J.Dettmann
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Tansania |Existenzaufbau-Programm mit Fokus auf alleinerziehende Mütter – Nr. 153

In der strukturschwachen Region Kilimanjaro in Tansania gibt es eine Vielzahl von Menschen, die aufgrund fehlender Ausbildung und beruflicher Qualifikation kein ausreichendes Haushaltseinkommen erwirtschaften können. Die Kinder verlassen oft frühzeitig die Schule, weil sie Geld verdienen müssen. Folglich wird Armut über mehrere Generationen weitergegeben. Besonders alleinerziehende Mütter stehen oft vor unlösbaren Herausforderungen, den Weg aus der Armut zu finden.

Der „Saidia-Förderkreis e.V.“ unterstützt Frauen beim Aufbau ihrer beruflichen Zukunft. Der Verein hat im Jahr 2010 das Projekt „Existenzaufbau“ gestartet. Oftmals bewerben sich die Frauen direkt bei dem Projekt. Neben der Einkommens- und Armutssituation sind die Motivation, der Tatendrang und der Mut der Frauen das zweite wichtige Kriterium für die Auswahl. Es werden Frauen unterstützt, die im Idealfall bereits konkrete Ideen für den beruflichen Existenzaufbau haben und gewillt sind, ihre Pläne umzusetzen, ihre Situation zu verändern, denen es aber an Startkapital fehlt. Zusammen mit den Frauen entwickeln die Projektleiterinnen individuelle Business Pläne, die den Interessen, den Vorkenntnissen und Qualifikationen, aber auch der örtlichen Nachfrage und Gegebenheiten im Umfeld der Frauen entsprechen. Konkret kann ein Business-Plan vorsehen, ein Geschäft für Handelswaren, wie Schuhe oder Kleidung, aufzubauen. Hierzu finanziert der Verein eine erste Ausstattung mit Handelswaren, die dann auf dem Markt oder in lokalen Geschäften verkauft werden. Mit dem Erlös können die Frauen dann selbständig weitere Waren erwerben und weiterverkaufen. Ein anderes Beispiel für einen Businessplan ist, ein Dienstleistungsgewerbe aufzubauen. Frauen könnten beispielsweise Nähen und Schneidern, benötigen dafür als initiale Anschaffung eine Nähmaschine. Oder andere Frauen möchten landwirtschaftlich tätig sein. Sie werden z.B. mit der Anschaffung von Saatgut und landwirtschaftlichen Arbeitsmitteln unterstützt. Oder die Frauen starten eine Vieh- oder Hühnerzucht, erhalten einige Tiere, deren Milch, Eier oder Fleisch neben der eigenen Ernährung dem Verkauf auf dem Markt dienen. Insbesondere mit der Finanzierung von Milchkühen oder Hühnern wurden sehr gute Erfahrungen gemacht. Landwirtschaft und Viehzucht erfordern aber ausreichend Platz und Nutzfläche. Die Projektleiterinnen entwickeln gemeinsam mit den Frauen individuelle Businesspläne, die ihren Interessen, Vorkenntnissen und Qualifikationen entsprechen.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt das Projekt, denn das selbst erwirtschaftete Geld befähigt die Frauen, ihre Familien zu versorgen und ihren Kindern eine qualifizierende Ausbildung zu ermöglichen. Mit ihrer Ausbildung werden sie es leichter haben beruflich Fuß zu fassen. Somit ist das Konzept ein generationsübergreifender Weg aus der Armut.

Die „Stiftung Aktuell“ ist erschienen

Die Herbstausgabe der Stiftung Aktuell 2024 ist online und kann hier eingesehen werden. Wir informieren Sie wieder über interne Neuigkeiten und Themen der Entwicklungszusammenarbeit. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern setzen wir uns weiter neue Ziele.
Wie gewohnt, finden Sie auch konkrete Beispiele aus unserer Projektarbeit. Sie machen wieder einmal mehr deutlich, dass man schon mit geringen Beträgen bessere Zukunftsperspektiven für unsere Mitmenschen im globalen Süden schaffen kann. Bleiben Sie mit uns an ihrer Seite!

