Grodno ist ein Gebiet im Nordwesten Weißrusslands, nahe der Grenze zu Polen und zu Litauen. Etwa jeder vierte Einwohner ist über 65, damit sind etwa 286.000 Menschen in dieser Altersklasse. Damit steigt die Notwendigkeit diesen Menschen Versorgung und passende Unterkünfte zu bieten. Der weißrussische Staat investiert kaum in diesem Bereich, so sind wieder caritative Einrichtungen gefordert.
Das Ziel ist es, für ältere hilfebedürftige alleinstehende Menschen ein soziales zu Hause in Form eines Altenheimes zu schaffen. Damit soll die Not der dringend Hilfebedürftigen ein wenig verringert werden, besonders auch auf dem hygienischen und gesundheitlichen Sektor.
Unser Partner, der gemeinnützige Verein Hilfe Litauen Belarus e.V. arbeitet seit über 25 Jahren mit der Bistumscaritas Grodno zusammen und unterstützt diese mit Hilfstransporten und bei einzelnen Projekten finanziell. Der Leiter der Bistumscaritas Grodno, Herr Dr. Raczko, hat das Projekt in Hagen persönlich vorgestellt.
Der Rohbau wird 2019 mit dem Einbau der Fenster und Türen abgeschlossen. Die Kosten für diese Maßnahme hat die Georg KrausStiftung übernommen. 2020 wird der Innenausbau und 2021 die Ausstattung des Hauses erfolgen. Die Hauptfinanzierung Neubaus, der bis 2021 fertig gestellt werden soll, übernimmt die polnische Stiftung „Pomoc Polakom na Wschodzie“. Somit ist vor Ort eine effektive Kostenkontrolle gewährleistet. Die Bistumscaritas Grodno wird später das fertige Altenheim in Sopotskin leiten. Durch die wenigen Renten der alten Menschen kann ihre Unterbringung im Altenheim mitfinanziert werden. Den Rest übernimmt die Caritas, welche auch vom Staat ein wenig unterstützt wird.
Die Gemeinde Ivaylovgrad liegt im Rodopengebirge an der Süd-Grenze zu Griechenland und der Türkei. Im Dorf Huchla leben nur noch ca. 35 meist alte, verarmte Menschen. Die arbeitsfähige Bevölkerung versucht im Ausland Arbeit zu finden. Die alten Leute leben in einfachsten Häusern in ihrem Dorf. Ein Altenheim gibt es bisher in der Gegend nicht. Die soziale Versorgung ist dürftig. Es gilt das Selbstversorger-Prinzip und die gegenseitige Unterstützung. Die Bulgarienhilfe Oberschwaben (Verein zur Förderung von sozialen Einrichtungen und Diensten in Osteuropa e.V.) unterstützt die alten Leute seit langem mit Hilfstransporten, Lebensmitteln und Geld für Einkäufe vor Ort.
Einen Raum für Begegnung schaffen
Vor Jahren entstand die Idee, den alten Leuten wenigstens einen Ort der Begegnung und regelmäßige Betreuungsangebote zu ermöglichen. Bisher fehlte hierzu ein geeigneter Raum.
Die Sozialbehörde der nächstgelegenen Gemeinde Ivaylovgrad hat nun einen ungenutzten Raum in einem alten Gebäude aus kommunistischer Zeit in der Mitte des Dorfes zur Verfügung gestellt. Hier befindet sich auch ein Büro der Gemeinde. Der Raum für die Begegnungsstätte ist noch nicht nutzbar und muss durch umfangreiche Renovierungsmaßnahmen hergestellt werden. Die Kommune wird einen Kostenanteil zur Herrichtung übernehmen. Damit ist der Bestand auch staatlich gesichert. Betreut wird die Einrichtung durch die Bulgarienhilfe Oberschwaben und der bulgarischen Fachkraft Yanitsa Kaplan. Sie kümmert sich auch darum, den Gemeinschaftsraum mit altengrechten Angeboten zu beleben und zu einem Ort der Begegnung zu machen.
Die Georg Kraus Stiftung übernimmt einen wesentlichen Teil der Kosten zur Schaffung dieser Altenbegegnungsstätte und sorgt für eine passende Einrichtung.
