In Peru herrschen nach wie vor extreme soziale Ungleichheiten und die große Mehrheit der armen Bevölkerung ist indigener Abstammung. Indigene Frauen haben mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten und sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als andere Bevölkerungsgruppen. Zudem verrichten sie häufiger unbezahlte Arbeit oder werden für dieselbe Arbeit schlechter bezahlt als andere Arbeiterinnen. Die Mädchen in den hochandinen Gemeinden brechen oft frühzeitig ihre Schullaufbahn ab, da der Besuch einer Sekundarschule aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen nicht möglich ist. Für diese Mädchen fehlt es an Weiterbildungsmöglichkeiten.
Auf einer Höhe von 2.500 bis 4.500 Metern in der Provinz Urubamba leben die Menschen im östlichen peruanischen Andenhochland überwiegend in Armut. Die Gemeinden der Region sind infrastrukturell sehr unterschiedlich ausgestattet. Im ländlichen Raum ist vor allem der Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen stark eingeschränkt. Der Verein „Herzen für eine Neue Welt“ setzt Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Frauengesundheit ein, um die Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen in der Provinz Urubamba zu verbessern. In Schulungen erwerben junge Frauen praktische Kompetenzen wie Nähen, Backen und Weben sowie Kenntnisse im Bereich des Kleinunternehmens. Sie gewinnen Selbstvertrauen und Mut, ihre Lebensbedingungen selbst zu verbessern. Darüber hinaus werden Frauen aus hochandinen Gemeinden in Kooperation mit örtlichen Gesundheitsbehörden in den Bereich der Frauengesundheit geschult. Sie fungieren als Multiplikatorinnen und Vertrauensleute. Sie bieten in ihren Gemeinschaften Beratungen an.
Es werden zusätzliche Bildungsangebote in den Bereichen Sport, Kultur und Naturwissenschaft eingeführt, um die Bildungsgerechtigkeit zu fördern, insbesondere für Mädchen. Dadurch werden ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bildung erhöht. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter und ein gleichberechtigtes soziales Leben zu erreichen.
1055 Mädchen und junge Frauen aus der Provinz Urubamba nutzen ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten, ebenso wie ihre neu erworbenen Kompetenzen, um eigenständig ihre Lebenssituationen zu verbessern. In selbst organisierten Gruppen stärken sie sich gegenseitig und sind für Themen der Frauengesundheit sensibilisiert. Diejenigen, die aus derselben Gegend kommen, vernetzten sich und bleiben auch nach Abschluss ihrer Schulung in Kontakt. Die Gruppen öffnen sich für weitere Frauen der Region und geben ihr Wissen weiter.