Vielschichtiges Leuchtturmprojekt in Senegal

Das Berufsausbildungszentrum in Waoundé im Département de Kanel ist ein wichtiger Baustein, um jungen Menschen eine Zukunfts-Perspektive zu geben und somit auch die Region wirtschaftlich zu stärken. Die „Selbsthilfegruppe der Bürger Waoundés e. V.“ betreut das Zentrum, welches sich inzwischen zu einem Vorzeigebetrieb für die ganze Region entwickelt hat.

Seit 1997 wird das Projekt in Senegal von der Georg Kraus Stiftung begleitet. Die ersten Ausbildungszweige waren Holz- und Metallbearbeitung. Es folgten Ausbildungszweige im Bereich Schneider- und Friseurhandwerk, Elektronik und Fotovoltaik und Kälte- u. Klimatechnik. Besonders erfreulich ist, dass inzwischen auch junge Frauen in diesem männerdominierten Beruf ausgebildet werden – mit besten Aussichten auf einen gesicherten Arbeitsplatz.


Stolpersteine gehören dazu

Bei dem aktuellen Projekt, der Einrichtung einer Siebdruckwerkstatt für Papier- und Textilsiebdruck, lief leider nicht alles glatt. Es gab Schwierigkeiten mit dem Bauunternehmer, die zur Verzögerung des Projektes führten. Die Baustelle lag brach. Nach der Devise „nicht unterkriegen lassen“ suchte die Selbsthilfegruppe der Bürger Waoundés nach Lösungen. Dank der tatkräftigen Bemühungen des Vereins laufen die Bauarbeiten inzwischen wie geplant weiter und die Eröffnung kann Ende März stattfinden.

Nähmaschinen als Retter in der Not

Die Dorfbewohner in der Region um Waounde leben noch in recht konservativen und tradierten Rollenverteilungen. Bei jungen Männern ist es kein Problem, ein Betriebspraktikum zu machen, um berufliche Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuqualifizieren. Aber die jungen Frauen werden oft nicht aus dem Dorf gelassen. Dies mache es den jungen Absolventinnen des Schneiderhandwerks deutlich schwerer, beruflich voranzukommen.

Es entstand die Idee, Frauen aus besonders bedürftigen Familien zu unterstützen. Von Spenden, die bei der Georg Kraus Stiftung für das Projekt eingegangen sind, wurden Nähmaschinen gekauft und zu den jungen Schneiderinnen gebracht. Die Überbringer sind herzlich empfangen worden und die Freude war unbeschreiblich. Nun haben die Frauen die Möglichkeit sich selbstständig zu machen, eigenes Geld zu erwirtschaften und sich mit Nadel und Faden in die Zukunft zu nähen.

Weitere Infos zum Projekt hier.

Tansania | Sportförderprojekt in Tansania an 30 Schulen in der Region Arusha – Nr. 152

Trotz eines deutlichen Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren gehört Tansania nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Ein Grund ist die schlechte Bildungssituation mit teilweise rudimentär ausgestatteten Schulen. Jeder vierte Erwachsene kann nicht lesen und schreiben.

PROBONO Schulpartnerschaften für Eine Welt e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und engagiert sich u. a. für verbesserte Schutzausstattung und bessere Lernbedingungen an bedürftigen Partnerschulen in Ostafrika. Das aktuelle Projekt widmet sich dem Sportunterricht. Es ist belegt, dass Bewegung die Konzentrationsfähigkeit und damit auch die schulische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen verbessert. Auch die „Agenda 2030“ mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hebt die Bedeutung von Sport für die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hervor.

Obwohl der Sportunterricht in Tansania ein eigenständiges Fach in allen Schulen sein sollte, findet kaum Sportunterricht statt. In der Regel gibt es keinerlei Sportinfrastruktur und es mangelt an qualifizierten Sportlehrern. Mädchen in Tansania wachsen noch immer mit sehr konservativen Rollenbildern auf und sind von vielen Sportarten und oft von Sport generell ausgeschlossen.