Smalininkai (früher Schmalleningken, Ostpreußen) liegt in einem ländlichen Gebiet nördlich der Memel in der Grenzregion zu Russland, Gebiet Kaliningrad. In dem Ort leben ca. 450 Menschen. Aufgrund der fehlenden Arbeitsmöglichkeiten sind es überwiegend Kinder, Jugendliche und Senioren.
Das diakonische Werk Schleswig Holstein hat mit der Diakonie Stiftung Schleswig Holstein und als Partner der Diakonie Litauen bereits frühzeitig soziale Projekte im Baltikum und somit auch in Litauen gefördert.
In Smalininkai entsteht in einem vom Staat zur Verfügung gestellten verfallenen Gebäude ein Sozialzentrum für Jung und Alt.
In einem Gebäudetrakt wird eine Tages-Sozialstation für Kinder und Jugendliche eingerichtet. Diese kann durch die Diakonie Stiftung mit Unterstützung des Diakonischen Werkes und der „Aktion Mensch“ finanziert werden.
In einem weiteren Gebäude entsteht eine Wohngruppe mit bis zu 10 Appartements für das betreute Wohnen alter Menschen. Im Bau sind Ein-Zimmer-Appartements mit Bad, Gemeinschaftsküchen und ein Betreuungsraum. Dort einziehen werden alte, sozial schwache Menschen, denen möglichst lange ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden soll. Die Fertigstellung ist für Herbst 2020 geplant.
Die Georg-Kraus-Stiftung trägt 2019 und 2020 einen großen Anteil der Renovierungskosten. Nach der Fertigstellung wird die Einrichtung von der Diakonie Litauen betreut. Durch das Personal des Sozialzentrums können auch die alten Menschen bei Bedarf versorgt werden.
Darüber hinaus ist noch ein Mehrgenerationenzentrum geplant, denn die Förderung sozialer Kontakte und Aktivitäten sind auch ein wichtiger Bestandteil der Seniorenhilfe.
Moldawien ist eines der ärmsten Länder Europas. In der Region Rayon überwiegt kleinbäuerliche Selbstversorgung. Wer sich nicht (mehr) selbst versorgen kann, wird von Angehörigen unterstützt.
Doch insbesondere aufgrund von Arbeitsmigration sind oft keine Verwandten mehr in der Nähe. Unterversorgung ist die Folge. Die alten Menschen leben in einfachen Kleinhäusern, die meisten ohne Wasseranschluss und ohne technische Ausstattung.
Eine staatliche Seniorenhilfe ist zwar im Aufbau, jedoch erfolgt aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes die Umsetzung nur sehr langsam. In Abstimmung mit den Sozialbehörden wurde deshalb mit Unterstützung der Evangelische Moldovahilfe Berlin e.V. ein Sozialzentrum zur Versorgung eingerichtet. Dort gibt es ein warmes Mittagessen, welches mit großer Freude angenommen wird. Auch eine Dusche und eine Waschmaschine stehen bereit. Dies stellt für die Hilfsbedürftigen schon eine enorme Verbesserung ihrer Lebenssituation dar.
Der Staat beteiligt sich mit einem Bruchteil an den Sachkosten. Er stellt das Personal für die Küche und Helfer, die das Essen an Senioren ausliefern, die das Haus nicht mehr verlassen können.
Die evangelische Moldovahilfe Berlin e.V. betreut seit 1996 soziale Projekte in Moldawien, zunächst als Initiativgruppe einer Kirchengemeinde und seit 2008 als Verein. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt dieses Projekt und hat die Kosten für eine Betreuungskraft und die Lebensmittel für die warme Mahlzeit übernommen.
Der Ort Carei liegt im Nordosten Rumäniens, im Landkreis (Judetul) Satu Mare. In der Geschichtehieß die Region Sathmar. Großkarol, Nagokaróly oder Carei hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die sich in dendrei Namen, die sich am Ortseingang widerspiegeln. Eine ungarische, eine deutsche und eine rumänische Komponente der wechselvollen Geschichte führt auch in der Zusammensetzung der örtlichen Bevölkerung dazu, dass es ungarisch-, deutsch- und rumänisch-stämmige Anteile gibt.
