos | Einsatz eines Bücher-Mobils für Kinder – Nr. 137

Die Provinz Bokeo liegt im Nordwesten von Laos. Es herrscht tropisches Klima und gebirgige, dichte Bewaldung. Schlechte Verkehrsinfrastruktur ohne öffentlichen Nahverkehr sowie eine vier- bis sechsmonatige Regenzeit erschweren im wahrsten Sinne des Wortes den Zugang zur Bildung: Die Dorfschulen sind nur schlecht erreichbar. Jedes dritte Kind bricht die Schule vorzeitig ab. Besonders in der Landbevölkerung setzt sich die Bildungs-Benachteiligung von Generation zu Generation fort. Mit 43 ethnischen Gruppen zählt die Provinz zudem zu den diversesten in Laos, was eine zusätzliche Schwierigkeit im Bildungsbereich darstellt.

Es existieren kaum Buchhandlungen oder öffentliche Bibliotheken und es gibt auch fast gar keine Kinderbücher in laotischer Sprache, sodass Lesen oder Vorlesen in der Kindheit nicht stattfindet.

In Zusammenarbeit mit Dorfschulen, Dorfvorstehern und Behörden wird ein System von Tourenplänen entwickelt, sodass langfristig alle Dörfer des Distriktes regelmäßig angefahren werden können. Darüber hinaus steht Reading Elephant Laos im Austausch mit der Schulbehörde des Distrikts Houayxay.
Das Lesen von Büchern ist in eine unverzichtbare Erfahrung, welche die Persönlichkeit prägt. Wer früh Freude daran findet, hat auch einen leichteren Zugang zu Lehrbüchern, gute Chancen die Schule erfolgreich zu absolvieren und einen Beruf zu erlernen.

Die Initiative „Reading Elephant Laos“hat sich das Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen in schwer erreichbaren Gebieten in Laos den Zugang zu Büchern und damit zu Bildungsressourcen zu verschaffen. Der deutsche Verein „Books for Laos“ unterstützt das Vorhaben, es wird aber ausschließlich von jungen Laoten geleitet und durchgeführt. In der Provinzhauptstadt Ban Houayxay wurde eine Kinderbibliothek mit Leseraum geschaffen. Angeschlossen sind eine kleine Buchhandlung und ein an Touristen gerichteter Souvenirverkauf. Der Fahrbetrieb eines Bücher-Mobils im Distrikt Houayxay bingt die Bücher direkt zu den Kindern. Die Durchführung von Bücherfesten in ländlichen Regionen führt die Kinder spielerisch an das Lesen heran. Viele von ihnen erhalten so zum ersten Mal in ihrem Leben die Möglichkeit, ein Buch zu lesen.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützte die Anschaffung eines gebrauchten Transportfahrzeuges,

welches für das unwegsame Gelände geeignet ist und auch bei schlechteren Witterungsverhältnissen noch eingesetzt werden kann, um die Bücher zu den Kindern zu fahren.

Durch die Corona-Pandemie konnten teilweise die Dorfschulen nicht mehr angefahren werden. Da weniger Benzin verbraucht wurde, entstand eine finanzielle Reserve. Davon konnte ein elektrisch betriebenes, umweltfreundliches Dreirad mit Kastenaufbau gekauft werden. Der Vorteil dieses “Tricycles” besteht u. a. darin, dass man dieses auch ohne Auto-Führerschein steuern darf und dass man einen “kleinen Linienverkehr” parallel zu den zukünftig mehrtägigen Dorfschul-Touren durchführen kann.

Inzwischen läuft der Betrieb wieder normal. Nach dem neuen Konzept für 2021 werden 13 Schulen in einer Nahzone in und um die Provinzhauptstadt mit dem e-Mobil bedient, und in einer Fernzone mit 47 abgelegenen Dorfschulen wird der neue geländetaugliche Diesel eingesetzt. Neu ist dabei, dass die Ferntouren über drei bis vier Tage dauern
und das Team dabei vor Ort in den Dörfern übernachten wird. So bekommen auch die Kinder in den weit abgelegen Dörfern die Möglichkeit, das Lesen von Büchern zu entdecken.


Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wurde in 2022 mit dem Aufbau von Schulbibliotheken begonnen. Die Georg Kraus Stiftung fördert die Ausstattung.

