J.Dettmann
J.Dettmann

Nepal | Ausbildung von Schornsteinfegern für Küchenöfen mit reduzierter CO2–Freisetzung – Nr. 93

Die Georg Kraus Stiftung förderte in Nepal Schulungen zum Bau von Öfen mit Rauchabzug. Diese Öfen verringern Risiken für Verbrennungen beim Heizen und Kochen. Sie beugen Erkrankungen durch starke Rauchentwicklung vor und reduzieren den CO2-Ausstoß deutlich, da sie Brennstoffe besser verwerten. Somit schonen sie auch die natürlichen Ressourcen.

Der Verein Die Ofenmacher startete 2010 dieses vorbildliche Projekt in Nepal. Inzwischen konnten schon über 85.000 Haushalte mit rauchfreien Küchenöfen ausgestattet werden. Dies bedeutet eine enorme Verbesserung der Lebensqualität für die Bevölkerung.

In den Bezirken Gulmi und Pyuthan startet nun ein Pilotprojekt: Erfahrene Ofenbauer, die sich schon im Beruf bewährt haben, werden weitergebildet zu Schonsteinfeger-Experten. Die Teilnehmer lernen alles über Pflege, Instandhaltung und Reparatur der rauchfreien Küchenöfen. Sie sorgen für Sicherheit und Langlebigkeit der Öfen und bestätigen den Eigentümern die einwandfreie Funktion. Eine regelmäßige Kontrolle kann nun flächendeckend eingeführt werden. Das Berufsbild ist mit dem des Schornsteinfegers in Deutschland vergleichbar. Zudem erhalten die Teilnehmer auch eine Schulung für eine medizinische Grundversorgung bei akuten Verbrennungen.

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Zunächst erhalten die Schornsteinfeger ein gesichertes, monatliches Einkommen. Langfristig soll die Teilselbstständigkeit oder Selbstständigkeit ermöglicht werden. Daher werden auch die hierzu erforderlichen Kenntnisse in der Ausbildung vermittelt.

Schornsteinfeger bringen Glück. Dieser Spruch trifft hier voll und ganz zu. Wer eine Ausbildung erfolgreich absolviert hat, braucht keine Zukunftsangst mehr zu haben. Ein gesichertes Einkommen und ein angesehener Beruf sind ein gutes Sprungbrett in eine glückliche Zukunft.
Auch die Eigentümer der Öfen freuen sich über dieses innovative Projekt, denn die regelmäßige Kontrolle gibt ihnen die Sicherheit, dass ihre Öfen einwandfrei funktionieren. Zudem ist bei Defekten eine fachgerechte Reparatur möglich. Daher fördert die Georg Kraus Stiftung sehr gern dieses für Nepal vorbildliche Ausbildungsprogramm.

Das Projekt bietet sich für Spender der Georg Kraus Stiftung auch durchaus an für diejenigen, die etwas zur Verbesserung ihrer eigenen CO2-Bilanz tun wollen, indem sie etwa ihren nicht zu vermeiden gewesenen Flug kompensieren. Einschlägige Berechnungsmodelle der Kompensation und angemessene Spendenhöhe finden sich im Internet, etwa unter www.atmosfair.de . Bei entsprechendem Vermerk auf der Spendenquittung wird Ihre Spende ohne Abzug diesem Klimaschutz- und Bildungsprojekt direkt zugeschlagen. Das Projekt erfüllt noch dem Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls den Gold-Standard, der für höchste geprüfte Wirksamkeit steht. Neben Flug- und Schiffsreise können im Übrigen auch andere CO2-trächtige Aktivitäten kompensiert werden, wie etwa Kongresse und Tagungen mit dem Anspruch der Klimaneutralität.

 

Nepal | Shree Panauti Lower Secondary School – Schulspeisung – Nr. 127

 



In die staatliche Schule in Panauti gehen überwiegend Kinder von sehr armen Eltern, Vollwaisen und Halbwaisen. Dies ist nur möglich wenn sie eine Schuluniform und Lernmaterial haben. Hier unterstützt der Verein „Wir für Nepali e.V.“ und ermöglicht diesen Kindern so den Schulbesuch. Darüber hinaus engagiert sich der Verein auch für eine bessere Ausstattung der Schule und eine Schulspeisung. Hierbei unterstützt ihn die Georg Graus Stiftung.