In der Nähe von zwei Wohngruppen für die Kinder gibt es ein Seniorenwohnheim. Es wurde 1984 in typischer sozialistischer Bauweise (einfache Struktur, praktisch, zweckmäßig, viel Beton) erbaut. Das Haus verfügt über drei Etagen und im Kellergeschoß befinden sich div. Lagerräume, eine große Küche, Waschmaschinen usw. Die Bewohner des Hauses werden im Haus versorgt. Dafür sorgt sehr engagierte Heimleiterin mit ihren Mitarbeitern.
Derzeit gibt es 92 Bewohner im Alter zwischen 25 und 84 Jahren. Die jüngeren Bewohner haben zum Teil geistige und / oder körperliche Behinderungen. Die Heiminsassen leben in 6 Bettzimmern zusammen. Ein kleines Nachtschränkchen neben dem Bett ist die einzige Aufbewahrungsmöglichkeit für persönliche Gegenstände. Der Zustand, wie das Alter der sehr kargen Möblierung ist sehr unterschiedlich.
In teilweise desolatem Zustand ist die technische Infrastruktur des Hauses. Staatliche Mittel zur Renovierung oder Verbesserung sind nicht ausreichend.
Die Kriegskindernothilfe e.V., Warmsteinbach unterstützt die Heime seit Jahren mit Hilfstransporten und Ausstattungsgegenständen. Durch Unterstützung der Georg-Kraus-Stiftung können nun erste strukturelle Verbesserungen vorgenommen werden. Die undichten Fensterbänke der Räume werden abgedichtet und ein Kühlraum zur sachgerechten Lagerung der Lebensmittel (Lieferung einmal wöchentlich) wird installiert. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sind geplant.
Zur Zeit wird die Wäscherei des Hauses mit neuen Geräten ausgestattet. Im Bau ist die Ausgestaltung des „Georg-Kraus-Stiftungsraumes“. Dieser Raum dient zur Gruppenarbeit und zur Beschäftigung der Senioren.
Die Gegend ist sehr dörflich und gehört zu den ärmsten Regionen Europas. Die jungen Menschen verlassen die Dörfer, zurück bleiben die Alten und Kranken. Das Rentenniveau liegt bei umgerechnet ca. 50 Euro, aber z.B. die Energiekosten sind in etwa so hoch wie in Deutschland. Die Csilla von Boeselager Stiftung unterstützt das Gebiet mehrmals jährlich mit Hilfslieferungen. Sie bringt Lebensmittel und Bekleidung für die alten Menschen in die abgelegenen Dörfer. Zusätzlich betreibt die Stiftung seit 2012 eine mobile häusliche Altenpflege. Sie ist abgestimmt mit den Sozialbehörden des Bezirkes und mit einem gemeinnützigen Bürgerverein, den Frau Dr. Ersébet Fessl de Alemany gegründet hat.
Hilfestellung und soziale Kontakte
Beschäftigt werden 2 Pflegekräfte, die mit einem Fahrzeug die umliegenden Dörfer besuchen. Sie versorgen regelmäßig ca. 30 alleinstehende Senioren, die in ärmlichsten Verhältnissen leben und den Alltag allein nicht mehr bewältigen können. Es werden kleine Pflegemaßnahmen durchgeführt und Einkäufe erledigt. Die Pfleger werden immer freudig erwartet, denn dies sind oft die einzigen sozialen Kontakte, die diese Menschen noch haben.
Die Georg Kraus Stiftung hat 2018 und 2019 die Personalkosten für die Betreuung übernommen. Eine Fortführung der Maßnahme wird angestrebt.
Die Csilla von Boeselager Stiftung in Arnsberg wurde 1991 gegründet und finanziert seitdem Projekte in Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien und der Ukraine. Schwerpunkt liegt auf der Versorgung armer Menschen. Schulspeisungen, Armenküchen, Kinderhorte und Einrichtungen für Großfamilien, sowie regelmäßige Hilfstransporte.