Laos | Schul-und Kindergartenprojekte in Calamkao und Toumlikhao – Nr. 53

 

 

Die gezielte Förderung im Grundschulbereich ist für die Schüler und Schülerinnen Grundlage, um später Zugang zu einer Weiter- und Ausbildung zu erhalten, die ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern kann.

Die offizielle Armutsrate in Laos lag 2015 bei 23,2 %, die Mehrheit der Betroffenen lebt auf dem Land. Die ländliche Bevölkerung lebt meist von der Subsistenz-Landwirtschaft und ist abhängig von ihrem Boden und den natürlichen Ressourcen. Die Familieneinkommen reichen oftmals nicht aus, um den Kindern eine solide Ausbildung zu ermöglichen und um den Familien eine Gesundheitsversorgung und vollwertige Ernährung zu gewährleisten.

Vor allem in den ländlichen Gebieten erreicht das laotische Bildungssystem die Bevölkerung nur unzureichend. Außerhalb der Hauptverkehrsstrecken liegt die Einschulungsrate unter 80 %. Die Unterrichtsqualität an den Grundschulen ist mangelhaft. Offiziell besuchen 94 % der Kinder die Grundschulen, aber nur ca. 50 % beenden die fünfte Klasse. Auch nach Abschluss der fünften Klasse können viele Kinder nur ansatzweise schreiben, lesen und rechnen. Insbesondere sind die Mädchen betroffen, die oftmals nur ein oder zwei Jahre die Schule besuchen, da sie dann im Familienhaushalt und bei der Betreuung von kleineren Geschwistern helfen müssen.

Die Schulen und die Schulausstattung sind in vielen ländlichen Dörfern noch immer in einem äußerst armseligen Zustand. Die Organisation Deutsch-Laotische Gesellschaft e. V. (DLG) sucht dem entgegenzuwirken. Mit der Förderung von Grundschulen und einem Kindergärten sollen Familien die Chance haben, ihre Kinder in die Schule schicken zu können. Nachdem die Schulen in Kokmeuad und Apier fertigestellt wurden und bereits im Betrieb sind, beteiligt sich die Georg Kraus Stiftung wieder an neuen Schulprojekten in Laos: Bau einer Grundschule mit Kindergartennutzung in Ban Chalamkao, Bezirk Thateng, Sekong Province.

 

Das Dorf Chalamkao liegt 16 km vom Bezirkszentrum entfernt. Die Dorfbewohner bestehen aus 93 Familien mit 446 Einwohnern. Sie gehören zur ethnischen Gruppe der Triang. Es sind zwei alte Schulgebäude vorhanden, die viel zu klein geworden sind und nicht über ausreichende Sanitäreinrichtungen verfügen.

Nach 5 Monaten Bauzeit ist der Neubau der Schule fertigstellt und die Toilettenanlagen sind saniert, sodass die Einhaltung hygienischer Standards möglich ist.75 Kinder im Alter von unter 5 Jahren und 59 Kinder im Alter von 6-10 Jahren und die drei Lehrer freuen sich über ausreichenden Platz und gutes Lernklima. Mit dem Ausbau der Schule wird zusätzlich ein Ort für einen lernfördernden Unterricht geschaffen, so dass auch die Mädchen eine bessere Chance haben, die Schule zu besuchen.

 

Der Ort liegt im Ta Oi District, Salavan Province. Das Dorf ist nicht an das Stromnetz angeschlossen105 Familien mit 554 Einwohner leben dort. Davon sind 75 Kinder im Alter von unter 5 Jahren und 59 Kinder im Alter von 6-10 Jahren. Das alte Schulgebäude bestand aus 3 Unterrichtsräumen und einem kleinen Lehrerbüro. In diesem waren bisher 26 Kindergartenkinder im Alter von 3 bis 5 Jahren untergebracht, da das alte Kindergartengebäude baufällig war und nicht mehr genutzt werden konnte. Die Schule war schon lange viel zu klein geworden und vier Kinder mussten sich eine Schulbank teilen. Dies wirke sich negativ auf die Lernerfolge aus.