Der Verein „PROBONO Schulpartnerschaften für Eine Welt“ setzt sich für die Etablierung von
Sportunterricht für alle Kinder im Nordosten von Tansania ein. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt ihn dort an 30 Partnerschulen von PROBONO und einigen weiteren Schulen bei dem Aufbau eines Sportangebotes für rund 20.000 Jungen und Mädchen. Dazu gehören die Schulungen von Lehrkräften und die Anschaffung von Sportausrüstung. Dabei wird darauf geachtet, dass auch Frauen zu Sportlehrerinnen weitergebildet werden. Erstmalig dürfen auch Mädchen neue Sportarten erlernen, die bisher nur Jungen vorbehalten waren. Besonders beliebt ist Fußball. Da das Sportangebot nur für Kinder gilt, die auch regelmäßig zu den anderen Unterrichtsfächern kommen, besuchen nun deutlich mehr Kinder die Schule.

Sport verbindet, trägt zur körperlichen und auch zur seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bei und verbessert die schulische Leistungsfähigkeit. Er macht Freude und fördert das Selbstvertrauen, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich an Regeln zu halten. Sport reicht in alle Schichten der Gesellschaft, ermöglicht Partizipation, baut Vorurteile ab und schafft ein Gemeinschaftsgefühl über ethnische und soziale Barrieren hinweg. Sowohl individuell als auch gemeinschaftlich ist Sport damit ein innovatives Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit.

Peru | Umweltmaßnahmen und Ernährungsverbesserung in Arequipa – Nr. 151

 

 

In der Gemeinde Flora Tristan und den umliegenden Gemeinden im Bezirk Cerro Colorado leben größtenteils sozial schwache und benachteiligte Familien, die vom Land an die Außengrenzen der Stadt gezogen sind. Da es in den Gemeinden keine Sammel- und Trennstellen für Müll gab und den Menschen das Wissen für fachgerechte Müllentsorgung fehlte, wurden Abfälle unter Bäume und auf die Straßen geworfen. Aufgrund des geringen Einkommens der Familien war die Ernährung ungesund und unregelmäßig. Viele Mütter in der Gemeinde sind alleinerziehend, was die finanzielle Situation wiederum erschwert.

„HOOP Germany e. V.“ ist ein Verein, der sich um benachteiligte Familien in der Gemeinde Flora Tristan und den umliegenden Gemeinden kümmert. Sein Projekt „Flora Circular“ möchte der Umweltverschmutzung in den Gemeinden entgegenwirken. Ziel ist es, aus organischem Abfall Kompost zu gewinnen und den Anbau von Obst und Gemüse zu fördern. Daher werden die Menschen vor Ort in Workshops professionell über Mülltrennung und Klimaschutzmaßnahmen geschult. Sie werden ermutigt, die Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrer Heimat aktiv in die Hand zu nehmen. Dabei ist die Kompostgewinnung aus organischen Haushaltsabfällen ein zentrales Thema. Durch den Obst- und Gemüseanbau sind die Familien in der Lage, ihre Ernährung gesünder zu gestalten. Der Verkauf der wertvollen Komposterde bietet ein zusätzliches Einkommen für die Frauen, die aufgrund mangelnder Bildung sonst nur wenige Verdienstchancen haben.

Deshalb soll das Projekt weiter ausgebaut werden, u.a. durch die Abholung von organischem Abfall aus den Restaurants in der Stadt. Dadurch kann die Kompostproduktion und die Vermarktung gesteigert werden. Geplant ist, dass „Flora Circular“ zukünftig zu einem sozialen Unternehmen wird, das seine Kosten alleine deckt. Die Georg Kraus Stiftung beteiligt sich an den Kosten für das vielschichtige Projekt. Es reduziert die Umweltverschmutzung, schafft planbare Einkommensquellen, fördert den Anbau von organischem Obst und Gemüse und stärkt die Gemeinschaft.

 

Vietnam | Bildungsräume für das Waisenheim in Kon Tum, Projekt-Nr. 149

Das Waisenheim befindet sich in einem Vorort von Kon Tum Stadt, der Hauptstadt der Provinz Kon Tum, in der Region des zentralen Hochlands von Vietnam. Dort herrscht ein monsunbeeinflusstes, feuchtes subtropisches Klima. Die Provinzstadt. Die Bevölkerung dort lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft, insbesondere dem Anbau von Pfeffer und Kaffee.