Die meisten SchülerInnen bekommen zu Hause nur sehr unregelmäßig Mahlzeiten. Täglich werden nun rund 200 Essen für die Kinder gekocht. Ein Grund auch für die Eltern ihre Kinder in die Schule zu schicken. Die Kinder sind glücklich, nicht mehr mit hungrigem Magen lernen zu müssen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Schule kontinuierlich besucht wird und die Kinder mehr Freude am Lernen haben – ein wichtiger Schritt in eine bessere Zukunft!

Der Verein konnte seine Hilfe trotz erschwerter Bedingungen durch die Pandemie weiterführen. Von  April 2021 bis Mai 2021 befand sich Nepal wieder im Lockdown. Viele Tagelöhner verloren dadurch wieder die Möglichkeit zu arbeiten und ihre Familien hungerten. “Wir für Nepali e.V.“ startete eine Sonderaktion und versorgte mehr als 340 Familien für etwa einen Monat mit Lebensmitteln.

Dank des organisatorischen Geschicks und der enormen Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer konnte diese Soforthilfe-Aktion realisiert werden. Auch die lokale Bevölkerung half bei der Spendenverteilung. Dadurch, dass der Verein seit vielen Jahren in Nepal aktiv ist, waren die Akzeptanz und das Vertrauen groß. Dies half bei zahlreichen bürokratischen und organisatorischen Hürden.

Auch wenn die angespannte Lage während der Corona-Pandemie  vorüber ist, sind Hunger und Entbehrungen geblieben. Aufgrund der anhalten Notlage fördert die Georg Kraus Stiftung auch weiterhin die Hilfsaktionen. 



Benin | Hilfe zur Selbsthilfe – Erweiterung des Waisenhauses „Haus der Freude“ – Nr. 145



In Benin lebt die Bevölkerung hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Handel mit den Nachbarländern Burkina Faso, Niger, Nigeria und Togo. Durch den schmalen Küstenzugang zum Golf von Guinea mit der Hafenstadt Cotonou ist es auch ein Transitland. Das Haupttransportgut ist Baumwolle. Dennoch zählt Benin zu den ärmsten Ländern der Erde und besonders in den ländlichen Regionen leben die Menschen am Existenzminimum.

Das Waisenheim „Haus der Freude“ in Athiémé wurde 1997 von dem Verein „Kinderhilfe Westafrika“ gegründet. Er kümmert sich um Waisenkinder und Kinder, die aus verschiedenen Gründen keine Bezugspersonen mehr haben. Dort haben 55 Kinder ein neues Zuhause gefunden und werden liebevoll betreut.

Trotz Ehrenamt und Spenden ist es nicht, möglich das Haus kostendeckend zu betreiben.Daher hilft die Georg Kraus Stiftung dabei mit, sichere Einnahmequellen zu schaffen. Zu dem Zweck werden verschiedene Projekte umgesetzt. Ein Bewässerungssystem mit Solarpumpe verbessert die landwirtschaftlichen Erträge, denn zum Waisenhaus gehören 5 ha Ackerland. Es werden 5 Bohrungen durchgeführt und eine Tröpfchenbewässerung installiert. Bei der Färbung von Stoffen in Batik-Technik bekommen die Kinder Einblicke in dieses traditionelle Handwerk und die vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Stoffe sind begehrte Handelsware. Auch bei der Schweinezucht werden Kenntnisse über Tierhaltung vermittelt. Das Fleisch lässt sich gut verkaufen und ein Teil dient zur Ernährung der Kinder.

Ziel ist es, möglichst vielen Waisenkindern ein würdevolles und behütetes Leben zu ermöglichen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben. Durch die Einblicke in die verschiedenen Berufszweige der Landwirtschaft, Schweinezucht und Batik-Technik, haben sie gute Chancen später in einem der Berufe tätig zu werden.

Burkina Faso | Armutsbekämpfung in Dedougou – Nr. 140


In Burkina Faso herrscht tropisches Klima mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten. Dedougou ist die Hauptstadt der Region Boucle du Mouhoun. Im Vorort Kouroukan wohnen die Menschen, die sich die Mieten in der Stadt nicht leisten können. Die Gegend ist sehr trocken und es fehlt an Infrastruktur. Dort ist der Sitz der Frauenkooperative „Creuset d´Eveil“. Sie wird von dem Verein „NEIA“ unterstützt, der sich um die Verbesserung der Lebenssituation der Bewohner kümmert.