 

Nun wurde auf Wunsch der Dorfbewohner neben dem bestehenden Gebäude ein neues Schulgebäude mit 3 Räumen geplant. Es besteht aus:1 Klassenraum für die Grundschule, 2 Klassenräumen für den Kindergarten und einer Toilettenanlage. Baubeginn war im April und die Arbeiten werden gemeinsam mit den Dorfbewohnern umgesetzt. Die Folgekosten für Reparaturarbeiten und Instandhaltung werden von der Dorfgemeinschaft und vom Bildungsdepartment in Ta Oi District übernommen und die Lehrer werden staatlich gestellt.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die Schulprojekte in Kooperation mit den Partnern GLAD und DLG e.V, denn Bildung ist das Sprungbrett zur Verbesserung der Denkfähigkeit und damit zu lösungsorientiertem Denken.

 

Im Dorf Donkha Jung hatte die lokale Sekundarschule keine Wasserversorgung. Die SchülerInnen mussten das Wasser einen Kilometer vom Fluss zur Schule
tragen. Wenn in der Trockenzeit der Fluss kein Wasser führt, ist die Wasserversorgung ein großes Problem. Nun wurde mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung eine konstante Wasserversorgung durch eine Tiefbohrung sichergestellt.

Nach Fertigstellung der Wasserbohrung geht die Verantwortung für die Anlage an das Dorfkomitee und an die Distriktverwaltung über. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrer, Eltern und die Dorfbevölkerung können auf die neue Wasserversorgung zugreifen. Somit stellt das Projekt auch eine Verbesserung der Infrastruktur des gesamten Dorfes dar.

Nepal | Frauenprojekt in Patan – Nr. 67

 

 

 

Lesen, Schreiben, Rechnen – für über 60 Prozent der nepalesischen Frauen keine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam mit dem Verein Mahadevi kämpft die Georg Kraus Stiftung gegen die hohe Analphabetenquote.

 

Das Konzept des Pädagogenehepaares Acharya, für arme Frauen ohne oder mit nur geringer Schulbildung etwas zu tun, überzeugte und so wurde 2007 der Verein Mahadevi e.V. – Verein zur Förderung von Frauenprojekten in Nepal – gegründet. Das Pädagogenpaar aus Lalitpur ist einigen Vereinsmitgliedern aus mehreren Nepalreisen gut bekannt. Also wurde im November 2008 die Schule, bestehend aus vier Räumen, in Patan am Rande des Kathmandu Tales mit sechs Frauen eröffnet. Das gesamte Lehr- und Lernmaterial wurde selbst erstellt, mittlerweile wird diese Arbeit durch einen Computer und Kopierer erleichtert. Über 30 Nepalesinnen zwischen 18 und 62 Jahren besuchen aktuell Schulprojekt für Frauen. Nur Bildung bringt sie weiter: Das Basisprogramm Lesen, Schreiben, Rechnen ist für sie die einzige Chance auf Arbeit und gesellschaftliche Anerkennung.

 

Die Nachfrage nach einem Platz im Mahadevi Women Education Center ist groß – durch alle Altersschichten hinweg. Aktuell ist die jüngste Schülerin 18 und die älteste über 68 Jahre alt. Das Projekt ist mit nur sechs Teilnehmerinnen und selbst gefertigten Schulmaterialien gestartet. Inzwischen trägt sich die Einrichtung über Spenden, ist staatlich anerkannt und beschäftigt ausgebildete Lehrkräfte.

 

Für die Hagener Georg Kraus Stiftung „ist Bildung der beste Weg aus der Armut“. Sie begleitet und fördert das Projekt seit 2011. Ihre Mittel sorgen u. a. dafür, dass neben Grundfächern zur Alphabetisierung auch Englisch- sowie Näh- und Schneiderkurse auf dem Stundenplan stehen. Das eröffnet den Schülerinnen die Möglichkeit, direkt Geld zu verdienen. Inzwischen hat der dritte Schneiderlehrgang begonnen.

 

Die Schülerinnen zahlen entsprechend ihren Möglichkeiten eine geringe Schulgebühr. Die Ausfallrate ist gering, jedoch können nicht alle Frauen kontinuierlich lernen, weil sie häusliche Verpflichtungen haben. Auch müssen immer wieder die Männer durch Hausbesuche davon überzeugt werden, dass Schulbildung wichtig ist.