Teresa, die Leiterin des Waisenheims, ist selbst in einem Heim aufgewachsen und hat dort sich zur Lebensaufgabe gemacht Kindern mit ähnlichem Schicksal eine glückliche Kindheit zu ermöglichen. Die heute Vierzigjährige war noch sehr jung als ihre Eltern starben und sie, ihre Schwester und ihr Bruder somit zu Vollwaisen wurden. Da sich niemand in ihrer Familie um die drei kümmern konnte, wuchsen sie in einem Waisenheim in der Region auf. Es handelte sich eher um eine nicht kinderfreundliche Unterbringung als um ein kindgerechtes Zuhause.

Mit viel Mut und Zielstrebigkeit gelang es ihr 2005 ein Waisenheim in der Hauptstadt der Provinz Kon Tum zu eröffnen. Der Verein „LittleBigDreams“ unterstützt das Haus und finanzierte Schlafsäle, Sanitärräume, eine Bäckerei, Wassertanks, Solaranlagen und ein Areal mit 300 Obstbäumen.

Zurzeit leben 93 Mädchen und Jungen ab einem Alter von zweieinhalb Jahren im Heim. Die meisten Kinder gehen zur Grundschule, 32 Kinder sind in der Mittelstufe, 13 besuchen die weiterführende Schule und fünf sogar schon die Universität. Die Mehrheit gehört der ethnischen Minorität der Montagnards an, die in extremer Armut leben. Derzeit erledigen die Kinder ihre Hausaufgaben in einem alten, halboffenen Klassenraum auf dem Heimgelände. In diesem Raum finden aber nur 15 von 93 Kindern Platz und es gibt keinen Schutz vor schlechten Wetterbedingungen. Daher finanziert die Georg Kraus Stiftung die Errichtung von zwei Bildungsräumen. Die neuen Lernräume dienen als gemeinschaftliche Arbeitsstätten, in denen Hausaufgaben erledigt und schulische Projekte bearbeitet werden können. Während der Ferien erhalten die Kinder dort die Möglichkeit, den Schulstoff auf spielerische Weise zu wiederholen und zu vertiefen. In den Räumlichkeiten findet auch der Englischunterricht statt. Wer Englisch sprechen kann, hat bessere Chancen in der Berufswelt. So können die Kinder gut ausgebildet in die Zukunft starten.

Laos | Bau eines neuen Vor- und Grundschulgebäudes im Dorf Tahuak Neua, Provinz Salavan – Nr. 120

In den ländlichen Gebieten der Provinz Salavan liegt die Einschulungsrate außerhalb der Hauptverkehrsstrecken unter 80 %. Nur ca. 50 % beenden die fünfte Klasse. Auch nach Abschluss dieser Klasse können viele Kinder nur ansatzweise schreiben, lesen und rechnen. Insbesondere sind die Mädchen betroffen, die oftmals nur ein oder zwei Jahre die Schule besuchen, da sie ihren Familien helfen müssen.

Alle Einwohner gehören zu der Ethnie Pakok. In den Familien wird nur die ethnische Sprache gesprochen und ca. 70 % der 5-jährigen Kinder haben keine Möglichkeit der Teilnahme an einer frühkindlichen Bildung. Somit ist der Start ins Schulleben durch mangelnde Vorbereitung und das Erlernen einer fremden Sprache doppelt schwer.

Die alte Grundschule Tahuak Neua wurde vor vielen Jahren von der Dorfbevölkerung selbst gebaut. Sie befindet sich in einem sehr schlechten Zustand und ist inzwischen viel zu klein. Das alte Haus wurde während der Regenzeit fast jährlich überschwemmt. Deswegen hat das Dorfkomitee beschlossen, die neue Grundschule an einen sichereren Platz umzulegen. Die Deutsch-Laotische Gesellschaft (DLG) e.V errichtet dort mit Unterstützung der Georg Kraus Stiftung ein neues Schulgebäude. Es umfasst drei Klassenräume, davon einen für die Vorschule. Für ganzjährig frisches Trinkwasser sorgt ein Brunnen mit Solar-Pumpe. Ein Sanitärbereich, eine Spielplatzgestaltung und eine Umzäunung komplettieren das Schulgebäude.