Die Frauen in den Familien trocknen Getreide, Gemüse und Kräuter nach der Ernte, um so Vorratshaltung betreiben zu können. Nach der Trocknung werden Getreide und Nüsse zu Mehl verarbeitet und für den Eigenverbrauch genutzt oder alternativ auf dem Markt verkauft. Da die nächste Mühle fünf Kilometer entfernt war, mussten die Frauen die Waren täglich zu Fuß dorthin bringen. Unzuverlässige Öffnungszeiten der Mühle führten dazu, dass sie den Weg dorthin oft umsonst zurücklegten. Um die Arbeit der Frauen zu unterstützen und die Produktivität zu steigern, wurde mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung eine Mühle angeschafft. So kann die Tätigkeit deutlich schneller und effektiver verrichtet werden. Die Frauen verdienen mit der Verarbeitung der Produkte ihren Lebensunterhalt sowie die Schulbeiträge ihrer Kinder. Die Mühle kann gegen eine kleine Gebühr auch von den Einwohnern der gesamten Ortschaft genutzt werden. Die Einnahmen daraus verwenden sie als Rücklage für die Instandhaltung und die ganze Gegend profitiert von dem wirtschaftlichen Aufschwung durch die Mühle.

Die Georg Kraus Stiftung förderte in Kooperation mit „NEIA e. V.“ auch die Wasserversorgung für eine Schule in Dedougou. Sie wird von dem Verein “Association Burkina“ betrieben. Bisher wurde die Wasserversorgung mit einem benzinbetriebenen Dreirad verrichtet. In diesem Viertel gibt es nur eine Wasserstelle ca.1,5 km entfernt von der Schule. Diese Wasserpumpe versorgt ganz Kouroukan mit über 500 Erwachsenen.
In manchen Monaten bilden sich lange Schlangen vor der Wasserstelle. Eine neue Bohrung von 75 Metern Tiefe ermöglicht nun die Förderung von ca. 9 Kubikmetern Wasser pro Stunde. Ein Solar Paneel und ein großer Wassertank machen die Anlage komplett.

NEIA e. V. betreibt auch einen Kindergarten mit Krippe in Dedougou. Diesen unterstützt die Georg Kraus Stiftung mit dem Bau eines Spielplatzes, der Einrichtung der Räumlichkeiten und dem Neubau von Toiletten. Der Bau der Toiletten ist unverzichtbar, denn ohne Sanitäranlagen wird die Erlaubnis für den Betrieb eines Kindergartens nicht erteilt.

In 2022 unterstützte die Georg Kraus Stiftung das Projekt: “Rette die Kinderstube”. Dabei handelt es sich um den Bau eines Kindergartens in Kouroukan mit Ausstattung, Toilettenanlagen und Spielplatz. Der Kindergarten ist eine wichtige Vorstufe zur intensiven Vorbereitung auf die Schulzeit.

Die meisten Kinder in Kouroukan kommen aus ärmlichen Verhältnissen. In Burkina Faso werden über 60 Volkssprachen gesprochen. Die Amts- und Unterrichtsprache ist Französisch. Viele der Grundschulkinder leiden extrem unter Verständnisproblemen, denn die meisten haben vor ihrer Einschulung noch nie ein Wort Französisch gesprochen. Somit wird das Lesen- und Schreiben lernen extrem erschwert. Durch die Förderung in der Vorschule werden die Kinder auf die Schule vorbereitet. Die Angst vor der neuen Sprache soll genommen werden. Ziel ist es, dass die Kinder eine reelle Chance bekommen, die Schule erfolgreich zu absolvieren, denn der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg.

Die Zusammenarbeit mit NEIA e. V. wird fortgeführt und der Bau einer Berufsschule unterstützt, um jungen Menschen in der Region eine berufliche Perspektive zu geben.

Derzeit wird eine Backstube für die Versorgung der Schulkinder und Einwohner gefördert. Sie dient gleichzeitig zur Ausbildung junger Menschen im Bäckereihandwerk.

Burundi | Ausstattung eines Vorschulgebäudes in Bujumbura – Nr. 116


Burundi ist eines der ärmsten Länder der Erde, die Nachwirkungen des grausamen Bürgerkriegs mit über 300.000 Toten sind heute noch überall spürbar. Aufgrund der großen Armut und der Perspektivlosigkeit verlassen viele ihr Land, um zu überleben und Arbeit zu finden. Dem will die Initiative „Burundikids e.V.“ in Zusammenarbeit mit der vor Ort ansässigen Stiftung „Fondation Stamm“ entgegenwirken. Dank einer guten Schulausbildung bekommen junge Menschen, vor allem besonders benachteiligte hier eine Chance.