 

Seit 2019 können mit der Unterstützung der Georg Kraus Stiftung im Mahadevi Women Education Center ein Englischkurs sowie ein Näh- und Schneiderkurs angeboten werden, wodurch die Einkommensverhältnisse verbessert werden. Immer mehr Frauen kommen und sind glücklich endlich lernen zu können. Das Projekt läuft erfolgreich und somit fördert die Georg Kraus Stiftung weiterhin die Näh-und Schneiderkurse.

Kurzportraits von Schülerinnen im Juni 2023

Pamfa Biki ist 26 Jahre jung und wurde schon mit 15 Jahren verheiratet. Sie hat zwei Töchter, 9 und 6 Jahre alt. Pamfa besucht die Saraswati Schule und bereitet sich auf den Abschluss der 6. Klasse an einer öffentliche Schule vor. Ihr Mann arbeitet als Metallhandwerker und macht bei Bedarf  Reparaturen in der Saraswati Schule. Er unterstützt den Schulbesuch seiner Frau ausdrücklich. Doch leider ist dies in Indien die Ausnahme, denn noch immer sehen viele Männer keine Notwendigkeit, dass Frauen Zugang zu Bildung erhalten.

 


Dev Maya Ghale ist 65 Jahre alt. Sie war ihr Leben lang Analphabetin. Früher gab es keine Schule in ihrem Heimatort Bhalche Gaun. Nun besucht sie die Saraswati Schule. Inzwischen kann sie bis 100 zählen. Ihren Daumen braucht sie nicht mehr zum Unterzeichnen, denn sie kann nun schreiben. Da Dev Kleinwaren vertreibt, ist es nun sehr hilfreich, dass sie keine Analphabetin mehr ist. Sie ist stolz und froh, dass sie endlich unabhängiger und somit auch selbstbewusster geworden ist.

Nepal | Essen für Kinder in Krabbelstuben / Ausbildung für Frauen – Nr. 130

Nepal gilt als exotisches Reiseland. Jedoch ist das Land schwer gezeichnet: In dem 2006 beendeten Bürgerkrieg sind nach einer Bilanz der Regierung 16.274 Menschen ums Leben gekommen. Viele der 50.000-70.000 internen Flüchtlinge wagen sich immer noch nicht wieder zurück in ihre Dörfer. 2015 folgten die starken Erdbeben. Dabei verloren mehr als eine halbe Million Menschen ihr Hab und Gut. Demzufolge wuchsen die Armenviertel rasant an. Viele leben noch immer dort, weil es für sie keine Perspektive für eine bessere Wohnsituation gibt. Die versprochene Hilfe von der Regierung blieb aus.

In den Slums von Kathmandu ist die Organisation „Chhimeki Sanstha Nepal“ tätig geworden. Das Selbsthilfenetzwerk von Frauen für Frauen kümmert sich vor allem um junge Mütter und die Ernährung ihrer Säuglinge und Kleinkinder und hat inzwischen sechs Krabbelstuben eröffnet. Dort werden 159 Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren und deren Mütter betreut. Die Kinder bekommen pro Tag drei vollwertige Mahlzeiten, sauberes Wasser und ruhigen Schlaf. Sie können singen, spielen und einfach nur Kind sein. „Chhimeki“ ist Nepali und heißt Nachbarschaft. Gemeinsam den schwierigen Alltag meistern, soziales Denken und Handeln zu fördern und das Selbstwertgefühl der Mütter zu stärken, sind Ziele des Netzwerkes.
Fünf Frauen sind fest bei Chhimeki angestellt. Sie koordinieren alle Aktivitäten und sind für die gesamte Verwaltung zuständig. Hinzu kommen 24 Betreuerinnen in den sechs Krabbelstuben. Darüber hinaus wird die Arbeit von mehr als 1200 Frauen ehrenamtlich unterstützt.

Nun kann mit Hilfe der Stiftung 100 und der Georg Kraus Stiftung auch eine Mahlzeit für rund 200 Kleinkinder angeboten werden. Das macht die Einrichtung deutlich attraktiver für die oft noch sehr jungen Mütter. Viele Familien haben Schwierigkeiten ihren Alltag zu meistern und die Kinder zu versorgen und ausreichend zu ernähren. Die Mütter bezahlen pro Monat 1000 Nepal-Rupien, umgerechnet etwa 8 Euro. 92 Prozent der Mütter oder Väter sind Tagelöhnerinnen, nur 8 Prozent der betreuten Familien haben eine regelmäßige Arbeit. Zahlreiche Familien leben nach wie vor noch in Bauruinen. Die Schäden der beiden großen Erdbeben in 2015 sind überall noch sichtbar.