Der Neubau bietet für Lehrer und Kinder ein verbessertes Lernumfeld. Es gibt mehr Platz, Sauberkeit und Schutz vor Regen, Kälte, Sonne und Staub. Die tägliche Allgemeinhygiene wird ganzjährig durch Fließendwasser gewährleistet und deutlich verbessert. Die Kinder lernen, mit Toiletten und Handwaschmöglichkeiten umzugehen, da sie Zuhause nicht über solche Einrichtungen verfügen.

In der neuen Schule können nun auch die Vorschulkinder auf die Schulzeit vorbereitet werden, insbesondere lernen sie die laotische Sprache. Dadurch schaffen die Kinder den Anschluss an den Unterricht in der Grundschule deutlich leichter – ein guter Start in Richtung Zukunft.

Leerstehende Markthallen verwandeln sich in Zukunftsschmiede

Das Marktgelände in der Stadt Miarinarivo in Madagaskar war ungenutzt und verlassen. Der Verein „Ny Hary Deutschland“ hatte 2004 eine gute Idee und nutzte das Gelände für den Aufbau eines ganz besonderen Jugendzentrums. Zusammen mit den Jugendlichen und deren Eltern wurden die Hallen und Verkaufsräume renoviert und umfunktioniert. Inzwischen beherbergt das Zentum „ALABRI“. ein Schülerwohnheim und Räumlichkeiten für eine Schulspeisung für rund 250 bedürftige Kinder. Neben den Mahlzeiten werden auch Betreuung und Spielend-Lernen-Programme angeboten. Das Jugendzentrum steht allen Jugendlichen offen und bietet viel Platz für kreative Aktivitäten, Workshops und Veranstaltungen zur Talentförderung und Berufsorientierung. Eine Bibliothek, diverse Sportplätze und ein Amphitheater runden das Angebot ab.

Aktuell steht eine facettenreiche Weiterentwicklung des Projektes an, die die Georg Kraus Stiftung gern unterstützt. Es wird ein Forschungslabor zur Haltbarmachung von regionalen, saisonalen Lebensmitteln eingerichtet und ein Entrepreneurship-Training angeboten. Kleine Schüler-Firmen sollen dann in der Stadt eigene Produkte in einem Kiosk verkaufen. Ergänzend entsteht eine digitale Mediathek für Lernmedien. Zusätzlich wird das Zentrum um eine Werkstatt für Fahrradmechanik erweitert, da Fahrräder in der Region das Haupttransportmittel sind.

Ziel ist es, den jungen Menschen bessere berufliche Perspektiven im eigenen Land aufzuzeigen und sie zu motivieren, ihr Leben aktiv selbst zu gestalten. Die eigenverantwortliche Zukunftsplanung der Jugend ist der Motor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Helfen Sie mit, dass dieser Motor weiter läuft.

Den Link zum Projekt finden Sie hier.

Madagaskar | Erweiterung eines Jugendzentrums um eine Fahrradwerkstatt und ein Forschungslabor für Lebensmittel – Nr. 148

Die beruflichen Perspektiven für Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sind in Madagaskar problematisch. Nur ein kleiner Teil absolviert die Mittelstufe der Schule, noch weniger die Oberstufe und fast ein Drittel der Studierenden bricht die Ausbildung ab. Was bleibt, sind unsichere Gelegenheitsjobs ohne geregeltes Einkommen.

Der Verein „Ny Hary Deutschland“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen und zu erleichtern. „Ny Hary“ bedeutet, sich eine Lebensaufgabe zu setzen. Für den Verein ist der Name auch zugleich die Mission. Er entwickelte 2004 aus einem verlassenen Marktgelände in der Stadt Miarinarivo das Jugend-Zentrum „ALABRI“. Die Markthallen und Verkaufsräume wurden umfunktioniert. Es entstand ein Schülerwohnheim für Kinder aus abgelegenen Regionen. Ein weiteres Angebot ist die Schulspeisung für bedürftige Kinder. Darüber hinaus bekommen die SchülerInnen auch Unterstützung beim Lernen. Attraktive Angebote wie Workshops und Veranstaltungen zur Talentförderung und Berufsorientierung helfen den Jugendlichen bei der Berufsfindung. Auch eine Bibliothek, diverse Sportplätze und ein Amphitheater stehen zur Verfügung. Das Zentrum „ALABRI“ hat sich zu einem attraktiven Treffpunkt für die Jugend entwickelt.