In der Provinz Bujumbura betreibt „Fondation Stamm“ seit vielen Jahren erfolgreich einen Schulkomplex Ecole Polyvalente Carolus Magnus (EPCM) mit Grund-, Sekundar- und Fachschule. Der Bedarf nach guter schulischer Ausbildung wächst in Burundi, vor allem im Sekundar- und Fachschulbereich. Die Jungen und Mädchen aus der umliegenden Region erhalten an dieser Schule eine pädagogisch gute Bildung. Da die drei Schultypen aufeinander aufbauen, entsteht eine konstruktive Kontinuität zwischen Schülern und Lehrern. Hier erhalten über 900 Jugendliche, davon mehr als die Hälfte Mädchen, eine Berufsausbildung als Krankenpfleger, Laborassistenten, Pharmazeutisch-technische Assistenten oder im Hotelfach-Tourismus. Der Bedarf nach qualifiziertem Personal in der burundischen Wirtschaft ist groß, die Ausbildung korreliert mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Dank der Kommunikation mit den zuständigen Ministerien kann die Schule höhere Standards einhalten. Die Ausbildung ist auch deshalb gut, weil die Schule geeignete Räume vorweisen kann, in denen die Schüler Theorie und Praxis ihrer Berufsrichtung ordentlich lernen können.

Die Georg Kraus Stiftung hat das Projekt „Ausbildungsplätze für die Berufsvorbereitung“ gefördert, indem sie 2016 die Ausstattung von Klassenräumen sowie eine Lehrküche für die Auszubildenden im Hotelfach-Tourismus an der EPCM in Bujumbura mitfinanziert hat. Des Weiteren beteiligte sich die Georg Kraus Stiftung an der Anschaffung eines Kopierers für die Oberstufe und von Schulmaterial für die Kinder der Waisenhäuser.
In 2017 wurde eine neue Vorschule gebaut. Sie erweitert das Angebot der EPCM und soll Kleinkindern den Einstieg ins Schulleben erleichtern bzw. ermöglichen. Sie entstand direkt in Gatumba, um den Bedarf der Bevölkerung vor Ort zu entsprechen. Das neue Gebäude umfasst drei Klassenzimmer und dient der Vorbereitung von ca. 120 besonders benachteiligten Mädchen und Jungen auf die spätere Einschulung. Die Georg Kraus Stiftung hat die Kosten für die komplette Ausstattung der Vorschule übernommen.

2018 unterstütze sie die Ausstattung des Computerraums und  des Schullabors.
Die Anschaffung von neuen Schulmaterialien, Utensilien für den naturwissenschaftlichen Unterricht und den Sportunterricht wurde in 2020 gefördert.
Das Schulgeld und die erforderlichen Schulmaterialen für ehemalige Straßenkinder aus  Bujumbura, Gitega und Ngozi übernahm die Georg Kraus Stiftung in 2021.
In 2022 unterstützte sie die Anschaffung von didaktischem Lehr- und Unterrichtsmaterial für die Ecole Polyvalente Carolus Magnus in Kajaga und Gatumba, in 2023 eine Regenwassernutzungsanlage und weitere Schulausstattung.

 „Wir alleine können die Flüchtlingswelle nicht stoppen. Aber wir leisten einen kleinen und sehr effektiven Beitrag dazu, dass Jungen und Mädchen in Burundi in ihrer Heimat eine tragfähige Lebensperspektive erhalten“, betont der Stiftungsvorsitzende Erich G. Fritz.