Vatutino ist eine Stadt mit 18.000 Einwohnern und liegt in einem ländlichen Gebiet. Die soziale Versorgung der Bevölkerung ist schlecht, Rentner erhalten ca. 40 Euro Rente im Monat. Ein Betrag der auch in der Ukraine kaum zum Notwendigsten reicht. Ein Betrag der auch in der Ukraine kaum zum Notwendigsten reicht. Die Bewohner des Hauses werden durch soziale Einrichtungen und staatliche Einrichtungen vermittelt, aber nicht finanziell unterstützt.
Das Haus der Barmherzigkeit ist ein soziales Haus für Senioren mit angeschlossenem Bereich für Mutter Kind (5) und eine Pflegefamilie. Das Haus wurde von der S’Einlaedele gemeinnützige GmbH mit Unterstützung internationaler Spender und Hilfseinrichtungen gebaut. SÉinlaedele ist in der Ukraine-Hilfe seit 1993 tätig. Die Bewohner des Heims werden durch soziale und staatliche Einrichtungen vermittelt. Im Haus leben 32 Seniorinnen und Senioren. Es ist ausgerichtet für 25 Bewohner. Zusätzlich wohnt dort eine Pflegefamilie mit 10 aufgenommenen Kindern. Es werden 12 Mitarbeiter beschäftigt, die zum Teil von der evangelischen Stadtmission Freiburg zur Altenpflegerin ausgebildet wurden.
Vereinsamung im Alter entgegenwirken
Die Unterkunft ist für ukrainische Verhältnisse warm und ordentlich. Die Bewohner werden mit dem Nötigsten versorgt, aber über die körperliche Grundversorgung hinaus geschieht nichts. Das seelische Wohl der Senioren tritt in den Hintergrund. Es fehlt bisher ein Ort um gemeinschaftliche Aktivitäten und Betreuungsangebote zu ermöglichen. Ein Raum im Dachgeschoß ist vorhanden und mit einem Fahrstuhl erschlossen. Dieser Raum wurde nun zu einer Begegnungsstätte ausgebaut, um den Bewohnern auch soziale Kontakte und Gemeinschaftsaktivitäten zu ermöglichen. Die unterstützt die Georg Kraus Stiftung dieses Projekt.
Unser Vorstandsmitglied Peter Riemekasten konnte sich bei der feierlichen Einweihung am 01.Juni 2019 von dem perfekten Ausbau des Gemeinschaftsraumes überzeugen. Dieser kann nun für gemeinsame Aktivitäten der Bewohner, für Veranstaltungen wie Chorproben, Laientheater und Gottesdienste genutzt werden. So haben die Bewohner die Chance wieder am öffentlichen Leben teil zu haben. Unser Vorstand konnte er in persönlichen Gesprächen erfahren wie glücklich und zufrieden die Bewohner mit der Einrichtung, der Versorgung und der Betreuung sind.
Da der Bedarf die Kapazitäten des Hauses übersteigt wird für die Zukunft zusätzlich über eine ambulante, mobile Betreuung der alten Menschen nachgedacht.
Ukraine – Psychatrie in Pidkamin, Rajon Brody, West-Ukraine
In der dörflichen Struktur von Pidkamin (2.000 Einwohner) ist in den Gewölben eines ehemaligen Dominikanerklosters ein stattliches Heim für kranke, demente und behinderte Personen beheimatet. Dort werden etwa 140 Insassen versorgt, davon etwa 80% alte Menschen. Die Zustände sind denkbar schlecht. Es handelt sich um eine stattliche Einrichtung die die Insassen mit geringsten Mitteln versorgen muss. Gelder für notwendige Investitionen sind nicht verfügbar.
Die Ukraine-Hilfe Breitscheid unterstützt neben vielen anderen Projekten auch dieses Heim seit 2004 mit Lebensmittelspenden und Hilfstransporten. Das verbessert die Versorgungslage der Menschen deutlich.
Geplant ist nun die Erneuerung der maroden Küche die immerhin die 140 Bewohner versorgen muss. Neue Großküchengeräte und Einrichtungen sollen für eine hygienisch einwandfreie und vernünftige Essenszubereitung sorgen.
Die Projektkontrolle wird durch den Vorstand der Ukraine-Hilfe, Herrn Benner, vor Ort vorgenommen. Neben Eigenmitteln der Ukraine-Hilfe wird die Georg-Kraus Stiftung diese Maßnahme im Jahr 2020 unterstützen.