Mit Unterstützung der Georg Kraus Stiftung erhält das Zentrum bald weitere Angebote für die Jugendlichen. Da Fahrräder in der Region das Haupttransportmittel sind, wird eine Werkstatt für Fahrradmechanik eingerichtet. Des Weiteren entsteht ein Versuchslabor zur Haltbarmachung von regionalen, saisonalen Lebensmitteln. Das Zentrum liegt in der fruchtbaren Region Itasy. Begleitend zum Aufbau der Werkstatt und des Lebensmittellabors entsteht eine digitale Mediathek für Lernmedien. Auf dem Programm stehen auch ein Entrepreneurship-Training und der Aufbau von Schülerfirmen, um in der Stadt eigene Produkte in einem Kiosk vertreiben zu können.

Die jungen Menschen sollen motiviert werden, ihre eigenen Ideen zu verfolgen und umzusetzen. „Ny Hary Deutschland e. V.“ möchte sie dazu ermutigen, sich Ziele zu setzten, um die eigene berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. So haben sie gute Aussichten auf bessere Lebensbedingungen in ihrer Heimat.

Ghana | Sauberes Trinkwasser für Kpomkpo, Vota Region – Nr. 147

Der Verein „Aktiv für Afrika“ kümmert sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bewohner von Kpomkpo. Dort soll die Gesundheitssituation und die Perspektiven für alle Menschen vor Ort verbessert werden. Im Vordergrund steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Dabei hilft die Georg Kraus Stiftung mit.

Bisher wurde das Dorf Kpomkpo, in dem rund 3500 Einwohner leben, durch eine alte Handpumpe versorgt, die oberflächennahes Wasser erschließt und nach und nach versandet. Dieses Wasser ist verunreinigt und nicht ganzjährig verfügbar. Nur mit großem Kraftaufwand kann das Wasser gefördert und transportiert werden. Traditionell ist dies die Aufgabe von Frauen und Kindern, insbesondere von Mädchen. Während der Trockenzeit muss das Wasser teilweise zu Fuß aus der 12 km entfernten Nachbarstadt geholt werden. Die körperliche Belastung verbraucht so viel Energie, dass die Kinder sich in der Schule nicht konzentrieren können und oft einschlafen. Dies wirkt sich nachteilig auf die Lernerfolge aus.
Am nördlichen Dorfrand befindet sich eine „Fußball Akademie“, in der ca. 170 Schülerinnen und Schüler eine allgemeine, wie auch eine fußballerische Ausbildung bekommen. Dorthin musste das Wasser zum Trinken, zum Waschen und zum Kochen etwa einen Kilometer weit von der Handpumpe aus getragen werden.
Östlich außerhalb des Dorfes entsteht eine Klinik, die die lokale Gesundheitsversorgung sicherstellen soll. Das saubere Wasser musste zuvor von den Krankenschwestern von der Wasserstelle bis zur Klinik getragen werden.

Mithilfe einer Tiefbohrung und einer elektrischen Pumpe konnte nun ein funktionierendes Wasserversorgungssystem für alle Ortsteile ermöglicht werden, sodass die Bevölkerung regelmäßig und ganzjährig sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge nutzen kann. Es gibt eine Wasserverteilung für bis zu 11 öffentliche Zapfstellen. Auch der Kindergarten, die Grundschule, die weiterführende Schule und die abseits gelegene Fußballakademie mit etwa 170 Schülerinnen und Schülern sind inzwischen angeschlossen. Zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsvorsorge wird auch die am Dorfrand gelegene und im Bau befindliche Klinik mitversorgt.

Ein monatliches Wassergeld wird die zukünftigen Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung decken. Das neu gegründetes Wasserkomitee und ein Instandhaltungsteam übernehmen die Koordination der Arbeiten und das Einsammeln des Wassergeldes.

Alle Dorfbewohner sind glücklich, nun jederzeit sauberes Wasser nutzen zu können. Die Frauen und Kinder haben jetzt mehr Energie für Schule und Bildung. Die ständige Angst vor Dürrezeiten und Krankheiten durch verunreinigtes Wasser ist genommen. Das gibt den Familien Mut und Zuversicht und eine Zukunftsperspektive in ihrer Heimat.