Gambia | Landwirtschaftsprojekt für Jugendliche – Nr. 139


Nahezu 75 Prozent der im ländlichen Raum wohnhaften Gambier leben unter der Armutsgrenze. Sie betreiben kleinbäuerliche Subsistenz-Landwirtschaft. Nennenswerte Beschäftigungsalternativen und Arbeitsangebote gibt es nicht. Besonders hart trifft diese Situation die Jugendlichen, die aktuelle Jugendarbeitslosigkeit beträgt 63 Prozent. Das erklärt die hohe Abwanderungsrate von Jugendlichen. Gambia hat gemessen an seiner Einwohnerzahl die höchste Migrationsrate aller Länder des afrikanischen Kontinents. Dies betrifft vor allem junge Männer, die sich aufgrund mangelnder Perspektiven auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa begeben.
Eine qualifizierte Berufsausbildung, die den Jugendlichen eine realistische Zukunftsperspektive ermöglicht, ist ein wichtiger Schritt, um dem entgegenzuwirken.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt daher ein gambisches Jugendprojekt in Kooperation mit der Stiftung „Sabab Lou“ im Upper Baddibu District in Ballingho. Es handelt sich um eine zweijährige Ausbildung im Bereich der Landwirtschaft für arbeitslose Jugendliche und zurückgeführte Migranten. Sie beinhaltet Module zum Anbau von Gemüse und Feldfrüchten sowie Tierhaltung und der Verarbeitung und Vermarktung der Produkte.

Im gambischen Jugendprojekt absolvieren junge Menschen ihre duale Ausbildung im ökologischen Gartenbau. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die Errichtung eines Gebäudetraktes mit Schlafräumen für die Auszubildenden mit Schulungsräumen, die Erweiterung der Solarstromanlage und diverse Instandhaltungsmaßnahmen.


Ein weiteres Ziel ist es, die Produktivität auf den Feldern zu steigern, denn das Projekt soll sich zukünftig selbst tragen.
Die Ackerböden in der ariden Zone sind stark degradiert, sie haben an Struktur und an Nährstoffen verloren, die Erträge sind seit Jahren rückläufig. 60 Prozent der Menschen in der Region leben in extremer Armut, die meisten von ihnen von der Landwirtschaft. Der Rückgang der Ernten trifft sie besonders hart.
Der Boden des Jugendausbildungsprojekts in Ballingho wurde nach und nach mit selbst produzierter Komposterde bearbeitet und belebt und die Erträge verbessern sich stetig. Die Jugendlichen erlernen die schonende Bodenbearbeitung, die Beachtung der Fruchtfolgen und die organische Düngung. Denn nur mit gesunden Böden kann langfristig ein ausreichender Ertrag erwirtschaftet werden und damit die Lebensgrundlage der Menschen erhalten bleiben. Es soll erreicht werden, dass die Menschen von der Landwirtschaft leben können, ohne ihre Böden weiter ausbeuten zu müssen und dass sie ein würdevolles und zufriedenes Leben in ihrer Heimat leben können.

Sogar Gambias Präsident Adama Barrow besuchte das 10ha große Gelände. Er überzeugte sich vor Ort persönlich von den Ausbildungserfolgen und von der Qualität der landwirtschaftlichen Produkte – eine große Auszeichnung für das Projekt!



Ghana | Bosomabena, Förderung von Verpflegungsgeld und Anlage eines Schulgartens – Nr. 144


Die Küstenstadt Accra ist die größte Stadt in Ghana und auch die Hauptstadt mit dem Regierungssitz des Landes. Der Verein „send a smile“ hat sich der Straßenkinder Accras angenommen. Fernab des rauen Alltags auf den Straßen der Großstadt, ist ein Ort der Hoffnung für bis zu 50 Straßenkinder entstanden, der ihnen Schutz und eine Perspektive für die Zukunft bietet.

Das Kinderheim „Smile House“ ist das Kernprojekt des Vereins und liegt in Bosomabena, ca. 50 Kilometer westlich von Accra. Es gehört zu der „Farm of Hope“. Die Anlage besteht aus einem Schulgebäude, einem Wohngebäude, einer Lagerhalle, Sportplätzen und Spielflächen sowie Anbauflächen für Gemüse und Obst. Sie ist umgeben von Ananas-Plantagen, Mango-Bäumen und Palmen. Das Kinderheim besteht aus 12 Schlafräumen, 2 Badezimmer-Komplexen, einer kleinen Wohnung für die Betreuungspersonen, einem Büro und einem Aufenthaltsraum mit einer Küche. Um das Leben der Kinder im „Smile House“ zu finanzieren und eine umfassende Versorgung garantieren zu können, hat der Verein ein Patenschaftsprogramm aufgebaut.

Durch die aktuelle Weltwirtschaftssituation sind jedoch die Unterhaltskosten für das Kinderheime stark angestiegen. Die Georg Kraus Stiftung unterstützt daher das Haus mit Zuschüssen zur Verpflegung der Kinder. Drei Mahlzeiten werden täglich ausgegeben. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf ein umfängliches, nachhaltiges und abwechslungsreiches Speisenangebot, das lokal beschafft werden kann. Der Verein arbeitet eng mit umliegenden Farmern zusammen, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen.