Einmal im Monat werden die Kinder gewogen und der Wert dokumentiert. So kann man die Entwicklung genau verfolgen. Insgesamt wurden 115 Kinder von einem Arzt untersucht. 66 Prozent der Kinder haben an Gewicht zugenommen. In der Regel haben die Kleinen erst nach einem Jahr ihr Normalgewicht erreicht. Das ist eine sehr lange Zeit und zeigt, wie dringend diese Hilfe benötigt wird.

Chhimeki wird nach wie vor nicht von der nepalesischen Regierung unterstützt. Jährlich reichen die Frauen einen Antrag zur Unterstützung ein. Bis jetzt leider ohne Erfolg. Nur durch Spendeneinnahmen und die Unterstützung der Stiftung 100 und der Georg Kraus Stiftung können die Krabbelstuben und andere Aktivitäten von Chhimeki aufrechterhalten werden.

Der Zugang von Frauen zu Bildung ist in Nepal viel geringer als der von Männern. Chhimeki Sanstha Nepal ermöglicht den Frauen aus den Armenvierteln von Kathmandu eine Ausbildung zu Schneiderin. In der Regel haben diese Frauen keine oder nur eine sehr geringe schulische Bildung genossen, die meisten arbeiten als Tagelöhnerinnen ohne gesichertes Einkommen.

In Nepal, insbesondere in städtischen Gebieten, sind Arbeitsplätze in den Bereichen Mode, Design, traditionelle Kleidung und Nähen ein wachsender Markt. Die Frauen, die eine Ausbildung zu Schneiderin absolviert haben, sind in der Lage sich anschließend selbständig zu machen und ihr Einkommen und somit ihre Lebenssituation zu verbessern.

Eine Ausbildung stärkt zudem die Stellung der Frau in der Familie und der Nachbarschaft. Die Frauen gewinnen an Selbstbewusstsein, die Rolle der Frau in der nepalesischen Gesellschaft verändert sich langfristig positiv.

Der Verein  war auch in der Corona-Krise aktiv. In den Armenvierteln von Kathmanduwaren die Ausmaße der Pandemie bedrohend. 85 % der Familien hatten aufgrund der monatelangen Ausgangssperre ihren Arbeitsplatz verloren und sind in noch größere Not geraten. Die Menschen hatten in der Regel keinen Zugang zu sauberem Wasser. Eng gedrängt lebten sie in kleinen Räumen zusammen. Der Alltag machte es nicht leicht, die Maßnahmen zur Vermeidung der Ausbreitung von Corona einzuhalten. „Chhimeki Sanstha Nepal“ durfte unter erschwerten Bedingungen 172 Familien mit Hilfsgütern versorgen. Die Hilfspakete für jede Familie enthielten hochwertige Babynahrung, medizinische Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel und Seife. Er leistete auch wichtige Aufklärungsarbeit: Was bedeutet Corona und wie kann ich mich davor schützen?

Da in Nepal, insbesondere in städtischen Gebieten, Mode ein wachsender Markt ist, startet Chhimeki in 2023 ein weiteres Ausbildungsprojekt für Frauen im Bereich des Schneiderhandwerks. Nach dreimonatiger Lernphase beginnt ein sechsmonatiges Training “on the Job”: Die angehenden Näherinnen produzieren bereits für den Markt. In den letzten drei Monaten werden die Frauen auch auf ihre künftige Selbständigkeit vorbereitet und dabei fortlaufend unterstützt. Auf dem Arbeitsmarkt ist inzwischen auch ein amtliches Zertifikat erforderlich, welches die Absolventinnen nach Abschluss der Ausbildung erhalten. Mit einer fundierten Ausbildung haben die Frauen noch mehr Chancen auf eine gesicherte Zukunft.