Zusätzlich finanziert die Georg Kraus Stiftung die Anlage eines Schulgartens an dem Wohngebäude, um Gemüse und Obst zur Eigenverwertung anzulegen. Ein weiterer Aspekt ist, den Kindern den Umgang mit Lebensmitteln, das Anpflanzen und Pflegen von Pflanzen näherzubringen sowie das Bewusstsein für den Umgang mit Natur zu stärken.

Sobald die Kinder, die den Schulabschluss absolviert haben und das Haus verlassen, bekommen neue Straßenkinder eine Bleibe und die Möglichkeit, die Schule zu besuchen. Ausgeschiedene Kinder werden weiterhin langfristig begleitet, sofern es erforderlich ist.
Der Verein „send a smile“ sagt: „Das Oberziel unseres Projektes ist die Bildung und Ausbildung der Kinder. Ein Schulabschluss ist das höchste Gut vor Ort, mit dem die Kinder den Grundstein für eine berufliche Zukunft und ein eigenes Einkommen legen, so dass sie selbst und im besten Fall auch ihre Familien von der Straße wegkommen.“

Guinea-Bissau | Anschaffung von Schulmöbeln im Archipel de Bijagos, Insel Orango – Nr. 94

Die Insel Orango gehört zu einem aus 88 Inseln bestehenden Archipel vor der Küste Guinea-Bissaus im Atlantischen Ozean. Es ist seit 1996 Unesco-Biospährenreservat. Die Bewohner leben von der Fischerei , dem Anbau von Reis und der Gewinnung von Palmöl. Die Gesellschaft ist matriarchalisch orientiert.

 Der Verein „Nô Lanta Djunto“ möchte die Infrastruktur der staatlichen Schule „Professor Braz de Pina“ so verbessern, dass die Schule für die Schüler*innen ein Ort des Lernens und Entdeckens wird. Ein wichtiger Grundbaustein hierfür ist die Anschaffung von Tischen und Stühlen. Weil nicht genügend Schulmöbel vorhanden sind, müssen die Lehrer derzeit die Schüler in kleineren Gruppen nacheinander unterrichten, obwohl schon drei statt zwei SchülerIinnen in den Bänken sitzen. Dies ist für die Lehrer eine zusätzliche Belastung, auch weil bei den Kindern die Konzentration in den überfüllten Schulbänken nachlässt.

Dank der Unterstützung der Georg Kraus Stiftung konnten neue Möbel angeschafft werden. Die Schule ist aufgrund der Lage der im Nationalpark  ökologisch orientiert und der Verein „Nô Lanta Djunto“ hilft dabei mit, dies im  Schulalltag auch umzusetzen. So wurden die 88 Stühle und  44 Tische aus heimischem Holz von lokalen Handwerkern gebaut. Die Möbel sind so konzipiert, dass sie möglichst langlebig sind. Die Schüler lernen etwas über den Herstellungsprozess und die Transportwege der Möbel und sind selbst verantwortlich für die Pflege der Möbel, um den sorgsamen Umgang mit den Möbeln und die Wertschätzung zu fördern.

Die Vermeidung von Plastik in der Schule wie z.B. die Nutzung von Holz-Buntstiften statt Filzstiften ist ein weiterer Baustein sowie die Nutzung von Solarlampen statt Kerosinlampen. Auch die Erweiterung der Schule wird im rationellen Baustil mit lokalen Baumaterialien geplant.

So wird ökologisches Denken und Handeln den Kindern nicht nur auf der Schulbank vermittelt, sondern ist lebendiger Teil des Schulalltags.

Kapverden | Das Kinder- und Jugendzentrum Tarrafal – Nr. 55

 

Positive Erfahrungen in Sport oder Kunst fördern das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen, besonders aus benachteiligten Schichten. Die jungen Leute erfahren, dass sie selbst etwas bewirken können – sie können selbst ihre Zukunft in die Hand nehmen.

Mit diesem Ansatz arbeitet seit 2005 „Delta Cultura Cabo Verde“, das außerschulische Kinder- und Jugendzentrum “Tarrafal” auf den Kapverden in der gleichnamigen Distriktstadt mit Kindern aus den ärmsten Verhältnissen, die durch ihre Familien keine Unterstützung erhalten. Das öffentliche Schulsystem auf den Kapverden ist ebenfalls nicht in der Lage, die Kinder ihren Potentialen entsprechend zu fördern. Dem Jugendzentrum gelingt es durch Angebote in Fußball oder Kunst die jungen Menschen von der Straße zu holen. Ergänzt durch Sprach- und Medienkompetenz erhalten im „Delta Cultura Cabo Verde“ die Jungen und Mädchen außerschulisch eine gute Bildungsgrundlage. Vor allem die Mädchen sind strukturell auf den Kapverden benachteiligt. Sie arbeiten in stärkerem Maße als die Jungen im Haushalt mit und beaufsichtigen ihre jüngeren Geschwister. Ihre Persönlichkeit wird durch ihre positiven Erfahrungen im Fußball oder kreativem Gestalten gestärkt. Träger des Zentrums ist „Delta Cultura Cabo Verde“, der Verein ist gut mit deutschen und österreichischen Organisationen vernetzt.

       

Die Georg-Kraus-Stiftung unterstützte diese Arbeit durch die Finanzierung zweier Lehrkräfte für Informatik und Technologie und Hausaufgabenhilfe und  Nachhilfeunterricht. In der Regel findet die Unterstützung in kleinen Gruppen statt, dieses fördert nachhaltig das Selbstwertgefühl und die Freude an Lernen und Neuem. Die jungen Leute finden so neue Horizonte, Orientierung und Mut zur eigenen Zukunft auf den Kapverden. Aufgrund der positiven Entwicklung beteiligt sich die Georg Kraus Stiftung weiterhin an dem Kosten für die Einrichtung  und den Betrieb des Kindergartens. 

Kleine Geschichte: Manecas verbrachte 9 Jahre bei Delta Cultura. Trotz schwerer Kindheit hat er es geschafft sein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Nun ist er 24 Jahre alt und offizieller Touristenführer. Seine nächsten Ziele sind Deutsch zu lernen und eine eigene Agentur zu eröffnen. Heute sagt er: „Ich habe so viele Fehler in meiner Kindheit gemacht und war oft kurz davor den falschen Weg einzuschlagen. Aber meine Mutter und Delta Cultura halfen mir, mich nicht selbst zu verlieren.“

Kenia | Straßenkinderprojekt „Shangilia“ in Kangemi – Nr. 68



Das Straßenkinderprojekt Shangilia in Nairobi ist ein einmaliges und beispielhaftes kenianisches Projekt. Was es auszeichnet, ist der ganzheitliche Erziehungsansatz mit Akrobatik und Tanz als wichtigen pädagogischen Elementen und die Unterstützung über die Berufsausbildung hinaus.
Rund 200 Kinder und Jugendliche aus finden hier in Kangemi, einem der vielen Slums von Nairobi, ein Zuhause. Im Fokus aller Bemühungen steht das Wohlergehen der Kinder und das Bestreben, ihnen den Weg in eine gute Zukunft zu ermöglichen und ihnen dabei zu helfen, sozial verantwortliche Mitglieder der kenianischen Gesellschaft zu werden.
Ausbildung ist der Schlüssel für eine gute Zukunft in Kenia. Neben der Ausbildung ist aber auch die psychische Gesundheit und Selbstvertrauen ein wichtiger Aspekt in Shangilia. Seit den Anfängen vor mehr als zwanzig Jahren spielt die Bühne in Shangilia eine wichtige Rolle. Die vielfältigen kreativen Aktivitäten auf der Bühne und vor Publikum fördern Selbstvertrauen und soziale Kompetenzen.

Shangilia ist ein kenianisches Projekt: Von Kenianern gegründet und geleitet. Das Projekt ist in Nairobi bekannt und hat eine Vorbildfunktion für andere Projekte. Unabhängig von finanzieller Unterstützung seitens der kenianischen Regierung, ist Shangilia frei von dogmatischen Vorgaben.

Über den Verein „Shangilia Deutschland e. V.” unterstützte die Georg-Kraus-Stiftung das integrierte Projekt und beteiligte sich an der Anschaffung von Schuluniformen.
Auch unterstütze sie die Anschaffung einer Biogas-Anlage. Bisher wurden die Mahlzeiten für die Kinder auf einem Holzfeuer gekocht. Das Holz ist in Kenia sehr teuer und im Vergleich zu den nachwachsenden Bäumen werden zu viele gefällt. Somit ist die Benutzung von Biogas eine preisgünstige und zugleich umweltschonende Alternative.