Nepal | Schulbau / Unterstützung von Bergbauern / Aufbaukost für Kinder mit Mangelernährung – Nr. 109

Sindhupalchok ist einer von 75 Distrikten in Nepal. Er liegt östlich von Katmandu und war das Epizentrum des verheerenden Erdbebens im Jahr 2015. Mehrere Dörfer wurden vollkommen zerstört. Die Bewohner harrten mit ihrem letzten Hab und Gut in provisorischen Zelten aus, doch diese hat der starke Monsun fortgerissen. Dadurch verloren sie jeglichen Besitz. Hinzu kommt, dass auch die Felder weggespült sind und ihnen damit die Ernährungsgrundlage genommen wurde. Die Ackerflächen waren nun nur noch  wertlose Steilhänge. Der Verein „Shanti Leprahilfe Dortmund“ stand den Familien zur Seite und kümmerte sich um den Wiederaufbau der Häuser.

Neben den  Häusern wurde auch die Grundschulen durch die Erdbeben zerstört. Diese Region am Fuße des Himalayas war besonders betroffen und nur zu Fuß oder per Hubschrauber erreichbar. Entsprechend schwer gestalteten sich die Wiederaufbauarbeiten. Die Georg Kraus Stiftung förderte den Neubau von zwei Schulen, damit die Kinder wieder Zugang zu Bildung erhalten.

Shanti Leprahilfe Dortmund e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, den Bergbauern ein neues Zuhause zu geben, denn staatliche Hilfe war nicht zu erwarten. Diese wird nur entlang der Touristenpfade umgesetzt. Abseits liegende Dörfer gehen leer aus. Ziel war es, dass die Familien ihre Häuser selbst bauen können, daher wurden die Männer zu Mauren und Zimmermännern ausgebildet. Diese Hilfe zur Selbsthilfe entspricht dem Prinzip der Georg Kraus Stiftung. Daher finanzierte sie die Baumaterialien für sechs Häuser und half dabei mit, dass diese heimatlosen Familien endlich wieder ein sicheres Zuhause haben.

















Seit 2019 kümmert sich Shanti Lepra Hilfe e. V. auch in den Slums von Katmandu um eine ausgewogene Ernährung für Waisen, verstoßene Mädchen, Kinder mit Behinderungen und Kinder von Lepra Patienten. Mangelernährung kann bei Kindern zu verzögertem Wachstum, geistiger Fehlentwicklung und oft sogar zu Erblindung führen. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt diese Vorhaben. Das Ernährungsprogramm besteht täglich aus zwei frisch gekochten Mahlzeiten und einer Zwischenmahlzeit.

Aufgrund der katastrophalen Auswirkungen der Corona-Pandemie weitete Shanti Lepra Hilfe e. V. das Hilfsprogramm aus, um Akuthilfe vor Ort zu leisten: Ein Arzt geht in die Slums rund um das Shanti- Zentrum und untersucht die Kinder. Bei Mangelernährungssymptomen bekommen einen hochkalorischen Brei aus Getreide und Hülsenfrüchten “ Litho”. Diese Mischung führt durch die ideale Kombination von Kohlenhydraten und Proteinen zu rascher Gewichtszunahme. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die Aufbaukost auch nach der akuten Pandemie-Zeit weiter, denn der Bedarf steigt. Die Nahrung wird überglücklich und dankbar von den Kindern angenommen. 

Shanti Leprahilfe: “Jeden Abend fährt unser elektrischer Transporter mit den abgepackten Mahlzeiten an drei Stellen im Slum und die Kinder strahlen immer über das Essen. Wir hoffen sie so vor Unterernährung mit den damit  einhergehenden gesundheitlichen Folgen zu bewahren.”



Spontane Hilfe nach Erdbeben

Nach dem schweren Erdbeben in West-Nepal verloren Tausende ihr Zuhause. Besonders die notdürftigen Hütten der Ärmsten der Armen fielen in Trümmer. In den Regionen, die extrem von Armut gezeichnet sind, hat noch keine Regierungshilfe die betroffenen Menschen erreicht.

Shanti Leprahilfe e. V. organisierte daher  zahlreiche Schlafsäcke, damit die Menschen nicht schutzlos den kühlen Temperaturen ausgeliefert sind. Ein Set, bestehend aus einem Schlafsack und einer warmen Jacke mit Kapuze, schützt eine Mutter mit ihren kleinen Kindern, die mit in den Schlafsack passen, vor den kalten Nächten. Wegen der hohen Nachfrage lässt der Verein weitere Schlafsäcke produzieren, um sie an die Notleidenden zu verteilen.